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Labyrinth des Bösen

Labyrinth des Bösen

Titel: Labyrinth des Bösen
Autoren: James Luceno
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ihm.
    Sie nutzen alle Möglichkeiten, nach oben zu gelangen: Gänge, Schächte und Rampen, die nur von Droiden benutzt wurden. Sie kamen durch Verarbeitungs- und Versandbereiche, durch Brutkammern voll mit quäkenden Larven bis zur luxuriösen mittleren Ebene der Zitadelle. Durch Räume, so groß wie die Landebucht für ein Sternenschiff, die vom Boden bis zur Decke mit. Plunder voll gestopft waren. Eine endlose Sammlung von Nippes und rituellen Geschenken. Tausende modischer Geräte, die nie benutzt worden waren, aber zu wertvoll, als dass man sie wegwerfen, verschenken, weitergeben oder zerstören könnte. Mehr Technologie, als auf manchen Planeten insgesamt existierte, war hier gehortet, gestapelt, gehäuft und in jeden erdenklichen Raum gezwängt.
    Anakin konnte nur staunend den Kopf schütteln. In Mos Espa auf Tatooine hatten er und seine Mutter ein einfaches Leben geführt und nichts weiter haben wollen.
    Sein Grinsen hielt nicht lange an. Zorn und Verzweiflung ließen ihn die Zähne zusammenbeißen.
    Sie mussten weiter nach oben, zu dem halbkreisförmigen Vorsprung der Zitadelle mit den Start- und Landebuchten, von dem aus man den See und in der Ferne waldige Berge sehen konnte.
    Dann blieben sie abrupt stehen. Einer der Soldaten hob die Hand mit der Handfläche nach außen und berührte dann die Seite seines Helms, um anzuzeigen, dass er Informationen empfing. Der Mann lauschte, dann benutzte er Handzeichen.
    Gunray ist ganz in der Nähe.
    »Sie prüfen, welcher Fluchtkurs am günstigsten ist, indem sie den Verteidigungsschild senken und Köder starten«, fügte der Mann leise hinzu. »Einigen dieser Köder ist es gelungen, trotz des Turbolaserfeuers unsere Blockade zu durchbrechen; sie haben die Kernschiffe in der Umlaufbahn erreichen können.«
    Anakins Kiefermuskeln spannten sich sichtbar an. »Dann müssen wir schnell handeln.«
    Niemand widersprach, als Anakin voranging. Die Soldaten akzeptierten ohne weitere Fragen, dass ihre Rüstungen samt den Helmscreens im Vergleich zur Macht primitiv waren. Sie bewegten sich wachsam durch einen Irrgarten eleganter Flure, die von ihren Bewohnern so rasch verlassen worden waren, dass sie auf der Flucht die Hälfte ihrer Habe hatten fallen lassen.
    Als sie zu einer Stelle kamen, wo ein weiterer Flur abzweigte, bedeutete Anakin seinen Leuten, stehen zu bleiben.
    Er lauschte einen Augenblick; aus dem Seitenflur waren die schweren Schritte von Superkampfdroiden zu vernehmen. Der Mann links von Anakin nickte bestätigend, dann fuhr er eine fingerdünne Holocam aus, die um die Ecke spähen konnte, und aktivierte den Holoprojektor in seinem Handschuh. Bilder von Nute Gunray und seinem Gefolge aus Würdenträgern erschienen. Sie eilten den Flur entlang, mit wackelndem Kopfschmuck, wehenden Gewändern und ringsum von wuchtigen Superkampfdroiden geschützt.
    Anakin bedeutete seinen Leuten absolute Ruhe und wollte gerade in den Flur hinaustreten, als ein verbeulter Protokolldroide hinter ihnen erschien und in überraschtem Entzücken die Hände hob.
    »Willkommen, meine Herren!«, sagte er laut. »Ich kann Euch gar nicht sagen, wie schön es ist, Gäste im Palast zu finden! Ich bin TC-16 und stehe Euch zu Diensten. Selbstverständlich haben wegen der Invasion viele die Zitadelle bereits verlassen, aber ich bin sicher, dass Ihr Euch hier wohl fühlen werdet und dass Vizekönig Gunray sehr erfreut sein wird...«
    Ein Soldat drückte die Hand auf den kleinen rechteckigen Vokabulator von TC-16 und riss den Droiden zur Seite, aber es war zu spät. Als Anakin um die Ecke sprang, sah er nur noch, wie die Neimoidianer im Laufschritt flüchteten und der rotäugige, flachnasige Gunray einen nervösen Blick über die Schulter warf.
    Die Superkampfdroiden jedoch marschierten steifbeinig auf Anakin zu. Als sie ihn entdeckten, fuhren sie die rechten Arme weiter aus, zogen sie nach unten und ließen sie in der Schussposition einrasten.
    Plötzlich war der Flur voller Strahlblitze.

5.
    Qui-Gon Jinn hatte nie etwas von diesen Ablenkungsaktionen gehalten, fiel Obi-Wan ein, als er zusammen mit den Soldaten im Turbolift zur untersten Ebene der Festung fuhr. Solche Operationen verlangten ein gewisses Maß an Vorausplanung, und dafür hatte Qui-Gon keine Geduld gehabt. Er hatte die Situationen genommen, wie sie kamen, hatte die Schultern gereckt und war mit stolzem Schritt auf die Gefahr zugegangen, wobei er sich ebenso auf seine Instinkte wie auf sein Lichtschwert verließ. Es musste schwierig
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