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Land meiner Träume collin1

Land meiner Träume collin1

Titel: Land meiner Träume collin1
Autoren: briffa
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Garten vor dem Haus kamen, sahen sie einen jungen Mann mit dem Kutscher reden. Dieser wies mit dem Kopf in ihre Richtung. Der junge Mann wandte sich ab und kam auf sie zu. Er war barhäuptig und gekleidet wie ein Bauer. »Kann ich Ihnen behilflich sein, die Damen?« »Ja«, antwortete Meggan, »falls Sie uns sagen können, wer der Besitzer dieses Cottage ist.« »Das ist meine Ma, aber sie lebt nicht mehr hier. Sie lebt jetzt bei uns auf dem Bauernhof.« »Würde Ihre Mutter mir das Haus verkaufen? Ich kann einen guten Preis zahlen.« »Ma kann so was nicht mehr entscheiden. Wahrscheinlich erinnert sie sich nicht mal mehr daran.« »Das tut mir leid. Das muss schwer sein für Sie.« »Sie ist leicht zu pflegen. Möchten Sie einen Blick hineinwerfen?« »Ja, falls die Möglichkeit besteht, dass wir es kaufen. Sonst möchten wir nicht Ihre Zeit vergeuden.« »Wenn Sie es immer noch kaufen wollen, nachdem Sie es von innen gesehen haben, können Sie das Haus haben.« Joanna war überwältigt vor Freude. »Würden Sie die Möbel mit dem Haus verkaufen?« »Sie können es haben, mit allem Drum und Dran. Man sieht, wie sehr Ihr Herz daran hängt.«  
Schon am nächsten Tag zogen Joanna, Meggan und Etty in das Cottage. Man hatte sich auf einen für beide Seiten angemessenen Preis geeinigt und zum Aufsetzen der Dokumente einen Notar hinzugezogen. Der Bauer vertraute ihnen vollkommen und war einverstanden, dass sie es gleich in Besitz nahmen. Meggan hatte ihre Mutter noch nie so glücklich erlebt. Sie spürte auch, dass die zwanghafte religiöse Leidenschaft ihrer Mutter ein wenig nachließ. Sie besuchte die Sonntagsmesse und las, bevor sie sich am Abend zurückzog, in der Bibel, doch sie sprach längst nicht mehr so oft über Gottes Willen oder die Notwendigkeit der Buße. Der Sommer war auf dem Höhepunkt, und Joanna hatte sich gut in ihrem Cottage eingelebt, bevor Meggan das Gespräch auf ihre bevorstehende Rückkehr nach Australien brachte. »Ich möchte Carolines Grab besuchen, bevor ich abreise. Möchtest du mitkommen, Ma?« »Ich gehe nicht nach Pengelly, Meggan. Es wäre zu schmerzlich.« Also ging Meggan allein. Sie mietete einen kleinen Einspänner, den sie selbst fahren konnte, und ließ Etty bei ihrer Großmutter. Nachdem sie nur acht Jahre weg gewesen war, erwartete sie nicht, das Dorf sehr verändert zu finden, und zuerst konnte sie den Unterschied auch nicht benennen. Doch dann sah sie, dass einige Cottages leerstanden, während andere Anzeichen extremer Armut zeigten. Aus Neugier fuhr sie hinaus nach Wheal Pengelly und war bestürzt, die Grube verlassen vorzufinden. Das erklärte auch die Veränderungen im Dorf. Auf dem Weg zur Kirche sah sie niemanden, den sie nach der Grube hätte fragen können. Sie band das Pferd an den Zaun und ging um den Friedhof herum zu der Stelle, wo Caroline in ungeweihter Erde beigesetzt worden war. Sie überlegte, ob das Grab überhaupt gekennzeichnet war, ob sie wüsste, wohin sie die mitgebrachten Blumen legen sollte. Doch Carolines Grab war leicht zu finden. Jemand hatte sich die Mühe gemacht, ein Holzkreuz aufzustellen, auf dem ihr Name und das Datum ihres Todes standen. Große Steine umfassten den kleinen Grabhügel, der mit einem Teppich schneeweißen Steinkrauts bedeckt war, Carolines Lieblingsblumen. Das Gras rundherum war fast so kurz gehalten wie ein Rasen. Meggan streute ihre Blumen auf das Steinkraut, wodurch es noch intensiver duftete. »Wer kümmert sich um dich, Caro? Wer in Pengelly ist so aufmerksam?« »Würden Sie glauben, dass ich das war?« Meggan wirbelte herum und keuchte auf. Keinen Meter vor ihr stand Rodney Tremayne. »Sie haben mich erschreckt. Ich habe Sie nicht gehört.« »Bitte verzeihen Sie. Ich bin leise gegangen, weil ich neugierig war, wem der Einspänner gehört.« »Und ich war neugierig auf Caros Grab.« »Ich pflege es, seit ich zurück bin. Auch wenn es falsch gewesen sein mag, ich habe Caroline wirklich geliebt. Das ist alles, was ich jetzt noch für sie tun kann.« »Ich bin Ihnen sehr dankbar. Sind Sie rechtzeitig gekommen, um Ihren Vater noch zu sehen?« »Mein Vater lebt noch, obwohl jeder Tag ein Geschenk ist. Der Arzt sagt, sein Herz kann jederzeit aufhören zu schlagen, er kann aber auch noch Monate oder sogar Jahre leben.« »Steht die Grube deshalb still?« »Ach, der Grund dafür ist viel tragischer. Im letzten Sommer wurde die Grube überflutet. Fünf Männer sind ertrunken. Viele hatten Glück und sind entkommen. Seit dieser
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