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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche
Autoren: Carter Brown
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ich langsam zur Tür und
machte auf.
    »Sie
scheinen heute aber auch überall zu sein, Boyd !« dröhnte Adams. »Jetzt schlagen Sie Ihre Zeit auch noch bei meinem Mädchen tot,
wie ?« Er lachte herzlich, um es zu unterstreichen, daß
er nur einen Scherz gemacht hatte.
    »Anderthalb
Millionen«, sagte ich, »und nur von der Familie Rigby. Stimmt das ?«
    »Was?«
Er starrte mich sekundenlang an. Dann grinste er. »Oh, ja. Darüber haben wir
doch beim Essen gesprochen. Natürlich. Alles Rigbysches Geld, Boyd. Ich möchte mich übrigens noch einmal für die Bewirtung bedanken
und...«
    Seine
Stimme erstarb, als ich die Magnum aus dem Schulterhalfter zog und damit auf
den glitzernden Cadillac Eldorado vor dem Haus zielte.
    »O
nein !« jammerte er. »Nicht schon wieder den Tank.«
    »Und
es war alles Rigbysches Geld. Stimmt’s ?« fragte ich mit schneidender Stimme.
    »Nun
ja, das Geld stammte überwiegend von den Rigbys «,
schränkte er ein. »Jedenfalls mehr als eine Million.«
    »Und
der Rest?«
    »Auch
Charles Gray hat sich mit einer Summe beteiligt .«
    »In
welcher Höhe?«
    »Vierhunderttausend
genau«, erwiderte er und schluckte dann trocken. »Ich dachte nicht, daß das
wichtig wäre. Ehrlich.«
    »Ich
weiß«, sagte ich müde und steckte die Pistole in das Halfter zurück. »Sie sind
nur ein schlichter Naturbursche .«
    Wir
gingen ins Haus, und ich nahm wieder meinen Platz auf der Couch ein. Dann
gestattete ich Adams gnädig, mir einen Whisky einzugießen.
    »Falls
Sie mir eine Frage erlauben«, sagte er vorsichtig, nachdem er mir mein Glas
gebracht hatte, »worum geht es denn eigentlich, Boyd ?«
    »Ich
vermute, daß Gray sich für seine Kapitalbeteiligung mit Rigbyschem Geld bedient hat«, erläuterte ich. »Ohne allerdings die Rigbys davon in Kenntnis zu setzen .«
    »Und?«
    »Vielleicht
kam Broderick dahinter. Er brauchte Geld, um Melanie abzufinden, nicht wahr ?«
    »Sie
meinen, Gray hat ihn umgebracht, um ihn zum Schweigen zu bringen ?« fragte Adams mit belegter Stimme. »Mein Gott!«
    »Es
würde nicht Grays Stil entsprechen, sich selbst die Hände schmutzig zu machen«,
versetzte ich. »Wahrscheinlich hat er das jemand anders tun lassen .«
    »Und
zwar?«
    Melanie
betrat in einem knallgelben Baumwollkleid den Raum. »Hallo, Hy «,
sagte sie. »Ich hoffe, ihr beiden Männer vertragt euch miteinander .«
    »Er
hatte es schon wieder auf meinen Benzintank abgesehen«, beklagte sich Adams.
»Er muß irgendeine Meise haben. Ich weiß nicht, warum du ausgerechnet ihn
engagiert hast .«
    »Wenn
man einen Hecht in einen Karpfenteich tun kann«, sagte ich nachdenklich, »warum
eigentlich nicht auch umgekehrt ?«
    »Was
immer Sie damit meinen«, wandte Adams hastig ein, »ich will damit nichts zu tun
haben .«
    »Ich
auch nicht !« protestierte Melanie beinahe noch
schneller.
    »Du
willst doch wissen, wer Broderick umgebracht hat, nicht wahr ?« stellte ich richtig. »Damit du die halbe Million kassieren kannst, die dir laut
Testament zusteht .«
    »Falsch«,
erwiderte sie kühl. »Ich will, daß du herausfindest, wer ihn umgebracht hat.
Entschuldige, wenn ich das erwähne, Danny, aber deshalb habe ich dich
engagiert. Deshalb zahle ich dir gutes Geld! Ich selbst lege keinen Wert auf
Beteiligung .«
    »Sie
hat recht, Boyd«, ließ sich Adams vernehmen. »Ich meine, es geht mich zwar
nichts an, aber sie hat wirklich recht .«
    »Okay«,
sagte ich, »aber es ist ein Jammer .«
    »Ich
weiß, ich werde mich für diese Frage selber verfluchen«, meinte Melanie
langsam, »aber was genau ist ein Jammer ?«
    »Wer
immer Broderick umgebracht hat, kann ihn nicht beerben. Stimmt’s ?«
    »Stimmt«,
bestätigte sie zögernd.
    »Wenn
wir beweisen könnten, daß Sarah seine Mörderin ist, bekäme sie also nichts .«
    »Ich
denke, nein«, sagte Melanie mit belegter Stimme.
    »Broderick
hat sein Vermögen dir, seiner Frau, und den sonstigen Mitgliedern seiner
Familie hinterlassen«, fuhr ich fort. »In diesem Fall also Sarah. Wenn sie
nicht erben kann, weil sie ihn ermordet hat, bleibst nur du übrig. Eine Million
Dollar.« Ich zuckte die Achseln. »Aber ich will mich nicht mit dir streiten,
mein Schatz. Ich verstehe deine Argumente. Du willst nicht hineingezogen werden .«
    Es
folgte ein kurzes, lastendes Schweigen. Dann räusperte sich Adams bedächtig.
    »Wie
ich schon sagte, es geht mich ja nichts an«, sagte er betont unbeteiligt.
»Aber, nun ja...«
    »Eine
Million Dollar ?« wiederholte Melanie erstickt. »Was
muß
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