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Laborwerte verstehen leicht gemacht

Laborwerte verstehen leicht gemacht

Titel: Laborwerte verstehen leicht gemacht
Autoren: Markus Vieten
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Chorionbiopsie oder auch Fruchtwasserpunktion kann ebenfalls bereits die Antikörperbildung auslösen. Heute kann man die Antikörperbildung während der Schwangerschaft medikamentös unterdrücken.
     
     
    Antikörper-Suchtest (AK) Der Antikörper-Suchtest (oder auch indirekter Coombs-Test) ist eine Blutuntersuchung, bei der Antikörper gegen bestimmte Merkmale von roten Blutkörperchen (Erythrozyten) oder auch gegen bestimmte Infektionskrankheiten nachgewiesen werden. Er ähnelt damit der Bestimmung des Rhesus-Faktors. Die Suche gilt den Antigenen D, C, c, E, e, Kell, Fy und S. Bei allen Schwangeren (Rh-positiven und Rh-negativen) wird in der 24.–27. Schwangerschaftswoche ein weiterer Antikörper-Suchtest durchgeführt. Sind bei Ihnen als Rh-negativer schwangerer Frau keine Anti-D-Antikörper nachweisbar, so wird Ihnen in der 28.–30. Schwangerschaftswoche eine Standarddosis (um 300 μg) Anti-D-Immunglobulin injiziert, um Ihre Sensibilisierung möglichst bis zur Geburt zu verhindern.
     
    Blutgruppenuntersuchungen nach Geburt oder Fehlgeburt und Anti-DProphylaxe Wenn Sie selbst Rhesus-negativ sind, wird bei Ihrem Kind unmittelbar nach der Geburt der Rh-Faktor D bestimmt. Ist dieser Rhesus-Faktor positiv (D+) oder uneindeutig, so wird aus derselben Blutprobe auch die Blutgruppe des Kindes bestimmt. Ihr Kind erhält dann eine weitere Standarddosis Anti-D-Immunglobulin (etwa 300 μg) innerhalb von 72 Stunden nach der Geburt. Hierdurch wird ein schneller Abbau der vor allem während der Geburt in den mütterlichen Kreislauf übergetretenen Rh-positiven Erythrozyten erreicht, damit sich bei Ihnen im Hinblick auf spätere Schwangerschaftenkeine Rh-Antikörper ausbilden. Das Gleiche gilt im Übrigen auch im Falle einer Fehlgeburt oder eines Schwangerschaftsabbruchs.
     

Infektionsrisiko in der Schwangerschaft
     
    Bei jeder Schwangeren werden möglichst früh einige Labortests auf mögliche aktuelle oder durchlebte Infektionserkrankungen durchgeführt, um das Infektionsrisiko für Mutter und Kind zu beurteilen (Chlamydien, Hepatitis B, Röteln-Titer). Bei begründetem Verdacht (z. B. Umgang mit Katzen) kann auch ein bestehender Schutz vor einer Toxoplasmoseerkrankung sowie ein HIV-Test durchgeführt werden.
     
    Infektionen, die eine pränatale Gefährdung des Kindes bedeuten können, sind unter dem Begriff TORCH-Komplex zusammengefasst:
     
T : Toxoplasmose
O : Andere (»other«) Infektionskrankheiten bzw. deren Erreger:
Borrelien
Chlamydien
Coxsackie
Ebstein-Barr-Virus (verursacht Pfeiffer-Drüsenfieber)
Gonokokken (verursachen Tripper = Gonorrhö)
Leberentzündung (Hepatitis)
HIV-Infektion
LCM-Virus
Masern
Mumps
Papilloma-Viren
Parvo-Virus-B19
ß-hämolysierende Streptokokken
Syphillis (Lues)
Windpocken (Varizellen)
     
R : Röteln
C : Zytomegalie
H : Herpes simplex
     
    TPHA (Treponema-pallidum-Hämagglutinationstest) Dieser Test ist eine Suchreaktion auf Syphillis (Lues). Ist der Test positiv, werden aus derselben Blutprobe weitere Untersuchungen zur Lues durchgeführt.
     
    Röteln-Hämagglutinationshemmungstest (Röteln-HAH) Wenn Röteln-Antikörper rechtzeitig vor Eintritt der Schwangerschaft nachgewiesen werden, geht man von einer Immunität und damit einem Schutz vor der Röteln-Embryopathie für die bestehende Schwangerschaft aus. Auch nacheiner Rötelnschutzimpfung müssen aber zunächst die Antikörper gegen Röteln nachgewiesen werden.
     
    HIV-Test Es wird mit Ihrem Blut ein Antikörpertest auf HIV durchgeführt. Ist diese Untersuchung positiv, muss das Ergebnis mit einem sog. Immuno-Blot aus derselben Blutprobe gesichert werden. Alle notwendigen weiterführenden Untersuchungen sind dann Teil der Behandlung.
     
    Hepatitis-B-Infektion Bei allen Schwangeren wird nach der 32. Schwangerschaftswoche und möglichst nahe am Geburtstermin das Blut auf das Oberflächenantigen des Hepatitis-B-Virus (HBsAg) untersucht. Ergibt sich dabei ein positiver Befund, soll das Neugeborene gleich nach der Geburt gegen Hepatitis B immunisiert werden. Die Untersuchung entfällt jedoch, wenn z. B. nach einer Hepatitis-B-Schutzimpfung die Immunität nachgewiesen ist.
     

Weitere Untersuchungen in der Schwangerschaft
     
    Neben der ärztlichen Untersuchung und Beratung werden in den ersten Gesprächen zur Schwangerschaft auch gezielt mögliche Risikofaktoren für die Schwangerschaft erfragt. Bei der gynäkologischen Untersuchung, die Teil der körperlichen Untersuchung ist, wird auch ein Zervixabstrich zur Untersuchung auf
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