Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig
Autoren: Janet Evanovich
Vom Netzwerk:
sind uralt. Ich wüsste nicht, warum die eine Kamera auf ihrem Dach haben sollten. Ich sitze hier noch eine Weile fest, aber ich schicke dir Spanner mit einem Techniker vorbei.«
    Allmählich wurde ich ungeduldig, in wenigen Stunden würde Loretta ihre Hand abgehackt bekommen. Alle zehn, fünfzehn Minuten rief ich die Nummer von Alma Rizzi an, aber es ging niemand ran. Am Fenster klebte das Schild. Auch da passierte nichts. Der rote Schal lag auf Morellis Schreibtisch. Es gab keinen Grund, ihn ins Fenster zu hängen.
    Ich blickte auf, und Mooner stand im Flur.
    »Die Tür war nicht abgeschlossen, deswegen dachte ich, du wärst auf Besuch eingestellt«, sagte Mooner.
    Ich legte die Hand aufs Herz und stöhnte erleichtert. »Hast du mich erschreckt! Wenn du das nächste Mal kommst, ruf bitte vorher.«
    »Ich habe meine Aura projiziert, aber du warst wahrscheinlich zu zerstreut, um sie aufzufangen. Womöglich bist du im Clinch mit dem Fengshui in diesem Raum. Das ist sowieso eine einzige Pleite.« Er sah ins Zimmer. »Wo ist Zookamundo?«
    »In der Schule.«
    »Schon wieder?«
    »Fünf Tage die Woche.«
    »Wow. Dann meint er es wohl ernst.«
    »Hast du schon gefrühstückt?«
    »Nein. Uns sind die Cap'n Crunchs ausgegangen. Die müssen es schon sein. Ich dachte, Zook hätte vielleicht welche.«
    Wir taperten nach unten, und ich stöberte in Morellis Küchenregalen und fand einen halbleeren Karton mit Cap'n-Crunch-Cornflakes. Ich setzte eine neue Kanne Kaffee auf, drehte mich um und sah Gary vor dem Hintereingang stehen. Ich machte die Tür auf und ließ ihn herein.
    »Wie lange stehen Sie schon da?«, fragte ich ihn.
    »Ich bin gerade erst gekommen. Ich habe geträumt, Sie würden Kaffee kochen.«
    »Richtig geträumt«, sagte ich. »Bedienen Sie sich.«
    Ich ging zum Wohnzimmer und sah aus dem Fenster.
    Mooner und Gary kamen hinter mir her.
    »Wonach suchen wir eigentlich?«, wollte Mooner wissen.
    »Ich warte auf einen Kollegen von Morelli. Er soll gleich kommen.«
    »Cool«, sagte Mooner und teilte sich die Cap'n Crunchs mit Gary.
    Endlich fuhr Spanner vor, in einem blauen Fairlane.
    »So eine Pleite«, sagte Mooner. »Ohne Blaulicht.«
    »Er ist ein ziviler Ermittler«, klärte ich Mooner auf. »Ich muss mit ihm reden. Bleib hier.«
    »Heimatschutz in Eigenzucht zu Diensten«, sagte Mooner. »Du kannst dich auf Gary und mich verlassen.«
    Wenn man wusste, wo man sich hinstellen musste, konnte man die Kamera von der Straße aus sehen. Ich führte Spanner in die hinterste Ecke von Morellis kleinem Garten und gab ihm das Fernglas.
    »Ja, ich sehe es«, sagte er. »Sieht tatsächlich aus wie eine Kamera.«
    Wir überquerten die Straße und schellten an der Tür der Gearys. Ein kleiner Mann im Schlafanzug öffnete uns. Spanner stellte sich vor und erkundigte sich nach der Kamera auf dem Dach.
    »Auf Ihrem Dach ist eine Kamera«, sagte er.
    »Wie bitte?«, fragte Mr. Geary.
    »Eine Kamera.«
    »Wo?«
    »Auf Ihrem Dach.«
    Mr. Geary schien ganz verwirrt. »Wo ist die Kamera?«
    »Ich hätte gerne Ihre Erlaubnis, sie mir mal anzusehen«, sagte Spanner.
    »Was wollen Sie sich ansehen?«, fragte Mr. Geary. »Die Kamera.«
    Ich sah auf die Uhr. Das konnte lange dauern.
    Zu dem Schluss war Spanner mittlerweile auch gekommen, was dazu führte, dass er einfach eintrat. »Vielen Dank«, sagte er zu Geary. »Vielen Dank, dass wir uns die Kamera mal ansehen dürfen. Ich schicke einen Techniker aufs Dach.«
    »In Ordnung«, sagte Mr. Geary. »Der Polizei hilft man doch immer gern.«
    »Ich muss sofort wieder los«, sagte Spanner zu mir. »Ich schicke jemanden vorbei, der die Kamera abbaut. Bis dahin musst du eben die Vorhänge vors Fenster ziehen, wenn du dich ausziehst.«
    Beim Ausziehen beobachtet zu werden war die geringste meiner Sorgen. Der Countdown für Lorettas weitere Verstümmelung lief. Ich sah Spanners Auto hinterher und entdeckte den Übertragungswagen des Nachrichtensenders, der an der nächsten Kreuzung parkte. Brenda lag auf der Lauer.
    Wer konnte es ihr verdenken? Ich verstand ihr Problem, und wahrscheinlich hätte ich genauso gehandelt wie sie. Sie versuchte nur, gute Arbeit zu machen. Trotzdem nervte sie.
    Ich ging zurück ins Haus und wartete auf den Techniker. Zur Abwechslung probierte ich wieder Alma Rizzis Nummer, und diesmal nahm Dom ab.
    »Was?«, sagte er.
    »Dom?«
    »Wer ist da?«
    »Stephanie Plum. Legen Sie nicht auf. Es geht um Loretta.«
    »Was ist mit ihr?«
    »Ihr Komplize hat ihr zwei Zehen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher