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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht
Autoren: Markus Vieten
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festgestellt werden.
     
    Brustuntersuchung Beim Abtasten der Brust wird nach Gewebeverdichtungen und Knotenbildungen gesucht. Bei verdächtigen Tastbefunden kann eine Ultraschalluntersuchung der Brust durchgeführt werden. Eventuell schließt sich auch eine Röntgenuntersuchung der Brust (Mammografie) an.
     

Die Laborwerte der Organe
     
    Bei vielen Erkrankungen, mit denen Sie sich als Patient bei Ihrem Arzt vorstellen, wird dieser sich neben der eingehenden Befragung und der körperlichen Untersuchung über das Routinelabor einen Überblick über die Verfassung Ihrer Organe verschaffen wollen. Die dabei untersuchten Laborwerte decken einen Großteil möglicher Erkrankungen ab oder geben Hinweise darauf, an welcher Stelle weitere Untersuchungen sinnvoll sind, um die Ursache der Beschwerden zu finden. Ein solches Routinelabor ist nicht festgelegt und kann im Ermessen des Arztes variiert werden. Meistens umfasst es die folgenden Gruppen und Werte:
     

Leberwerte
     
    Unter Leberwerten versteht man Laborparameter, die Hinweise auf die Funktion oder auf eine Schädigung der Leber geben.
     
Gamma-GT
    Die Gamma-GT ist ein spezifischer Parameter für Störungen des Lebergewebes und des Gallengangssystems der Leber. Sie ist schon bei leichten Leberschäden deutlich erhöht. Hohe Werte treten besonders bei Cholestase und Alkoholismus auf. Die Höhe des Wertes steht im direkten Verhältnis zum Ausmaß der Leberschädigung.
     
ALT (ehem. GPT)
    Die ALT ist erst bei schwereren Leberschäden deutlich erhöht, ist dann aber sehr spezifisch für die Leber. Andere Organe produzieren sie also gar nichtoder nur in geringer Menge. Dies im Gegensatz zu der früher ebenfalls häufig bestimmten AST (ehem. GOT), die aber auch bei Muskel- und Herzerkrankungen erhöht sein kann. Deren Bestimmung macht neben der ALT heute keinen Sinn mehr.
     
Glutamatdehydrogenase
    Die Glutamatdehydrogenase ist erst bei schwersten Leberschäden deutlich erhöht.
     
Alkalische Phosphatase
    Die alkalische Phosphatase ist nicht leberspezifisch und kommt in verschiedenen anderen Geweben in unterschiedlichen Unterformen vor, so z. B. im Dünndarm, in den Keimzellen, in der Plazenta, in Knochen und in den Nieren. Sie kann bei Gallenstau (Cholestase), Gallenwegsentzündung (Cholangitis), Leberzellschäden oder auch Tumorerkrankungen erhöht sein.
     
Bilirubin
    Meist ist das direkte Bilirubin bei einer Störung des Gallenabflusses aus der Leber (innerhalb der Leber oder in den Gallenwegen) z. B. durch Gallensteine, Gallenwegs- oder Gallenblasenentzündungen, Tumoren oder Parasiteninfektionen erhöht.
     

Nierenwerte
     
    Hauptaufgabe der Niere ist die »Blutwäsche«, d. h. das Entfernen von Giftstoffen und Abbauprodukten des Stoffwechsels. Eine weitere Aufgabe ist die Regulation des Salz-Wasser-Haushaltes (→ Elektrolyte). Die Nierenwerte sind die Laborparameter, die Hinweise auf die Funktion oder auf eine Schädigung der Niere geben.
     
Kreatinin (im Blut gemessen)
    Das Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelkreatins, das vom Muskel ins Blut abgegeben und über die Niere ausgeschieden wird. Der Wert hängt von der Nierenfunktion und dem Abbau von Kreatin zu Kreatinin ab (z. B. durch Muskelarbeit).
     
Kreatinin-Clearance (vergleichende Messung im Blut und im Urin)
    Die Kreatinin-Clearance vergleicht den Kreatininspiegel im Blut mit dem Kreatininspiegel im Urin. So ist die Unterscheidung zwischen einer eingeschränkten Nierenfunktion und einer vermehrten Bildung von Kreatinin möglich, wie sie z. B. durch körperliche Betätigung hervorgerufen werden kann.
     
Harnstoff (im Blut gemessen)
    Harnstoff ist das Hauptabbauprodukt des Proteinstoffwechsels und wird zu über 90 % über die Niere ausgeschieden. Er entsteht durch Abbau des beim Stoffwechsel im Körper anfallenden Ammoniaks. Die Konzentration des Harnstoffs hängt von der Nierenfunktion, aber auch stark von der Eiweißzufuhr und der allgemeinen Stoffwechsellage ab. Befindet sich der Körper in einer sog. katabolen Stoffwechsellage, d. h. es wird mehr Körpersubstanz abgebaut als aufgebaut, wie z. B. bei schweren »auszehrenden« Erkrankungen, kann der Harnstoff durch den vermehrten Anfall von Eiweiß aus dem Körperinneren auch ansteigen. (Das Gegenteil ist die anabole Stoffwechsellage, bei der mehr Körpersubstanz aufgebaut als abgebaut wird. Daher stammt auch der Begriff der »Anabolika«.)
     
Cystatin C (im Blut gemessen)
    Cystatin C wird sehr gleichmäßig im Körper erzeugt. Seine
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