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Lady Sunshine und Mister Moon

Lady Sunshine und Mister Moon

Titel: Lady Sunshine und Mister Moon
Autoren: S Andersen
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dich verletzt habe‘ über die Lippen, wenn mein Ego im Spiel ist. Du bist alles, was ich niemals sein werde, Carly. Also … geh nach Hause. Hier gibt es nichts für dich.“
    „ Du bist hier.“ Bitte, bitte. Du bist da.
    Ein kleines, nicht sehr fröhlich klingendes Lachen drang aus seiner Kehle. „Wie gesagt …“ Sein Handy klingelte. „Geh nach Hause“, wiederholte er. Dann wandte er sich um und hielt das Telefon ans Ohr. „Jones.“
    Wolf hatte recht. Sie sollte nach Hause gehen. Sie war schließlich weder an ihn gebunden, noch war sie der Typ dafür, sich an die Rockzipfel eines Mannes zu hängen, der nicht dasselbe für sie empfand wie sie für ihn. Deshalb sollte sie besser wieder auf ihren Balkon zurückklettern und versuchen, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Und so zu tun, als ob sie nie einen Mann wie Wolf gekannt oder sich gar in ihn verliebt hätte.
    Er würde ohnehin nicht mehr lange in der Stadt sein.
    „ Was?“
    Die Panik in seiner Stimme ließ sie herumwirbeln.
    „Wo?“, fragte er, während er einen riesigen Vorwärtsschritt machte und seine Finger schmerzhaft um ihr Handgelenk schloss. Doch seine Aufmerksamkeit galt nach wie vor seinem Gesprächspartner am Telefon. „Ja … ja. Ich bin schon unterwegs. Tun Sie alles, was nötig ist.“
    „Was ist?“, fragte sie atemlos, als er das Gespräch endlich beendet hatte. „Geht es um Niklaus? Geht es ihm gut?“
    „Ja. Nein.“ Er schüttelte den Kopf. „Großer Gott, ich weiß es nicht.“ Seine Gesichtsfarbe hatte einen grünlichen Farbton angenommen. „Das war das Desert Springs Hospital. Nik ist im Krankenhaus. Er hatte einen Autounfall.“

30. KAPITEL
    W o ist mein Autoschlüssel?“ Als Wolfgang niederkniete, um unter dem kleinen Tischchen in der Diele nachzusehen, spürte er, wie seine Fassade kühler Beherrschtheit sich auflöste. „ Wo ist mein Scheißautoschlüssel? Ich hatte ihn doch hierher gelegt!“
    Carlys Hand berührte seine Schulter, um ihn zu beruhigen. „Hast du keinen Ersatzschlüssel?“
    „Doch.“ Er atmete tief ein und erhob sich. „Natürlich. Gute Idee. Ich hole ihn.“ Um sich von all den schrecklichen Dingen abzulenken, die ihn im Krankenhaus erwarten könnten, machte er sich auf die Suche nach dem Ersatzschlüssel.
    Wenige Augenblicke später standen sie gemeinsam vor der Garage. Wolf umklammerte Carlys Hand und starrte auf den leeren Platz, den das geöffnete Garagentor ihnen bot. „Ach du lieber Himmel.“ Er atmete schwer, als ihm dämmerte, was passiert war. „Deshalb war der Schlüssel nicht da. Nik muss ihn genommen haben.“
    „Komm.“ Sie führte ihn ins Parkhaus. „Wir nehmen mein Auto. Du solltest jetzt sowieso nicht fahren.“
    Die Fahrt zum Krankenhaus kam ihnen vor wie eine Ewigkeit, obwohl sie höchstens fünfzehn bis zwanzig Minuten dauerte. In der Notaufnahme marschierten sie schnurstracks zum Empfang. Carly wich Wolf nicht von der Seite. Sie half ihm, die Fassung zu bewahren. Sie war sein Anker.
    Er nannte der Frau hinter dem Counter seinen Namen. „Ich bin vor zwanzig Minuten angerufen worden. Man hat mir gesagt, dass Niklaus Jones einen Autounfall hatte. Können Sie mir etwas über seinen Zustand sagen?“ Sagen Sie mir, dass es ihm gut geht. Bitte. Lieber Gott, bitte, sagen Sie mir, dass es ihm gut geht.
    „Ich versuche Dr. Merriweather zu erreichen. Wenn Sie und Ihre Frau sich einen Augenblick hinsetzen wollen? Sie kommt dann gleich zu Ihnen.“
    Carly drückte seine Hand und führte ihn zu einer Reihe von Stühlen. Als sie saßen, fuhr er damit fort, ihre langen schlanken Finger zu kneten, während er die andere Hand zur Faust ballte. Er starrte auf den Boden. „Was, wenn es ihm nicht gut geht?“, fragte er leise. „Gott, Carly, was dann? Das ist alles meine Schuld.“
    „Nein.“ Sie streichelte seine Hand. „Das ist es nicht.“
    „Du verstehst nicht. Obwohl ich die Chance dazu hatte, habe ich ihm nicht erzählt, dass ich gar nicht vorhabe …“
    „Mr. Jones? Ich bin Jennifer Merriweather. Ich behandle Ihren Neffen.“
    Vor ihnen stand eine müde aussehende Frau in den Vierzigern mit blasser Haut und einer undefinierbaren Haarfarbe.
    „Niklaus’ Zustand ist im Moment stabil, aber ich würde gerne noch ein paar Tests machen.“
    „Ja. Sicher.“ Sie war die Ärztin. Wenn sie glaubte, dass es nötig war, dann war er damit einverstanden. Trotzdem … „Warum?“
    „Niklaus stand unter Schock, als er eingeliefert wurde. Wir haben ihn stabilisiert. Er hatte eine
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