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055 - Labyrinth des Todes

055 - Labyrinth des Todes

Titel: 055 - Labyrinth des Todes
Autoren: Neal Davenport
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    Liebe Mit-Vampire!
     
    Frau Hilde S. schreibt uns (sie möchte weder ihren vollen Namen, noch ihre Adresse bekanntgeben, und natürlich respektieren wir diesen Wunsch):
     
    Sehr geehrte Vampir-Redaktion!
    Ihre Reihe gefällt mir sehr gut. Ich hätte höchstens da und dort ein paar Kleinigkeiten zu bemängeln, aber das ist nicht der Rede wert. Ich will gleich zum eigentlichen Grund meines Schreibens kommen, nämlich Band 20, DIE BLUTGRÄFIN von Hugh Walker.
    Über Erzsebeth Bathory ist ja ziemlich viel veröffentlicht worden, und jeder Autor weiß etwas anderes zu berichten, besonders soweit es ihre Blutorgien betrifft. Das Buch von Valentine Penrose aus der Europäischen Bücherei Hieronimi ist wirklich eines der ausführlichsten und exaktesten. Anlaß zu meinem Schreiben gab vor allen Dingen die Seance, die Herr Walker in seinem Band beschrieb. Ich habe selbst bereits eine Seance mitgemacht und die Stimme meines verstorbenen Mannes zu hören vermeint. Aber die Zweifel haben mich seither nicht mehr losgelassen. Bin ich das Opfer eines Tricks, eines Betrugs geworden? Oder gibt es wirklich einen Kontakt mit den Toten? Inwieweit ist zum Beispiel Herrn Walkers Seance Phantasie und Möglichkeit? Zur Beantwortung dieses Briefes möchte ich einen Bericht aus der Zeitschrift für Parapsychologie zitieren. (Wir haben den Bericht aus einer anderen Zeitschrift, die leider keine genauen Quellenangaben machte, sondern nur die Zeitschrift für Parapsychologie anführte.)
    Es war vormittags 9 Uhr. Der Versuchsraum war 10 mal 11 Meter groß. Er lag im Erdgeschoß. Die Straßenfenster waren durch eiserne Riegel abgeschlossen. Strahlende Sonne durchflutete den Raum. Der Fußboden bestand aus schmalen Brettern, die eines nach dem anderen darauf untersucht wurden, ob sie nicht für betrügerische Manipulationen zugerichtet seien. Es wurde alles in Ordnung befunden und festgestellt, daß man nur dann ins Zimmer dringen könne, wenn man die dicken Mauern oder die in Stein eingelassenen Türen einrennen würde. Carlo Mirabelli saß auf einem Stuhl. Er erbleichte, ein Zeichen, daß Tieftrance eintrat. Seine Augen traten hervor, und er wand sich, als ob ihn jemand an der Gurgel drossle. Starker Schweißausbruch trat auf. Plötzlich hörte man von einem Tisch des Saales her drei Schläge, und eine kindliche Stimme rief: „Papa!“
    Dr. Ganymed de Souza, einer der Anwesenden, erklärte tief ergriffen, er erkenne die Stimme seines Töchterchens, das an der Grippe gestorben war. Während alle in höchster Spannung warteten, erblickte man endlich an der Seite des Mediums die Gestalt des Mädchens. Der Vater, kaum mehr seiner Stimme mächtig, trat aus dem Kreis, rief seine Tochter an, ging zu ihr hin und schloß sie in die Arme. Unter Schluchzen versicherte Dr. de Souza immer wieder, daß er seine Tochter umarme, und daß das Kleid, welches die Erscheinung trage, dasselbe Kleid sei, mit dem man sein Kind in das Grab gelegt habe. Während dieses Vorganges lag Mirabelli wie im Todeskampf. Er war zusammengekauert, wachsfarben, mit vollkommener Muskelerschlaffung, sein Atem ging schwach und pfeifend. Der Puls war kaum zu fühlen.
    Colonel Octavio Viana erhob sich, um sich ebenfalls von der Wirklichkeit der Erscheinung zu überzeugen. Auch er nahm die Kleine in die Arme, fühlte ihr den Puls, schaute ihr in die Augen, stellte Fragen an sie, die sie mit monotoner Stimme, aber sinngemäß beantwortete. Viana bestätigte ebenfalls die Echtheit der Erscheinung. Dr. de Souza frischte Kindheitserinnerungen mit seiner Tochter auf und erhielt verständige Antworten. Die Erscheinung wurde fotografiert. Ein Bild davon ist dem Bericht der Untersuchungskommission beigegeben. Nach der fotografischen Aufnahme begann das Kind im Raum zu schweben. Es erhob sich in die Luft und tummelte sich wie ein Fisch in seinem Element. Die Teilnehmer waren aufgestanden und gingen hinter der Erscheinung her, die mit der Hand leicht erreichbar war. Das Medium machte mit seinen Unterarmen die Bewegungen des schwebenden Kindes mit. Nachdem das Kind noch einige Sekunden in der Luft schwebend gesehen worden war, verschwand es plötzlich. Es hatte sich 36 Minuten bei Tageslicht unter einwandfreien Bedingungen einer Versammlung gebildeter Männer gezeigt, die bezeugen, daß sie ein ausgebildetes, menschliches Wesen vor sich hatten.’ Diese Demonstration fand statt im Laboratorium der Studienkommission in Santos/Brasilien, unter dem Vorsitz der Herrn Dr. Estanislau de Camargo,
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