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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig
Autoren: Janet Evanovich
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bei mir. Rufen Sie an‹.«
    Ich lief nach oben in Morellis Büro und schrieb mit einem schwarzen Markerstift auf Computer-Druckerpapier. Ich brachte das Schild nach unten und klebte es an die Fensterscheibe.
    »Lesen kann er es nur noch ein paar Stunden. So lange, wie es hell ist«, sagte ich zu Morelli.
    »Kein Problem. Ich stelle eine Lampe ins Fenster.«
    Wir scheuchten Zook, Mooner und Gary ins Esszimmer, und Morelli und ich setzten uns vor den Fernseher und warteten auf den Anruf.
    Um zehn Uhr klingelte das Telefon, aber es war die falsche Person.
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte die Stimme.
    Es war der vierte Mann.
    »Was?«
    Er seufzte. »Sie haben auch keine Möglichkeit, mit diesem Idioten Kontakt aufzunehmen, oder?«
    »Meinen Sie Dom? Nein.«
    »Da kann man nur hoffen, dass er Ihr Schild sieht, denn langsam verliere ich die Geduld.« Aufgelegt.
    »Das war der vierte Mann«, sagte ich zu Morelli. »Er hat das Schild gesehen.«
    Um halb elf hatte ich ein Problem. Wie sollte ich aus dem Haus kommen, um Ranger zu treffen, ohne dass Morelli Amok lief? Nimm den Weg des geringsten Widerstands, überlegte ich. Aus dem Badezimmerfenster klettern und Morelli erst darüber aufklären, wenn du wieder zu Hause bist.
    Ich wollte nicht, dass die anderen denken, ich sei entführt worden, also schrieb ich mit meinem Kajalstift auf den Klodeckel: KEINE SORGE. BIN GLEICH WIEDER DA. Ich kletterte aus dem Fenster auf das schmale Vordach, das die hintere Veranda schützt. Der Grundriss von Morellis Haus ist fast identisch mit dem meiner Eltern, und diesen Fluchtweg habe ich während meiner Highschool-Zeit immer benutzt, wenn ich abends mit meinen Freundinnen ausgehen wollte. Ich rutschte vor bis zur Dachkante und hangelte mich hinunter. Hände legten sich um meine Taille, und Morelli assistierte mir beim Absteigen.
    »So ein Mist«, schimpfte ich. »Woher hast du das gewusst?«
    »Die Fenster sind an die neue Alarmanlage angeschlossen. Es klingelt leise, wenn man sie öffnet. Was machst du hier?«
    »Ich treffe mich mit Ranger. Keine weiteren Angaben. Es ist besser so.«
    »Falsch.« Er sah hinüber zu seiner Garage. »Das Licht ist an.«
    »Gary hat sein Wohnmobil darin untergestellt.«
    Morelli schwieg einige Sekunden lang. »Ist dir aufgefallen, dass ich mich nicht aufrege?«, sagte er.
    »Ja, aber ich glaube, von deinen Haarwurzeln steigt Rauch auf.«
    »Wie lange hält Gary meine Garage schon besetzt?«
    »Erst seit ein paar Tagen.«
    Morelli hielt mir die Hintertür auf. »Geh ins Haus.«
    Von mir aus. Mein Auto stand vorne an der Straße. Jetzt brauchte ich wenigstens nicht hintenherum um den halben Block zu laufen. »Es dauert nicht lange«, sagte ich zu Morelli und eilte durch Küche und Wohnzimmer. »Höchstens eine Stunde.«
    Morelli hielt sich dicht hinter mir. »Geht es um Loretta?«
    »Ja.«
    »Ich komme mit.«
    »Das ist keine gute Idee.«
    »Und warum nicht?«
    »Es ist besser, wenn du nichts davon weißt«, wiederholte ich.
    »Ist Ranger in die Sache verwickelt?«
    »Er ist nicht darin verwickelt. Ich habe ihn nur gebeten, mir zu helfen. Er hat Fähigkeiten, die mir abgehen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Er hat ein Händchen für Türschlösser.«
    »Du hast recht, es ist besser, wenn ich davon nichts weiß. Aber wenn dir irgendetwas passiert, nehme ich mir Ranger vor, und dann blüht ihm was. Das kann ich dir versprechen.«
    »Mir wird schon nichts passieren.« Hoffentlich.
    Ich lief zu meinem Auto und fuhr los. Der vierte Mann hatte das Schild gesehen, also hatte er das Haus unter Beobachtung. Ich wollte nicht, dass mir jemand folgte, deswegen kurvte ich erst noch ein bisschen durch Burg, den Rückspiegel immer im Blick. Als ich mich absolut sicher fühlte, fuhr ich quer durch die Stadt zur Route 1 und auf der weiter bis zu Stanley Zeros Wohnhaus.
    Ranger war schon da, als ich auf den Mieterparkplatz rollte. Er saß in seinem schwarzen Porsche Turbo und beobachtete das Haus. Ich stellte mich neben ihn, und er stieg aus. Er trug schwarze Jeans, schwarzes T-Shirt und eine schwarze Windjacke. Alle ohne das Rangeman-Logo. Er sah meine geisterhafte Gesichtsfarbe und schmunzelte.
    »Das ist eine lange Geschichte«, sagte ich.
    »Ist mir bekannt. Schade nur, dass ich dich nicht vor deiner Erbleichung gesehen habe.«
    Wir gingen zum Hauseingang, und als wir vor der Tür standen, legte er einen Arm um meine Schulter. Wir waren ein Paar, das von einem gemeinsam verbrachten Abend spät nach Hause zurückkehrte. Immer
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