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Langenscheidt Chef-Deutsch, Deutsch-Chef

Langenscheidt Chef-Deutsch, Deutsch-Chef

Titel: Langenscheidt Chef-Deutsch, Deutsch-Chef
Autoren: Bernd Stromberg
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von Ihren Untergebenen behandelt werden wollen.
    Und verwechseln Sie »behandelt werden wollen« auf keinen Fall mit »behandelt werden«, das wäre, je nach Ihrem momentanen Beliebtheitsstatus, mindestens verhängnisvoll, wenn nicht sogar ein Kündigungsgrund.
    Chefsprache
Chef sagt:
Chef meint:
Entschuldigen Sie? Wenn Sie gleich kurz Zeit hätten, könnten Sie dann bitte in mein Büro kommen? Ich hätte da eine Aufgabe für Sie.
Hey, Sie da! In mein Büro, aber zackig! Gibt Arbeit!
Wenn Sie es zeitlich einrichten könnten, würden Sie diese Aufgabe dann noch erledigen?
Das war keine Bitte. Ein bisschen plötzlich, Sie fauler Hund!
Ich finde es ganz großartig, wie Sie hier im Büro immer die Kollegen unterhalten. Das heitert die allgemeine Stimmung extrem auf.
Noch ein Witz auf meine Kosten und Sie sind raus!
Ach so. Nein, wenn Ihr Jüngster heute Geburtstag hat, dann können Sie selbstverständlich früher nach Hause gehen. Wird sich schon jemand finden, der die Arbeit übernimmt.
So, DAS war jetzt ein Witz. Ist der angekommen, oder muss ich erst brüllen?!
Klar ist das ganz schön viel Arbeit, aber Sie schaffen das schon.
Meine Güte, Sie bekommen echt schon vom PC-Hochfahren ein Burn-Out, was? Weichei!
Keine Hektik, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.
In Ihrem Tempo hätten andere ganz Italien fertig bekommen.
Haben Sie zu dem Thema noch etwas hinzuzufügen?
Sie gucken schon wieder so rebellisch – seien Sie bloß still!
Ich verstehe Ihren Standpunkt.
Er interessiert mich aber nicht.
Interessanter Ansatz …
Was für ein Schwachsinn …
Sie haben bestimmt Recht mit dem, was Sie sagen …
Sie labern direkt in den Papierkorb, merken Sie das?!
Nein, nein. Das mache ich selbst, das brauchen Sie wirklich nicht auch noch für mich zu übernehmen, so dringend ist das nicht …
10 … 9 … 8 … 7 …
Ich erzähle Ihnen jetzt mal etwas im Vertrauen. Muss aber unter uns bleiben …
Das ist ein Test. Mein Nebenjob ist Flurfunker. Wenn sie reden, merke ich das. Und das wäre dann Ihr ganz privates Pearl Harbor!
Es war nicht meine Idee, dass Sie das auch noch übernehmen.
Ich hab denen gesagt, ich zieh Ihnen die Hammelbeine lang, wenn Sie nicht spuren!

4. Kapitel  
Der Umgang mit … Frauen

4. Der Umgang mit … Frauen
    Selbst der allerbeste Chef der Welt wird zugeben, dass es eine Personengruppe innerhalb seiner Mitarbeiter gibt, bei der es nahezu unmöglich ist, immer den richtigen Tonfall zu treffen: Frauen .

    Nicht immer einfach. Wobei Frauen im Büro grundsätzlich sehr wünschenswert sind. Aber hallo! Frauen sind im Büro die Latte macchiato mit Schokostreuseln unter all dem schwarzen Kaffee. Trotzdem muss man da als Chef beim Genießen vorsichtig sein:
    Schlürfen, nicht schlucken!
    Beziehungsweise Ihre Begeisterung für Latte macchiato mit Bedacht formulieren. Sonst verbrennt man sich die Zunge.

    Vertrauen Sie dem Experten:

    Aber zurück zu den Frauen …
    Im Büro kann man als Chef auf zwei Arten von Frauen treffen. Die Guten und die weniger Guten. Bis hierhin ganz einfach. Die Guten zeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Arbeit (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) kompetent und zügig erledigen, Sie als Chef respektieren und keinerlei Ambitionen haben, Ihren Job in Frage zu stellen oder sogar übernehmen zu wollen. Meistens sehen diese Frauen zusätzlich, quasi als kleines Extra von Mutter Büronatur, auch noch gut aus. Solche »guten Bürofrauen« erkennen Sie, außer an Optik und Haptik, an Sätzen wie:

    So was ist von Chefseite umgehend mit einem freundlichen
»Sehr gerne, vielen Dank«
zu beantworten. Machen Sie diesen Mitarbeiterinnen einfach mal spontan die Freude, Ihnen helfen zu dürfen. Auch, wenn Sie gerade eigentlich gar keine Zeit haben. Das Menschliche ist hier ein ganz wichtiger Aspekt.
    Die »weniger guten Bürofrauen« sagen so etwas nicht. Die haben keine Zeit für Freundlichkeiten, erledigen stur ihre Arbeit, hetzen in der Mittagspause aus reinem Spaß an der Freud die verbliebenen Latte macchiatos gegen Sie auf und sägen an Ihrem Stuhl, während Sie noch drauf sitzen. Und weil genau diese Frauen meist Freundinnen im Betriebsrat haben, bringen die Sie als Chef sogar dazu, hilfreich die Beine anzuheben, damit eine störungsfreie Sägearbeit gewährleistet werden kann. Typische Sätze dieser – meist deformierten – Mitarbeiterinnen sind:

    Da können Sie als Chef jetzt nicht so gut
»Sehr gerne, vielen Dank«
drauf sagen. Eigentlich können Sie da gar nicht sonderlich viel drauf
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