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Kuss mit lustig

Kuss mit lustig

Titel: Kuss mit lustig
Autoren: Janet Evanovich
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öffnete den obersten Knopf meiner Jeans, aber das half auch nicht viel. Ich zog die Pistole wieder heraus und schob sie zur sicheren Aufbewahrung unter ein Sofakissen. Es war eine halbautomatische Glock, und ich wusste sowieso nicht, wie man sie bediente.
    Der Techniker hatte die Leiter in seinem Wagen verstaut und wollte gerade losfahren, als Dom mit seinem Wagen vor Morellis Haus anhielt. Dom stieg aus und nickte dem Techniker zu. Der Techniker stieg ebenfalls aus, überquerte die Straße und ging auf Dom zu.
    Scheiße! Megascheiße!
    Was sollte ich machen? Ich hatte keine Ahnung, was die beiden zu besprechen hatten. Ich wollte nicht aus dem Haus laufen und ein völlig harmloses Gespräch aufmischen, andererseits sollte mir Dom auch nicht auf Nimmerwiedersehen entkommen.
    »Sollen wir sie beschießen?«, fragte Mooner.
    »Nein!«
    Der Techniker sagte etwas, und Dom gab nickend sein Einverständnis. Dom sah kurz hinüber zu Morellis Haus, zog sein Handy aus der Tasche und drückte einige Nummerntasten. Sekunden später klingelte mein Handy.
    »Ich brauche die Schlüssel«, sagte Dom.
    »Keine gute Idee.«
    »Doch.«
    »Versuchen Sie wenigstens, ihn hinzuhalten, damit ich schnell was organisieren kann.«
    »Herrgott nochmal!«, sagte Dom. »Bringen Sie die verdammten Schlüssel! Er kriegt den Wagen mit dem Geld, und ich kriege Loretta.«
    »O.k. Ich werfe die Schlüssel nach draußen. Ich selbst bleibe hier.«
    »Mir egal«, sagte Dom.
    Wenn ich an der Stelle des vierten Mannes gewesen wäre, hätte ich mir eine Geisel genommen, um mein Entkommen zu sichern. Und ich wäre eine bessere Geisel gewesen als Loretta, denn durch die Verstümmelung würde sie sich nur langsam fortbewegen können. Natürlich hätte er auch Dom nehmen können, aber auf Dom wartete niemand.
    Ich holte die Schlüssel aus meiner Umhängetasche, machte die Haustür auf und warf die Schlüssel auf die Straße. Dom huschte hin und hob sie auf, dann stiegen beide Männer in den Van des Technikers und fuhren davon.
    An der nächsten Kreuzung bogen sie rechts ab, und ich sprintete zu meinem Auto. Mooner und Gary rannten hinter mir her und sprangen auf die Rückbank. Mooner hielt immer noch seine Kartoffel-Panzerfaust, Gary trug brav den Korb Kartoffelgeschosse. Ich gab Gas, kam an die Kreuzung und sah nach rechts. Der Techniker und Dom waren zwei Häuserblocks weiter.
    »Behaltet den Van im Auge«, bat ich meine beiden Mitfahrer. »Ich will sie nicht verlieren, aber ich kann auch nicht zu dicht auffahren.«
    Der Van bog jetzt links ab, Richtung Burg. Es war nur logisch, dass Dom hier das Geld versteckt hatte. In Burg wohnten viele Freunde von Dom, und hier gab es viele ungenutzte Garagen. Ich sah kurz in den Rückspiegel: Brenda und ihr Filmteam klebten praktisch an meiner Stoßstange. Konnte es noch schlimmer kommen?
    Ich verfolgte den Van des Technikers auf seinem Gekurve durch Burg. Er fuhr jetzt in eine Seitengasse. Ich zögerte. Wenn ich hinterherfuhr, würden sie mich sofort sehen. Auf gut Glück raste ich ein Stück weiter in die Parallelstraße. An der Kreuzung wartete ich, aber der Van tauchte nicht auf. Fünf Minuten gingen vorüber, immer noch kein Van. Ich parkte vor einem kleinen Lebensmittelladen an einer Ecke, und wir stiegen aus, Brenda und die Filmcrew ebenfalls. Mooner hatte seine Kartoffelkanone, Gary seinen Korb Kartoffel, nur die gute Stephanie hielt nichts in der Hand, die Glock hatte sie ja unters Sofakissen gesteckt.
    Ich sagte den beiden und der Filmcrew, sie sollten sich zurückhalten und nicht in die Seitenstraße gehen. Garagen auf beiden Seiten der Gasse, schätzungsweise zwölf bis sechzehn Stück. Die älteren Garagen, die ursprünglich zu den Reihenhäusern gehört hatten, waren einfache Garagen, die neueren waren Doppelgaragen. Ich schlich die Gasse entlang, hielt Ausschau nach offenen Garagentoren, lauschte an geschlossenen. Auf halber Höhe der Reihe hörte ich einen Motor anspringen. Das Tor zu einer Doppelgarage hob sich, und ein weinroter Econoline mit Pennsylvania-Kennzeichen schoss aus der Box hervor und mir entgegen. Am Steuer saß der Techniker, von Dom war nichts zu sehen. Der Wagen röhrte auf mich zu, und ich duckte mich zwischen zwei Garagen, um nicht mitgerissen zu werden. Er verfehlte mich nur um Haaresbreite und raste weiter die Gasse entlang.
    »Er ist es!«, schrie ich. »Der vierte Mann!«
    »No problemo«, sagte Mooner. »Munitionsoffizier: Ungekochte Russet bitte«, sagte er zu Gary.
    Und WOMM!
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