Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:
umgebracht? Weil er
dahintergekommen war, daß du sein Geld unterschlagen hattest !«
    »Sei
nicht töricht !« versetzte Gray. »Ich habe deinen
Bruder nicht umgebracht !«
    »Wer
war es dann ?« fauchte sie.
    »Broderick
vereinbarte für jenen Abend hier ein Treffen mit Melanie, um die Scheidungsmodalitäten
zu besprechen«, ergriff ich das Wort. »Er hat Ihnen davon erzählt, nicht wahr ?« Sarah nickte kurz. »Erwähnte er auch, warum ?«
    »Er
war sehr aufgeregt«, erklärte Sarah. »Ich hielt das für blödsinnig und sagte es
Broderick auch .« Sie warf Melanie einen verächtlichen
Blick zu. »Dieses dumme Weibstück wollte doch nur so viel Geld wie möglich aus
ihm herausquetschen .«
    »Sie
berichteten auch Shanks davon«, fragte ich, »und Gray ?«
    »Ich
war besorgt«, erwiderte sie. »Und ich informierte seinen besten Freund und
seinen Anwalt. Ja.«
    »Es
war kein Wagen hier, als wir ankamen«, sagte ich. »Nur seine Leiche hing über
dem Kronleuchter. Jemand muß ihn hergefahren haben .«
    »Ich
war es nicht«, versicherte Sarah.
    »Aber
natürlich warst du es, Sarah«, erklärte Gray ruhig. »Du und dein bester Freund
Bobo.«
    »Du
hast ihn umgebracht, Charles !« ließ sich Shanks mit belegter Stimme vernehmen.
    »Ich
denke, wir sollten uns über unsere jeweiligen Positionen genau im klaren sein«,
meinte Gray eisig. »Ja, ich habe das Geld von Broderick unterschlagen. Ich
hatte es satt, immer nur in die Tasche anderer Leute zu verdienen und hielt es
für an der Zeit, auch einmal an meinen eigenen Vorteil zu denken.
Selbstverständlich wollte ich das Geld später zurückzahlen. Das hat man in
solchen Fällen immer vor. Aber Broderick war wegen der bevorstehenden Scheidung
beunruhigt und begann unerwartet, sich um seine Finanzen zu kümmern. Ich mußte
ihn irgendwie davon abhalten .«
    »Charles.«
Shanks hatte die Lippen zu einem starren Lächeln verzogen. »Das bringt uns
nicht weiter !«
    »Ich
denke doch«, widersprach Gray. »Erinnere dich, ich habe gesagt, wir sollten uns
alle über unsere jeweilige Position in dieser Angelegenheit klar sein. Ich gebe
sogar zu, daß ich Broderick belogen habe. Ich habe ihm vorgespiegelt, ich hätte
das Geld mit Einverständnis seiner Schwester genommen, weil sie noch immer
wütend auf ihn sei, daß er überhaupt je geheiratet habe. Nachdem sie sich
gegenseitig so viel bedeutet hatten .«
    Sarah
zog vernehmlich die Luft ein.
    »Broderick
war danach tief verzweifelt«, fuhr Gray mit völlig neutraler Stimme fort. »Er
meinte, es bliebe ihm nichts weiter übrig, als Melanie die volle Wahrheit zu
gestehen und sich ihrer Gnade und Barmherzigkeit zu überlassen. Ich bin es dann
gewesen, der das heimliche Treffen hier in diesem Blockhaus vorschlug, dem Ort,
wo sie ihre Flitterwochen verlebt hatten. Es sei doch möglich, sagte ich zu
ihm, daß die Umgebung sie besonders versöhnlich stimmen würde. Dann informierte
ich natürlich Sarah ganz genau über Brodericks Vorhaben, ohne ihr allerdings seine Gründe zu nennen .« Er lächelte zynisch. »Jeder sieht bestimmt ein, daß Sarah eine solche Begegnung
nicht zulassen konnte .«
    »Ich
sagte ihm, daß ich Verständnis hätte«, erklärte Sarah mit einem harten
Auflachen. »Aber daß es besser sei, wenn Bobo und ich mitkämen. Wir drei
könnten sicher mehr ausrichten, als er allein. Und Broderick glaubte mir. Er
war immer ein unglaublicher Einfaltspinsel! Auch wenn ich ihn geliebt habe.«
    »Sarah!
Um Himmels willen !« warf Shanks in besorgtem Ton ein.
»Überleg dir deine Worte !«
    »Das
spielt nun auch keine Rolle mehr«, versetzte sie gleichmütig. »Wenn ich es
ihnen nicht sage, wird es Charles tun. Wir brachten ihn also schon ziemlich
zeitig zum Blockhaus hinauf, und dann töteten wir ihn. Wir wußten, daß Melanie
später kommen und seine Leiche finden würde und hofften, die Polizei würde sie
für die Mörderin halten. Aber unglücklicherweise für uns mußte sie ausgerechnet
unseren Freund Boyd hier engagieren und sich von ihm heraufbegleiten lassen .«
    »Verraten
Sie mir das eine«, sagte ich. »Wie ist seine Leiche auf den Kronleuchter
gelangt ?«
    »Ich
gab ihm eine Spritze, bevor wir herauffuhren«, erwiderte sie ruhig. »Wir
hatten, als er noch nicht verheiratet war, ziemlich viel mit Drogen
herumexperimentiert .« Sie schüttelte langsam den Kopf.
»Broderick war so naiv und vertrauensselig! Ich sagte ihm, es würde seine
Nerven beruhigen, und er glaubte mir. Was ich ihm gab, war die große Dosis
eines
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher