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Laras Ebenbild (German Edition)

Laras Ebenbild (German Edition)

Titel: Laras Ebenbild (German Edition)
Autoren: Christel Parrinelli-Weinberger
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ganz richtig im Kopf war, sich aus diesem Grund vor ihren Freunden blamieren zu müssen.
    Seufzend ließ sich Sarah auf einem Küchenstuhl n ieder. Sie fühlte sie geradezu unglücklich. Gegen diesen Job hier, war ihre Arbeit bei „ARBRA-MODA“ ein Klacks. Wenn es nach ihr ginge, dann dürfte Lara schon in der nächsten Stunde wieder hier sein, um sie von diesem doch schweren Amt zu befreien. Eines war Sarah klar, ganz gleich wie sehr sie ihre Schwester auch liebte, aber noch einmal würde sie sich so etwas gewiss nicht mehr antun.
     
    »So und nun müssen wir zusehen, dass wir so schnell wie möglich zu Jana kommen, damit wir uns endlich umziehen und schminken können. So fade können wir uns doch nirgendwo sehen lassen. Wäre ja schrecklich, wenn uns jemand aus unserer Klasse ungeschminkt sehen würde.« Jil konnte ihrem Ebenbild nur Recht geben, das was ihre Mutter von ihnen verlangte war einfach nur unmenschlich.
     
    »Ihr seht ja so was von langweilig aus«, stellte Jana Neumann, eine gleichaltrige Freundin der Zwillinge mitfühlend fest. »Ihr tut mir richtig leid, einfach schrecklich, was eure Mutter plötzlich von euch verlangt.«
    »Keine Ahnung was in ihr vorgeht. Eventuell ist sie ja mit offenen Augen gegen eine Mauer gelaufen« , spottete Lil.
    »Oder sie ist doch neidisch auf unser Aussehen. Schließlich ist sie nicht mehr ganz taufrisch. Und jedes Mal , wenn sie uns sieht wird sie an ihr Alter erinnert. Mit Sicherheit kommt sie damit nicht klar und aus diesem Grund verlangt sie von uns, dass wir wie Vogelscheuchen durchs Gelände latschen. Wenn ihr Verhalten auch nervt, aber irgendwo tut mir Mama trotzdem leid.« Jil hätte heulen können, verkniff es sich aber, obwohl es ihr schwerfiel, da sie sich nicht lächerlich machen wollte.
    »Meine Mutter verhält sich an manchen Tagen auch so komisch. Mittlerweile geht sie sogar auf Botox-Partys. Alt werden muss schrecklich sein. Irgendwie fürchte ich mich schon jetzt davor.« Jana sah in diesem Augenblick tatsächlich ängstlich aus.
    »Wie wäre es wenn wir das Thema wechseln würden«, schlug Lil schief grinsend vor. »Nicht, dass wir wie unsere Mütter, auch noch völlig am Rad drehen werden .«
     
    Überaus sorgfältig wurde sich jetzt geschminkt. Sarah hätte gewiss einen Schreikampf bekommen, wenn sie die Zwillinge so auffällig zurechtgemacht zu Gesicht bekommen hätte.
    Zufrieden machten sie sich nun gemeinsam mit Jana auf den Weg. Selbstverständlich hatten sie zuvor die Jeans mit den superkurzen Röcken getauscht, denn nur so zum Spaß hatten sie ihre großen Taschen mit Sicherheit nicht dabei …
     
    Während Jil und Lil sich in der City mit Freunden trafen , wurde Sarah immer unruhiger. Nun würde es gewiss nicht mehr lange dauern bis der Hausherr hier antanzen wird. Nervös fragte sie sich, wie sie ihm nur gegenüber treten sollte. Viel wusste sie nun wirklich nicht von ihm.
     
    »Hallo Schatz, na wie war dein Tag?« Ohne, dass Sarah ihm antworten konnte, war der gutaussehende, schwarzhaarige Mann auch schon wieder verschwunden.
    »Das konnte doch nicht wahr sein«, dachte Sarah empört. »Der Blödmann hat mich ja noch nicht mal angeschaut. Arme Lara nun kann ich sie auch verstehen, wenn sie tagtäglich nur ignoriert wird, dass sie sich zumindest für ein paar Tage von diesem ungehobelten Kerl befreien musste.« Energisch folgte sie ihm.
    »Danke der Nachfrage«, spottete sie , »mein Tag war mehr als zufriedenstellend.«
    »Redest du etwa mit mir ?«, wurde sie hinter vorgehaltener Tageszeitung gefragt.
    »Glaube kaum , dass ich schon so senil bin, sodass ich mich mit den Wänden unterhalte.« Sarah schäumte beinahe über vor Wut.
    »Okay … freut mich Schatz, dass du einen schönen Tag hattest .« Ohne auch nur einen Blick an sie zu verschwenden, las er ungeniert weiter.
    »Und wie war dein Tag Schatz ?«, provozierte Sarah.
    »Wie? Was? Super, wie immer. Was soll die dämliche Fragerei? Normalerweise interessiert es dich doch sonst nicht .« Genervt legte er die Zeitung zur Seite. »Aber ich werde dir natürlich sehr gerne Bericht erstatten. Habe jede Menge kariöse Zähne aufgebohrt, auch einige, die nicht mehr zu retten waren gezogen. Ja und dem ein und anderen auch noch ein funkelnagelneues Gebiss verpasst. Hoffe, dass du mit meinen ausführlichen Schilderungen zufrieden bist.« Wenn auch mit spöttischem Grinsen schaute er sie, seit er zu Hause war, zum ersten Mal an.
    » In Ordnung, nun bin ich ja bestens informiert.
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