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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht
Autoren: Markus Vieten
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Konzentration im Blut ist ausschließlich von der glomerulären Filtrationsleistung der Niere abhängig.
     

Herzwerte
     
    Herzenzyme werden in erster Linie bei einem Verdacht auf einen Herzinfarkt bestimmt.
     
Kreatinkinase (CK)
    Sie ist der wichtigste Wert bei Verdacht auf einen Herzinfarkt. Dabei geht es besonders um die Untereinheit CK-MB, die besonders im Herzmuskel häufig ist. Erscheint sie vermehrt im Blut, spricht das also für eine größere Menge abgestorbener Herzmuskelzellen, weil eine tote Zelle ihren Inhalt verliert.
     
Myoglobin
    Myoglobin stammt aus der Herz- und aus der Skelettmuskulatur und wird bei Muskelschäden schnell freigesetzt, sodass es zu einem Anstieg im Blut kommt. Da es dort durch seine kurze Halbwertzeit nicht lange verweilt, eignet es sich gut, um kurzfristige Veränderungen anzuzeigen. Dabei korreliert die Höhe der Myoglobinkonzentration mit der Schwere der Erkrankung.
     
Troponine
    Troponine sind Eiweiße, die in den Herzmuskelzellen vorkommen und bei deren Untergang freigesetzt werden. Somit kommt es beim Herzinfarkt zum Anstieg der Werte.
     

Schilddrüsenwerte
     
    Bei der Diagnostik zahlreicher Erkrankungen werden die Schilddrüsenwerte herangezogen, da die Schilddrüse als Steuerungsorgan des Grundumsatzes bei einer Störung für viele Symptome und Beschwerden verantwortlich sein kann. Ist etwa der Schilddrüsenhormonspiegel zu hoch (Hyperthyreose), steigt der Grundumsatz des Körpers an, sodass mehr Energie verbraucht wird. Dies führt z. B. zur Pulsbeschleunigung und zur Gewichtsabnahme. Das Gleiche gilt auch im umgekehrten Fall. Da die Schilddrüsenhormone (Thyroxin, Trijodthyronin) viele Auswirkungen auf den Stoffwechsel, das Wachstum, den Kreislauf und das Nervensystem haben, unterliegt die Ausschüttung der Schilddrüsenhormone im Körper einer strengen Kontrolle durch die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Sie greift durch vermehrte oder geringere Ausschüttung des Steuerungshormons TSH in den Regelkreis der Schilddrüse ein.
     
    Verschiedene Teile des Regelkreises können durch unterschiedliche Krankheiten gestört werden. Da an fast allen Störungen das TSH als zentrales Regelhormon beteiligt ist, wird zur Überprüfung der Schilddrüsenfunktion mitunter nur der TSH-Wert bestimmt. Bei Auffälligkeiten werden dann auch Thyroxin (T 4 ) und Trijodthyronin (T 3 ) bestimmt. In seltenen Fällen wird zusätzlich das Hypothalamushormon TRH gemessen.
     
Thyreoideastimulierendes Hormon (TSH)
    TSH fördert als Hormon die Produktion und Ausschüttung der Schilddrüsenhormone und auch das Wachstum der Schilddrüse. Es wird im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildet und gelangt über das Blut zur Schilddrüse. Die Regulation der TSH-Sekretion ist sehr empfindlich undverändert sich bereits bei grenzwertigen Schilddrüsenunter- oder -überfunktionen.
     
Thyroxin (T 4 , fT 4 ) und Trijodthyronin (T 3 , fT 3 )
    Im Blut werden die Schilddrüsenhormone Thyroxin und Trijodthyronin an Eiweiße gebunden. Nur ein kleiner Teil liegt in freier Form vor (freies T 4 , fT 4 , bzw. freies T 3 , fT 3 ). Es sind jedoch nur die freien Hormone wirksam, während die an Eiweiß gebundenen Schilddrüsenhormone nur als Hormonspeicher dienen, aus dem dann freie Hormone bei Bedarf rasch nachgeliefert werden können. Meistens ist die Frage nach dem freien T 4 wichtiger und aussagekräftiger als die nach dem totalen T 4 (TT 4 ), das nur bei speziellen Problemen benötigt wird. In der Schilddrüse wird überwiegend T 4 gebildet. Das im Stoffwechsel aktivere T 3 entsteht zu 80 % aus dem T 4 , indem ein Jod abgespalten wird.
     

Bauchspeicheldrüse
     
    Die Hauptaufgabe der Bauchspeicheldrüse ist die Produktion von Verdauungsenzymen und Verdauungshormonen. Ihre Hormone, wie z. B. das Insulin oder das Glukagon, werden direkt ins Blut abgegeben. Ihre Verdauungsenzyme, welche die aufgenommenen Nahrungsmittel zerlegen und sie für die Nahrungsaufnahme über die Darmschleimhaut vorbereiten, werden direkt in den Darm gegeben.
     
Amylase
    Das Enzym Amylase wird in der Speicheldrüse ( S peichel-Amylase oder S- Amylase, Ptyalin) und in der Bauchspeicheldrüse ( p ankreas, daher p -Amylase) gebildet. Die Amylasen spalten im Magen-Darm-Trakt Kohlenhydrate. Im Blut kommen sie kaum vor. Geschieht es doch, weist dies auf eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse hin.
     

Gerinnungswerte
     
    Die Blutgerinnung ist ein recht komplizierter Vorgang. Es wirken dabei die Blutgefäße, die Blutplättchen und
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