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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche
Autoren: Carter Brown
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Anregungsmittels. Als wir hier oben ankamen, konnte er sich überhaupt
nicht mehr stillhalten. Er sprang wie ein Wilder im Haus herum und hatte
überhaupt keine Reflexe mehr. Das hatten wir natürlich erreichen wollen. Aber
er wurde immer rasender. Wir konnten ihn kaum noch im Zaum halten. Dann
wetterte er, er könne bis auf den Kronleuchter hinaufspringen, und wir wetteten
dagegen. Und dann sprang er. So etwas habe ich in meinem Leben noch nicht
gesehen! Er nahm einen Anlauf und sprang und landete oben auf dem Wagenrad.
Dabei zerschmetterte er die meisten Glühbirnen, aber das merkte er überhaupt
nicht. Dann muß er jedoch eine Art Schlag bekommen haben, denn sein Körper
zuckte wie in einem Krampf und hörte überhaupt nicht mehr damit auf. Deshalb
holte Bobo das Messer aus der Küche. Er reckte sich hoch und begann Broderick
die Kehle durchzuschneiden. Broderick hatte keine Möglichkeit, sich dagegen zur
Wehr zusetzen, weil sein Körper noch immer unter Strom stand. Zu Bobos Glück
hatte das Messer einen Holzgriff, sonst hätte er womöglich auch noch einen
Schlag bekommen .« Sie warf Shanks einen flüchtigen
Blick zu und lächelte breit. »Hinterher war Bobo völlig aus dem Häuschen. Er
hätte noch nie etwas so irres erlebt, sagte er. Er habe das Gefühl, sein ganzes
Leben nur zu dem einzigen Zweck gelebt zu haben, dieses äußerste Erlebnis zu
genießen. Eine sexuelle Ekstase, wie der Orgasmus, den er gehabt habe, als das
Sägemesser in Brodericks Kehle gedrungen sei, könne
man sich überhaupt nicht vorstellen .«
    »Aufhören !« sagte Melanie mit bebender Stimme. »Kann denn niemand
diese Frau zum Schweigen bringen ?«
    »Es
ist, wie ich gesagt habe«, ließ sich Gray ruhig vernehmen. »Wir wollten alle
unsere jeweilige Lage bedenken. Ich bin ein geständiger Betrüger und...«
    »Und
indirekt Beteiligter an einem kaltblütigen Mord«, fiel ich ihm ins Wort.
    »Das
auch«, räumte er leise ein. »Während Sarah und Bobo geständige Mörder sind. Was
wollen wir also tun ?«
    Shanks
zog eine Pistole aus der Tasche und hielt sie entschlossen umklammert. »Ich
verschwinde von hier, und niemand wird mich aufhalten !«
    »Das
zeigt wenig Unternehmungsgeist, Bobo«, rügte Gray. »Wer ist hier entbehrlich?
Zuerst doch einmal Boyd. Und Mrs. Townsend.« Er bedachte Eleanor mit einem frostigen
Lächeln. »Du hättest die Pferde nicht mitten im Strom wechseln sollen, meine
Liebe. Es war ausgemacht, daß du auf meiner Seite stehst. Wir haben dir Zutritt
zu allen Orgien gewährt, damit du ungeniert deinen sexuellen Gelüsten frönen
und dennoch die Fassade respektabler Witwenschaft aufrecht halten konntest. Es
war sehr töricht von dir, dich so von Boyd einnehmen zu lassen, daß du ihm ein
paar brauchbare Hinweise geben mußtest .«
    »Worauf
willst du hinaus, Charles ?« fragte Sarah schroff.
    »Nach
deinem Bericht zu schließen, sind die beiden ziemlich blessiert«, antwortete
er. »Vielleicht könnten sie sich in einem Exzeß masochistischer Ekstase
gegenseitig umbringen ?«
    »Oder
einer könnte den anderen töten und anschließend in einem Anfall von Reue
Selbstmord begehen«, schlug Sarah lebhaft vor. »Bleiben aber immer noch Melanie
und Adams übrig .«
    »Ich
bin sicher, sie werden die Angelegenheit von unserer Warte aus betrachten«,
meinte Gray in fast väterlichem Ton, »und sehen, wo ihre wahren Interessen
liegen. Wenn diese ganze Geschichte herauskommt, dürfte Adams samt seinem
Projekt ruiniert sein. Melanie wird wissen, daß damit auch jede Hoffnung auf
ein Erbe vorbei wäre. Brodericks gesamtes Vermögen
steckt bereits in dem Projekt. Spielt sie indessen mit, erbt sie ihre halbe
Million und vielleicht sogar noch mehr, wenn sich die Investition auszahlt .«
    »Ich
denke«, begann Adams und räusperte sich dann ausgiebig, »wir sind überhaupt
nicht hiergewesen . Deshalb werde ich mit Melanie
jetzt sofort zu mir nach Hause fahren .«
    »Du
Schuft !« stieß Melanie unterdrückt hervor. »Du würdest
hier einfach verschwinden und Danny und Mrs. Townsend ihren Mördern überlassen ?«
    Adams
zuckte die Achseln. »Es ist genau, wie Gray sagt, Liebling. Wenn das
Kanalprojekt platzt, sind wir beide ebenfalls pleite. Da würde dir nicht
gefallen und mir auch nicht. Also kommst du ?«
    »Du
kannst mir gestohlen bleiben !« sagte sie mit
Nachdruck.
    »Okay.«
Adams zuckte noch einmal die Achseln. »Wenn du die Chance nicht akzeptieren
willst, die sie dir angeboten haben, werden sie sich für dich wohl
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