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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon
Autoren: S Andersen
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sagte er steif: „Ich glaub, wenn mein Schlitten tatsächlich so kaputt ist, wie Nik sagt, dann sollte ich wohl nach zwei neuen Autos Ausschau halten.“
    Sie schaute ihn verwundert an. „Du willst ihm immer noch ein Auto kaufen?“
    „Na klar. Er hat immer noch in ein paar Wochen Geburtstag.“ Er sah sie fragend an. „Warum hast du gedacht, ich würde meine Meinung ändern?“
    „Keine Ahnung. Vielleicht, um ihn für sein schlechtes Benehmen zu bestrafen?“
    Wolf schnaubte. „Als ob man diesen Jungen je für sein gutes Benehmen belohnt hätte. Ihm wurde in seinem Leben bisher verdammt wenig geschenkt, Carly. Mal abgesehen von meiner Mutter hatte er nichts und niemanden, worauf er sich verlassen konnte. Wenn du mich fragst, dann könnte er es verkraften, etwas zu besitzen, das nur ihm allein gehört. Er hat es heute total in den Sand gesetzt. Aber Nik ist ein großartiger Junge, und ich schenke ihm diese elende Karre“, erklärte er bestimmt. „Und falls das keine ausreichende Strafe ist, dann ist das eben so.“
    „Gott, wie ich dich liebe!“
    Wolf erstarrte – genau wie Carly. Sie hatte es nicht laut aussprechen wollen. Es war ihr herausgerutscht, einfach so …
    Aber so war es nun mal. Sie liebte ihn. Und sie hatte es satt, ihre Gefühle für sich zu behalten, als müsste sie sich ihrer schämen. Wie gut es sich angefühlt hatte, diese Worte laut auszusprechen!
    „ Wie bitte?“ , wiederholte Wolf heiser, während er sich langsam erhob.
    „Ich liebe dich“, wiederholte sie ernst. „Und bevor du etwas sagst: Ich weiß, dass wir eine Vereinbarung haben. Mach dir keine Sorgen. Ich erwarte nicht, dass sich nun alles zwischen uns ändert. Ich weiß, dass du nach Ohio gehen wirst, aber ich wollte einfach, dass du weißt …“
    Er schnitt ihr das Wort ab und küsste sie so leidenschaftlich, dass ihr die Knie fast wegrutschten.
    Und dann hob er den Kopf, um sie anzusehen, und sagte: „Ich gehe nicht.“
    „Wie bitte?“ Diesmal war es ihre Stimme, die versagte. Sie wich einen Schritt zurück. „Du gehst …?“
    „… nicht nach Ohio. Ich werde den Job nicht annehmen.“ Ein kleines Lächeln umspielte seinen Lippen, als er ihre Hände mit seinen umschloss.
    „Seit wann?“
    „Seit du heute Morgen zu mir gesagt hast, dass du mich liebst.“ Er sah ihr tief in die Augen. „Da wusste ich, dass ich nicht von hier weggehen kann.“
    Ihr Herz begann einen Trommelwirbel zu schlagen. „Dann bleibst du also … meinetwegen?“
    Er küsste sie am Hals. „Ja“, raunte er. „Deinetwegen und wegen Nik.“
    Sie legte den Kopf in den Nacken, um ihn anzusehen. „Aber … wenn du gar nicht vorhattest, diesen Job anzunehmen, worüber habt Ihr euch denn dann gestritten?“
    Er seufzte. „Ich habe Nik nicht erzählt, dass ich das Jobangebot ablehne. Ich hätte es ihm gleich sagen sollen, aber er hat mich sofort angebrüllt, als ich nach Hause kam. Ich vermute, all das …“, er zeigte auf das Krankenhauszimmer, „… ist wirklich meine Schuld.“
    „Nein. Das ist es nicht.“ Sie musterte ihn ernst. „Niklaus hatte die Wahl. Er muss die Verantwortung für sein Verhalten übernehmen. Vielleicht hättest du besser mit der Situation umgehen können, aber du bist nicht dafür verantwortlich, was er getan hat.“
    „Ich liebe dich, Carly“, flüsterte er.
    Sie starrte ihn mit offenem Mund an. Als sie ihn wieder zumachte, flüstere sie: „Wie bitte?“ Aber tief in ihrem Innern durchströmte sie eine Welle der Zärtlichkeit.
    „Du hast schon richtig verstanden. Ich liebe dich. Irgendwie bist du der wichtigste Mensch in meinem Leben geworden.“
    Doch selbst als sich die Freude in ihrer Brust ausbreitete, betrachtete sie ihn skeptisch. „Aber ich bin meilenweit entfernt von der perfekten Frau, nach der du auf der Suche warst.“
    „Das stimmt. Und ich danke Gott dafür.“
    „Gute Antwort.“ Sie schenkte ihm das strahlendste Lächeln, das sie im Repertoire hatte. „Was wird denn nun aus deinem großen Plan?“
    „Oh, den gibt es immer noch. Er hat sich nur ein kleines bisschen ans Leben angepasst.“
    Er hob sie hoch und setzte sie sanft auf dem Fensterbrett ab. „Ich war sechzehn Jahre alt, als ich diesen Plan geschmiedet habe“, sagte er, während er über ihren Schenkel strich. „Ich war ein unglücklicher Junge, der außer seinem Ehrgeiz nichts in seinem Leben hatte. Natürlich bin ich heute immer noch ehrgeizig, und ich muss dich warnen – vermutlich wird sich daran auch niemals etwas ändern.
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