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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser
Autoren: Hans Dominik
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Unbrauchbarkeit verdorben worden. Schweigend schauten die beiden Forscher abwechselnd sich und das zerstörte Instrument an, bis Dr. Wille als erster wieder Worte fand.
    »Ein Magnetometer, Herr Kollege, ein erstklassiges Gerät.
    Sehen Sie die Reste dieser wundervollen Skalen und Mikroskope hier – wenigstens 2000 Dollar dürfte das einmal gekostet haben! Wie kommt solch Instrument hierher? Auf eine gottverlassene Insel, eine Insel, die nicht einmal auf den Karten steht …?« Kopfschüttelnd brach Dr. Wille ab; vergeblich wartete er auf eine Antwort von Schmidt, der sich in eine eingehende Betrachtung des Instrumentes vertiefte, ohne etwas zu erwidern.
    »Das macht ganz den Eindruck, meine Herren«, mischte sich Professor Eggerth ein, »als ob hier eine wissenschaftliche Expedition vor dem Vulkanausbruch Hals über Kopf flüchten mußte. Was für Leute mögen das gewesen sein?«
    Immer lebhafter arbeitete es inzwischen im Gesicht des langen Schmidt. Er kniff die Lippen zusammen, schluckte und begann schließlich zu sprechen.
    »Es könnten Amerikaner gewesen sein – eine von der Carnegie-Stiftung finanzierte Expedition. Ich fand vor einigen Monaten Hinweise darüber in amerikanischen Fachzeitschriften.
    Sehr unauffällig, teilweise geradezu versteckt. Es waren reichlich unklare Mitteilungen über wissenschaftliche Aufgaben. Ich hatte den Eindruck, daß man den wirklichen Zweck damit tarnen wollte. Vielleicht waren sie auf der Suche nach Petroleum oder Bodenschätzen… Aber wenn ich das Instrument hier sehe, wird es mir doch wieder zweifelhaft …«
    »Es hat keinen Zweck, Herr Doktor, sich weiter den Kopf darüber zu zerbrechen. Die Leute, die einmal hier waren, haben die Insel längst verlassen. Wir wollen zu ›St 25‹ zurückkehren.«
    Mit einigem Drängen und mit Hilfe von Dr. Wille gelang es ihm, den langen Schmidt aus dem Zelt herauszubringen. Etwas schneller schritten sie danach aus und folgten noch ein Stück dem Waldrand, bis sie den schimmernden Körper von ›St 25‹ wieder erblickten.

2
    Hein Eggerth und Georg Berkoff hatten ihre Zeit gut genutzt. Als der Professor mit Wille und Schmidt zurückkam, blinkte ihm an der Steuerbordseite des Flugschiffes, an eben jener Stelle, wo der Riß im Rumpf gesessen hatte, eine frisch aufgeschweißte Metall-Lasche entgegen.
    »Ein sauberes Stück Arbeit«, äußerte er sich anerkennend, während er einige Schritte zurücktrat, um die reparierte Stelle besser betrachten zu können. »Wo stecken denn die jungen Herren? Scheinen in das Schiff zurückgegangen zu sein, um sich auf ihren Lorbeeren auszuruhen.« In seine letzten Worte klangen Hammerschläge von der Backbordseite des Schiffes her und jetzt auch das Zischen von Schweißbrennern.
    »Da drüben scheint auch etwas nicht zu stimmen«, meinte Professor Eggerth. »Ich muß sehen, was da los ist. Wollen Sie mitkommen, meine Herren?« wandte er sich an seine Begleiter, aber weder Wille noch Schmidt zeigten Lust dazu. Beide verschwanden im Schiffsinneren, während der Professor außen um den Rumpf herumging.
    Auf Backbord fand er, was er schon beinahe vermutet hatte. Sein Sohn und Berkoff waren dabei, auch dort eine Lasche aufzuschweißen.
    »Die Stelle hier war auch verdächtig«, rief ihm Hein Eggerth zwischen dem Brausen der Brenner von der Leiter herab zu. »Wir hielten es für richtig, sie auch gleich zu verstärken. Jetzt geht es in einem Ausfegen, und wir sind nachher vor weiteren Zwischenfällen sicher.«
    Wie lange es noch dauern würde, wollte der Professor wissen. Mit dem Bescheid, daß noch eine gute Stunde vergehen könnte, betrat er das Innere des Flugschiffes.
    Von Wille und Schmidt war nichts zu sehen, beide hatten sich in ihre Kabinen zurückgezogen. Unter diesen Umständen zog es Professor Eggerth vor, ebenfalls seinen Privatraum aufzusuchen. Eine Stunde Zeit noch, bevor ›St 25‹ wieder aufsteigen konnte; er beschloß, sie für die Untersuchung der mitgebrachten Gesteinsbrocken zu benützen.
    Schon unterwegs beim Einsammeln war ihm das verhältnismäßig hohe Gewicht dieser Brocken aufgefallen. Während vulkanische Auswurfstoffe häufig schwammig und blasig und so leicht wie Bimsstein sind, zeigte das einem braunen Glasfluß ähnliche Gestein, das Professor Eggerth jetzt vor sich auf einem Tisch ausbreitete, ein weit höheres Gewicht. Er hielt es für zweckmäßig, das zunächst einmal zahlenmäßig festzustellen und suchte die wenigen dazu erforderlichen Geräte aus einem Schrank
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