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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig
Autoren: Janet Evanovich
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Praller Schuss auf die Windschutzscheibe. Der Van schlingerte, ramponierte ein geparktes Fahrzeug, prallte gegen die Rückwand des Lebensmittelgeschäfts und explodierte. Neun Millionen Dollar in Hundertdollarscheinen flogen in die Luft und flatterten wieder herab auf die Erde, ebenso der Inhalt des Gefrierkostlagers.
    »Wie reizend«, sagte Mooner.
    »Nehmen Sie das auch alles auf?«, fragte Brenda den Kameramann. »Es regnet Geld und Eis am Stil!«
    Im selben Moment wurde Brenda von einer extragroßen fliegenden Tiefkühlpizza getroffen; Salami, schwarze Oliven. Der hartgefrorene Fladen knallte der armen Frau mitten ins Gesicht, und sie sackte in den Kniekehlen ein.
    »Hngh«, würgte sie noch hervor. Die Augäpfel kullerten ab in den Hinterkopf, und Brenda fiel vornüber zu Boden.
    Der Kameramann packte sie an den Füßen, der Toningenieur unter den Achseln, und gemeinsam schleppten sie sie zurück zum Übertragungswagen.
    Der weinrote Econoline war ein einziger Feuerball. In der Ferne heulten Sirenen, aus den Nachbarhäusern strömten Menschen, sammelten das Geld und tiefgekühlte Fischstäbchen ein und verschwanden wieder in ihren Wohnungen. Mooner lief umher und stopfte sich die Hundertdollarscheine in die Hosentaschen und vorne ins Hemd.
    Ich sah die Straße hinunter, Dom kam auf mich zugelaufen.
    »Haben Sie sich verletzt?«, fragte ich ihn.
    »Nein. Mir geht es gut. Mir geht es sogar fabelhaft. Der Scheißkerl hat sich selbst in die Luft gejagt.«
    »Sie waren ziemlich lange in der Garage.«
    »Die Batterie war alle«, sagte Dom. »Wir mussten dem Wagen Starthilfe geben.«
    »Sollte der Schlüssel die Bombe nicht entschärfen? Warum ist sie trotzdem explodiert?«
    Dom grinste. »Das weiß ich auch nicht. Ich nehme an, dass die losgegangen ist, als der Wagen die Hauswand rammte. Das Arschloch hätte die Kartons mit dem Geld vorher in einen anderen Wagen verladen sollen, aber er hatte es eilig. Ehrlich gesagt hätte ich mir beinahe in die Hose gemacht vor Angst, als ich dem Wagen Starthilfe gab. Allen hat die Bombe scharf gemacht, und ganz im Vertrauen, Allen war nicht gerade eine Leuchte.«
    »Was ist mit Loretta?«
    »Sie ist in dem Haus des Mannes eingesperrt, im Keller. Der Kerl wohnt zwei Straßen weiter von Morelli. Er sagte, es ginge ihr so weit gut.«
    Ich lief mit Dom zurück zu dem Lebensmittelgeschäft und setzte ihn in meinen Wagen. Brenda war wieder auf den Beinen, ein Pflaster klebte auf ihrer Nase, in den Nasenlöchern steckten Tampons. Sie interviewte Mooner. Gary stand daneben, schaukelte auf den Fersen und lachte. Seine Prophezeiung war eingetreten. Nur der Teil mit Brenda auf einer Toilette an der Route 1 stand noch aus, aber ich hatte die bescheidene Hoffnung, dass mir das erspart blieb.
    Ich setzte den Wagen zurück, um den Löschfahrzeugen der Feuerwehr Platz zu machen, als ich Morelli mit Blaulicht heranbrausen sah. Ich stellte mich neben ihn.
    »Alles in Ordnung mit uns«, sagte ich. »In dem Lieferwagen saß Doms Komplize mit dem Geld. Anscheinend hat viel Geld das Feuer überstanden, der Techniker aber wohl nicht.«
    »Und Loretta?«
    »Die ist im Keller eingeschlossen, im Haus des Technikers.«
    »Ich habe seine Adresse«, sagte Morelli. »Spanner hat sie mir telefonisch durchgegeben, als ich hierherfuhr. Der Mann heißt Steve Fowler, und außer im Kriminallabor hat er damals vor zehn Jahren noch nebenher schwarz als Wachschutz bei der Bank gearbeitet.«
    Ich fuhr hinter Morelli her; wir kurvten durch Burg und bogen dann nach links in Morellis Viertel ab. Er hielt vor einem Reihenhaus, das genau wie alle anderen Reihenhäuser in dieser Straße aussah. Zwei Geschosse, kleiner Vorgarten, schmuck, aber wenig sensationell, kein Hinweis, dass hier ein Killer wohnte.
    Wir stiegen aus und gingen zur Haustür. Wir waren alle angespannt, weil wir nicht wussten, was uns erwartete. Amputationen sind kein netter Anblick. Wir waren nicht einmal sicher, ob Loretta überhaupt noch lebte.
    Morelli versuchte, die Tür zu öffnen, sie war abgeschlossen. Er ging zu einem Fenster, ebenfalls geschlossen. Mit dem Ellbogen stieß er gegen die Scheibe, und sie zersprang. Er schob ein paar Glasscherben beiseite, öffnete das Fenster und kletterte durch die Öffnung. Dann machte er uns von innen die Tür auf und bat uns, im Flur zu warten. Er zog seine Waffe und ging auf die Kellertür zu.
    Dom und ich wurden ganz still, kauten an den Fingernägeln und wagten kaum zu atmen. Ein paar Minuten strichen vorbei,
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