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L wie Leiche

L wie Leiche

Titel: L wie Leiche
Autoren: Carter Brown
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ordnungsgemäß
weitergeführt werden. Melanie wird Brodericks Alleinerbin, und irgendein Glücklicher wird die vierhunderttausend bekommen,
die unter dem Namen von Gray in dem Projekt stecken. Aber dagegen werden wir
wohl nichts machen können .«
    »Wer
beklagt sich denn ?« fragt Adams grinsend.
    »Schell
wird wie ein Terrier überall herumschnüffeln«, fuhr ich fort. »Wir vier
brauchen also ein Alibi für heute abend .«
    »Das
ist für Hy und mich kein Problem«, erklärte Melanie beinahe
glücklich. »Wir haben nur einmal kurz das Bett verlassen. Und das war, um einen
kleinen Happen zu essen. Dann sind wir gleich wieder zusammen unter die Decke
gekrochen .«
    »Wie
ist das mit Ihnen und Mrs. Townsend ?« wollte Adams
wissen.
    »Ich
denke, wir können etwas zwischen uns vereinbaren«, erwiderte ich gleichmütig.
     
    Melanie
und Adams setzten uns vor dem Haus in Paradise Beach ab. Dann stiegen wir in
meinen Wagen um und fuhren zurück zu Eleanor.
    Ich
parkte ein paar Querstraßen von ihrem Haus entfernt, damit sich die Nachbarn
nicht erinnern würden, wann wir gekommen waren. Dann gingen wir langsam das
letzte Stück zu Fuß.
    Eleanor
goß uns beiden einen Drink ein und ließ sich in einem Sessel nieder, während
ich auf der Couch Platz nahm. Eleonor lächelte mir
zu.
    »Unser
Alibi wird das gleiche sein, nicht wahr ?« fragte sie.
    »Genau«,
bestätigte ich.
    »Alles,
was er über mich gesagt hat, ist wahr«, bekannte sie standhaft. »Die
anständige, kleine Witwe, ein Muster an Tugend, und dabei habe ich die ganze
Zeit die lasterhaften Orgien in Bobos Haus genossen .«
    »Ich
weiß nicht, was du jetzt von mir erwartest«, beklagte ich mich. »Soll ich in
Tränen ausbrechen oder so etwas ähnliches ?«
    »Du
bist ein ganz gemeiner, zynischer Bursche, Danny Boyd. Hörst du ?«
    »Ich
bin müde«, erwiderte ich. »Wenn ich jemanden töten muß, bin ich hinterher immer
ziemlich erledigt .«
    »Du
hattest keine Wahl«, sagte sie ruhig. »Ich habe dich dafür bewundert, Danny .«
    Ich
leerte mein Glas, erhob mich von der Couch und ging steifbeinig ins
Schlafzimmer hinüber. Es dauerte eine Weile, bis ich meine Sachen vom Leibe
hatte. Dann humpelte ich ins Bad und stellte die Dusche an.
    Nachdem
ich mich behutsam abgetrocknet hatte, kehrte ich ins Schlafzimmer zurück.
Eleanor stand nackt vor dem Spiegel. Als sie mich hörte, drehte sie sich um.
Dann begannen ihre Schultern zu zucken.
    »Sieh
uns bloß beide an !« kicherte sie. »Wie rohes Fleisch
in einem Metzgerladen!«
    Ich
schlug die Decken zurück und streckte mich vorsichtig auf dem Bett aus.
Sekunden später knipste Eleanor das Licht aus und legte sich neben mich.
    »Ich
weiß, es ist lächerlich«, flüsterte sie. »Aber ich würde Captain Schell mit
sehr viel besserem Gewissen gegenübertreten, wenn ich wüßte, daß unser Alibi
der Wahrheit entspricht .«
    »Der
Wahrheit ?« brummte ich.
    »Ich
meine, so wie Melanies und Hy Adams’ Alibi der
Wahrheit entsprechen wird .« Ihre Finger berührten mich
sanft, und ich zuckte zusammen.
    »Vielleicht
wird es gar nicht möglich sein ?« fragte sie besorgt.
    »Vielleicht.«
    Ihre
Finger begannen eindringlicher zu forschen, und ich spürte ein schmerzendes
Ziehen.
    »Es
ist nicht richtig von mir, Danny, nicht wahr ?« sagte
sie. »Ich meine, ich tue dir weh. Soll ich dich lieber in Ruhe lassen ?«
    »Nein,
es wird schon werden«, versicherte ich schnell.
    Mit
einem hat mein alter Vater recht gehabt, mußte ich denken, als wir wenig später
zu einem gemeinsamen Höhepunkt gelangten: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!
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