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Labyrinth des Bösen

Labyrinth des Bösen

Titel: Labyrinth des Bösen
Autoren: James Luceno
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eskortiert und nähern sich jetzt diesem Bereich.«
    Anakin fuhr zu Obi-Wan herum. »Einer von uns muss die Droiden ablenken.«
    »Einer von uns«, wiederholte Obi-Wan. »Das kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Das ist das Schöne an unserer Zusammenarbeit, Meister. Ihr lockt die Leibwächter weg, und ich schnappe mir Gunray. Bis jetzt haben wir auf diese Weise noch nie versagt, oder?«
    Obi-Wan kniff den Mund zusammen. »Wenn du das so siehst, Anakin.«
    Anakin zog eine Grimasse. »Na gut, dann spiele ich eben diesmal den Köder.«
    »Das wäre dumm«, sagte Obi-Wan rasch und schüttelte den Kopf. »Jeder sollte seine jeweils stärkste Seite nutzen.«
    Anakin konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Ich wusste, dass Ihr Vernunft annehmen würdet, Meister.« Er wählte vier Soldaten aus. »Ihr kommt mit mir.«
    »Sir!«, sagten sie wie aus einem Mund.
    Obi-Wan, Cody und der Rest von Gruppe Sieben machten sich auf den Weg zu den Turboliften. Obi-Wan hatte noch keine fünf Meter zurückgelegt, als er stehen blieb und sich noch einmal umdrehte. »Anakin, ich weiß, dass wir mit Gunray abrechnen wollten, aber mach es nicht zu persönlich. Wir wollen ihn lebendig!«

4.
    Aber es ist eine sehr persönliche Angelegenheit, dachte Anakin, während er zusah, wie Obi-Wan, Cody und vier Soldaten in den Turbolift sprangen.
    Es war persönlich wegen der Dinge, die Nute Gunray vor dreizehn Jahren auf Naboo getan hatte.
    Es war persönlich, weil Gunray Jango Fett vor drei Jahren dazu angeheuert hatte, Padme umzubringen - erst hatte der Kopfgeldjäger es mit einer Bombe auf ihrem Schiff versucht, dann mit zwei Kouhuns, die eine Gestaltwandlerin auf Coruscant in Padmes Senatorenwohnung eingelassen hatte.
    Gunray hatte Padme umbringen wollen - die Frau, die Anakin mehr als alles andere liebte. Seine Frau. Das tiefste, aber auch strahlendste all seiner Geheimnisse. Selbst Obi-Wan wusste nichts davon, denn das hätte Probleme gemacht.
    Abgesehen davon war dies eine persönliche Angelegenheit wegen all der Dinge, die sich auf Geonosis ereignet hatten: der Schauprozess, die Verurteilung, die Hinrichtung, die in der Arena hatte stattfinden sollen...
    Und selbst wenn er all dies hätte beiseite schieben können, wie Obi-Wan es offenbar erwartete, war es persönlich, weil Gunray sich mit Dooku und den Separatisten zusammengetan hatte, und der geplante Krieg tausend Welten zerstörte.
    Der sofortige Tod aller Separatistenführer war die einzige Lösung. Es war immer schon die Lösung gewesen, obwohl gewisse Mitglieder des Jedirats, die immer noch an friedliche Möglichkeiten glaubten, dagegen Einspruch erhoben. Ebenso, wie der Senat versuchte, Kanzler Palpatine die Hände zu binden, sodass korrupte Politiker weiter ihren Profit machen konnten. Sie füllten sich die Taschen ihrer Schimmerseidenumhänge mit Bestechungsgeldern der unmoralischen Konzerne, die die Kriegsmaschinerie finanzierten. Diese Firmen versorgten beide Seiten mit Schiffen, Waffen und allem anderen, was benötigt wurde, um den Konflikt anzuheizen.
    Das brachte Anakins Blut zum Kochen.
    Ja, Yoda hatte das ganz richtig gespürt, nachdem Qui-Gon Jinn und Obi-Wan Anakin aus der Sklaverei auf Tatooine befreit und zum Jeditempel gebracht hatten: Er war voller Zorn. Aber was Yoda nicht erkannt hatte, war, dass Zorn auch als Antrieb dienen konnte. In friedlichen Zeiten wäre Anakin vielleicht imstande gewesen, seine Wut zu zügeln, aber nun verließ er sich auf sie, denn sie trieb ihn vorwärts, sie machte ihn zu der Person, die er sein musste.
    Ich werde ihm den Kopf abschlagen.
    Zweimal schon hatte er die Möglichkeit gehabt, Dooku zu töten, aber Obi-Wan hatte ihn zurückgehalten. Nicht, dass er das seinem ehemaligen Meister übel genommen hätte. So fähig er auch selbst sein mochte, Anakin blickte immer noch zu Obi-Wan auf.
    Hin und wieder.
    Als er zusammen mit den vier Soldaten die Höhle verließ, trat er mit der Stiefelspitze gegen etwas, das über den Boden rutschte. Spontan benutzte er die Macht, um das Ding in seine linke Hand zu rufen, und erkannte, dass es sich um Obi-Wans Atemgerät handelte, das dieser wohl während des kurzen Feuergefechts mit den Kampfdroiden in der Seitenhöhle verloren hatte. Aber das war gleich - Obi-Wan befand sich wahrscheinlich bereits in den unteren Ebenen der Festung, wo er das Gerät kaum brauchen würde.
    Anakin öffnete einen der Beutel an seinem Gürtel und steckte das Atemgerät ein. Er ging nun schneller, und die Soldaten folgten
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