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Labyrinth des Bösen

Labyrinth des Bösen

Titel: Labyrinth des Bösen
Autoren: James Luceno
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für ihn gewesen sein, einen so methodischen Meister zu haben wie Dooku, diesen leidenschaftlichen Planer und Duellanten. Dooku, der nun ein Sith war.
    Aber irgendwie passte das zusammen. Der Wunsch zu beherrschen, zu kontrollieren.
    Einige Zeit war es bei den Konflikten zwischen Obi-Wan und Anakin um die gleichen Dinge gegangen. Anakin war eindeutig stärker in der Macht als die meisten Jedi, die je im Rat gesessen hatten. Aber wie Obi-Wan ihm wieder und wieder gesagt hatte, hing das Wesen eines Jedi nicht von der Beherrschung der Macht, sondern von der Beherrschung seiner selbst ab. Eines Tages würde Anakin das akzeptieren, und dann würde er nicht mehr aufzuhalten sein. Qui-Gon hatte das bereits vor mehr als zehn Jahren erkannt, und Obi-Wan fühlte sich gegenüber seinem ehemaligen Meister verpflichtet, Anakin bei der Erfüllung seines Schicksals zu helfen.
    Sein Glaube an Anakin war so sehr gewachsen, dass er zu einem der leidenschaftlichsten Verteidiger des jungen Mannes gegenüber jenen im Rat geworden war, die an Anakins Eignung zweifelten und seine vertrauliche, beinahe familiäre Beziehung zu Kanzler Palpatine beunruhigend fanden. Wenn Obi-Wan, wie Anakin manchmal sagte, der Vater war, den der Junge nie gehabt hatte, dann war Palpatine ein weiser Onkel, Berater und Mentor bei allen Fragen, die mit dem Leben außerhalb des Tempels zu tun hatten.
    Obi-Wan glaubte, dass Anakin ihn um seinen Platz im Rat beneidete, aber das war wohl kaum anders möglich, da man ihn fast überall als »den Auserwählten« anerkannte, Palpatine ihn ununterbrochen lobte und er sich verpflichtet fühlte, seinem ehemaligen Meister ständig zu beweisen, dass er der perfekte Jediritter sein konnte.
    Bei zahllosen Gelegenheiten hatten Anakins mutige Taten ihnen erlaubt, in scheinbar unmöglichen Situationen zu bestehen. Aber ebenso oft war es Obi-Wans Vorsicht gewesen, die sie in letzter Sekunde gerettet hatte. Ob diese Vorsicht Obi-Wan angeboren oder das Ergebnis seines fortwährenden Umgangs mit der einigenden Macht - der langfristigen Perspektive - war. hätte Obi-Wan selbst nicht sagen können. Er wusste allerdings genau, dass er gelernt hatte, sich auf Anakins Instinkte zu verlassen. Hin und wieder.
    Ansonsten wäre er nicht bereit gewesen, sich in einer Situation wie dieser als Köder anzubieten.
    »Wir sind fast da, General«, sagte Cody hinter ihm.
    Als Obi-Wan sich umdrehte, sah er, wie Cody einen neuen Energiepack in sein DC-15 rammte, und hörte das vertraute Aufheulen des Lademechanismus der Waffe.
    Zur Antwort schob er den Daumen auf den Aktivierungsknopf seines Lichtschwerts.
    »Wie wollt Ihr es angehen, Sir?«
    »Ihr seid der Meister der Kriegskunst, Commander. Ich folge Eurer Anleitung.«
    Cody nickte - vielleicht grinste er unter seinem Helm. »Nun, Sir, unsere Aufgabe ist einfach: so viele Feinde zu töten wie möglich.«
    Obi-Wan erinnerte sich an ein Gespräch, das er auf Ord Cestus mit einem Klonsoldaten namens Nate gehabt hatte und in dem es um Analogien zwischen den Jedi und den Klonen gegangen war: Erstere wurden von den Midi-Chlorianern getrieben, der Macht zu dienen, Letztere waren gezüchtet und programmiert zum Dienst an der Republik.
    Aber damit hatten die Analogien auch schon ein Ende, denn die Soldaten dachten nie über die möglichen Folgen ihrer Taten nach. Sie erledigten, was man ihnen auftrug, so gut sie konnten, während in der letzten Zeit selbst die mächtigsten Jedi von Zweifeln erfüllt waren.
    Qui-Gon hatte den Rat immer dafür kritisiert, autoritär zu sein und unflexible Methoden zu kultivieren. Er war der Ansicht gewesen, dass der Tempel zu einem Ort geworden war. in dem Kandidaten darauf programmiert wurden. Jedi zu werden, ohne es ihnen zu gestatten, langsam hineinzuwachsen.
    Qui-Gon hatte sich mit dem, was die Jedi als »aggressive Verhandlungen« bezeichneten, bestens ausgekannt: Diplomatie mithilfe des Lichtschwerts. Aber Obi-Wan fragte sich, was er wohl zu diesem Krieg gesagt hätte. Er erinnerte sich, als wäre es gestern gewesen, an Dookus höhnische Bemerkung auf Geonosis, dass Qui-Gon, wäre er noch am Leben, auf Seiten der Separatisten stünde.
    Sobald der Turbolift zum Stehen kam, warfen zwei Soldaten Granaten in den Flur. Links und rechts wurden Kampfdroiden gegen Wände und Decke geschleudert. Obi-Wan, Cody und die anderen warfen sich in den Wirbel der nun folgenden Blasterstrahlen. Repetierblaster erwachten zum Leben. Stakkatosalven machten kurzen Prozess mit den Droiden, aber
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