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Langenscheidt Chef-Deutsch, Deutsch-Chef

Langenscheidt Chef-Deutsch, Deutsch-Chef

Titel: Langenscheidt Chef-Deutsch, Deutsch-Chef
Autoren: Bernd Stromberg
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erwidern, auf so offensive Angriffe reagiert man am besten wie im Krieg. In die Defensive gehen, den Gegner auspowern lassen und dann zurückschlagen, wenn er es am wenigsten erwartet. Und zwar radikal. In diesem Fall mit einem:

    Wenn Sie Glück haben, funktioniert das.
    Glück gehört im Umgang mit weiblichen Mitarbeitern immer dazu.
    Das ist ein Drahtseilakt. Im Gegensatz zu männlichen Mitarbeitern nehmen Frauen einen kameradschaftlich gemeinten Klaps oder eine witzig gemeinte Anspielung meist weit weniger positiv auf.
    Das liegt meiner Meinung nach vor allem daran, dass Frauen immer alles persönlich nehmen. Folgende harmlose Situation:

    Und schon haben Sie den Salat. Ein nett gemeintes Kompliment, vorgetäuschtes Interesse am Privatleben, freundschaftlicher Umgangston … alles Sachen, nach denen sich jeder männliche Mitarbeiter die stempelkissengeschwärzten Patschehändchen lecken würde.
    Bei einer Frau müssen Sie immer davon ausgehen, dass sie alles komplett in den falschen Hals bekommt.
    Bei uns in der CAPITOL gibt es so gravierende Probleme natürlich nicht. Ich habe einen ganz ausgezeichneten Draht zu meinen Mitarbeitern, gerade zu den weiblichen.

    Gut, das liegt in erster Linie daran, dass ich menschlich einfach mehr drauf habe als der deutsche Durchschnittschef. Und, weil ich immer mehrere Ohren offen habe für meine Mädels. Wenn ich da frage:
»Hört mal, Mädels, ich schreib hier grad ein Buch über die Verständigung zwischen Chef und Mitarbeitern, würdet Ihr da mal was beisteuern?«
Da sind die doch sofort gerne mit dabei!
    Tanja Seifert:
Chefsprache ist ja jetzt eigentlich nicht so mein Ding. Also, mit einem Chef redet man natürlich anders als jetzt zum Beispiel … mit Herrn Stromberg. Der ist ja auch ein Chef, aber der ist ja nicht so … Der Herr Becker zum Beispiel, das ist ein Chef. Dem würde ich ja nie erzählen, dass ich grad nicht so konzentriert arbeiten kann, weil ich Stress mit Ulf hab. So was sagt man seinem Chef ja nicht. Sonst glaubt der, dass man seine Arbeit vernachlässigen würde. Gerade bei Frauen. Da sind so Chefs dann alle gleich. Hat aber auch Vorteile. Ich meine, ich glaub nicht, dass, wenn der Ulf traurig wäre und das dem Herrn Stromberg erzählen würde, dass er dann früher nach Hause gehen dürfte. Und am nächsten Tag ein Überraschungs-Ei auf dem Schreibtisch hätte. Und eine Rose. Und eine Einladung zum Candle-Light-Dinner …
    Erika Burstedt:
Ich finde, man sollte mit Chefs reden wie mit normalen Menschen. Sind die ja im Grunde auch. Also, Menschen jetzt. Und nur, weil die die Macht haben, hier Leute zu feuern, da kriech ich bestimmt niemandem … seh ich gar nicht ein. Hier, der Herr Stromberg, der ist ja auch nicht wirklich böse und meistens will er einen mit seinen Sprüchen ja nur unterhalten. So wie diese Pantomimen auf der Straße. Die wollen ja auch nur unterhalten und trotzdem denkt man sich da immer: »Merken die nicht, wie peinlich die sind?« Aber man sagt es ihnen natürlich nicht, sie geben sich ja Mühe. So wie der Herr Stromberg ja auch. Im Grunde.
    Chefsprache
Chef sagt:
Chef meint:
Haben Sie heute abend schon etwas vor?
Ich nämlich auch nicht. Zu Ihnen oder zu mir?
Ach, die neue Hose steht Ihnen aber gut … Sportlich!
Wenn Sie wollen, dass ich Sie weiter fördere, sollten Sie ganz schnell wieder Röcke tragen.
Es ist leider oft so, dass eine Frau im selben Beruf wie ein männlicher Kollege doppelt so viel leisten muss.
Tja, ich hab die Regeln nicht gemacht – ich find sie nur gut.
Ich übertrage diese Aufgabe lieber Ihnen als einem Ihrer Kollegen. Sie als Frau haben da den Multi-Tasking-Fähigkeits-Vorteil.
Wenn Sie zeitgleich mit Ihrer Schwester telefonieren und sich die Fingernägel feilen können, können Sie bestimmt zwischendurch auch noch arbeiten.

5. Kapitel  
Erfolgreiches Delegieren

5. Erfolgreiches Delegieren
    Dieses Kapitel wird besonders für die »normalen« Mitarbeiter interessant sein (wobei ich an dieser Stelle auch die Frauen dazuzählen möchte).
    Man kommt morgens noch halb verpeilt ins Büro, die Gedanken gehen nicht über
»Kaffee, ich brauche dringend Kaffee!«
hinaus, und nach einem müden Blick auf den Schreibtisch und einem genervten Seufzen folgen sie dann – die häufigsten Bürosätze aller Zeiten:

    Die kennt wohl jeder. Egal in welchem Büro, egal in welcher Branche, egal wer einen dieser Sätze gerade zu wem sagt: Der Grund dafür ist immer derselbe:

    Egal womit. Ob er sich mit hochbrisanten
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