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Land aus Feuer und Wasser

Land aus Feuer und Wasser

Titel: Land aus Feuer und Wasser
Autoren: Hans Dominik
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Gewicht des Flugschiffes sicher an ihnen, und nur noch ganz langsam trieb der glänzende Metallbau durch die Luft dahin. Schon überschritt er die Küstenlinie und stand über dem Land.
    Hein Eggerth deutete nach Steuerbord, wo sich vom Strand aus eine ebene Wiese ziemlich weit landeinwärts erstreckte, und schlug vor, dort niederzugehen. Professor Eggerth nickte. »Der Platz scheint gut zu sein, Hein. Wir wollen ihn für unsere Landung ins Auge fassen, aber erst möchte ich mir den neuen Vulkan aus der Nähe ansehen.«
    Er gab Bert Roege, der wieder das Steuer genommen hatte, eine Weisung. Etwas kräftiger heulten die Düsenmotoren, ein wenig schneller schwebte das Schiff auf einem etwas veränderten Kurs dahin. Immer näher kam es dem Vulkankegel. Deutlich war jetzt zu erkennen, daß die Hänge des Berges aus feiner Asche und gröberen Brocken eines tiefbraunen lavaähnlichen Gesteins bestanden. Unverkennbar war jetzt auch eine zitternde Dunstwolke über der Kegelspitze.
    Ein neues Kommando gab der Professor, und kräftiger arbeiteten die Hubschrauben und rissen das Schiff weiter empor, so daß es über die Höhe der Wolke hinauskam. Und dann trieb es über den Kraterrand dahin.
    Ein Anblick bot sich den Männern in ›St 25‹ , der ihnen für Minuten die Sprache verschlug. Weißglühend und brodelnd stand ein Lavasee im Kraterinneren. Wie von leichten Stößen bewegt wogte die feurige Masse ständig auf und nieder. Der neue Vulkan war weit davon entfernt, erloschen zu sein. Das hatte die kurze Beobachtung zur Genüge gezeigt.
    »Wir wollen landen«, die Stimme des Professors brach das Schweigen, »auf dem Platz, Hein, den wir dafür in Aussicht genommen hatten.«
    In mäßiger Fahrt schob sich ›St 25‹ von dem verdächtigen Berg fort und folgte der Uferlinie einige Kilometer in westlicher Richtung. Ein Hebelgriff und das Geheul der Düsenmotoren verstummte. Eine zweite Hebelbewegung und auch die Hubschrauben verlangsamten ihren Lauf. Ganz allmählich sank das Schiff nach unten, bis es leicht und stoßfrei auf grünem Rasen aufsetzte.
    Verschraubungen wurden gelöst, Türflügel geöffnet, Treppen und Leitern aus blinkendem Leichtmetall herausgeschoben.
    Froh, sich nach so langem Flug einmal wieder die Beine auf festem Land vertreten zu können, schickte die Besatzung sich an, das Schiff zu verlassen, als Professor Eggerth dazwischentrat. Mit etwas betrübter Miene fügte sich Bert Roege seiner Anordnung, mit zwei Maschinisten als Bordwache zurückzubleiben und die Hubschrauben in ständiger Startbereitschaft zu halten.
    »Ihr anderen«, wandte sich Professor Eggerth weiter an seinen Sohn und Berkoff, »macht euch an die Reparatur, Sie, Herr Schmieden, sind dabei behilflich.«
    »Ja, dann wollen wir mal, Georg«, sagte Hein Eggerth zu Berkoff. Gemeinsam steckten sie aus Leichtmetallrohren gefertigte Leiterstücke zu zwei längeren Leitern zusammen und lehnten diese gegen das vordere Drittel des Flugkörpers, wo die Verkleidung des inneren Düsenmotors der Steuerbordseite mit der Schiffswandung verschweißt war.
    »Habt ihr die Stelle?« fragte Professor Eggerth, als die beiden oben standen.
    »Jawohl, Vater. Ist ein tüchtiger Riß, reichlich einen halben Meter lang. Ist wieder die gleiche Stelle, mit der wir schon einmal Schwierigkeiten hatten.«
    »Macht euch mit den Schweißapparaten darüber her«, rief der Professor. »Zu Hause im Werk werden wir weiter sehen, was zu tun ist.«
    Während am Rumpf von ›St 25‹ die Blaubrenner des Schweißapparates zu zischen begannen, wandte sich Professor Eggerth um und ging über die Wiese zu Dr. Wille und Schmidt, die er in einiger Entfernung lebhaft miteinander debattierend stehen sah. Schon von weitem fing er einige Brokken ihrer Unterhaltung auf. Die beiden waren schon wieder in eine Debatte über die verschiedenen Theorien des Vulkanismus verwickelt. »Unverbesserliche Streithähne« dachte er, während er näher trat.
    Zu dritt gingen sie langsam weiter. Ein Baum, der vereinzelt auf der weiten Rasenfläche stand, erregte die Aufmerksamkeit Dr. Willes, er steuerte darauf zu, blieb davor stehen und be trachtete aufmerksam den Stamm.
    »Ein gut gewachsenes Exemplar der Adansonia digitata, Herr Doktor«, sagte Professor Eggerth, der zu ihm getreten war. »Zu deutsch ein Affenbrotbaum. Sehen Sie die Früchte in seiner Krone. Sie sind nahrhaft und schmackhaft; zu verhungern braucht man hier nicht.«
    Dr. Wille warf nur einen flüchtigen Blick nach oben, dann wandte
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