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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten
Autoren: E. Meyer
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mich darüber, wie leicht mein Ex mich manipulieren konnte.
    Es dauerte nicht lange, da siegte jedoch meine Müdigkeit über den unbändigen Zorn, der mich schneller atmen ließ, als es gesund für einen 23-jährigen war.
     
     
    2
    Am nächsten Morgen weckte mich der Radiowecker eine Spur zu laut und noch ehe ich überhaupt ein Auge öffnen konnte, beschloss ich die Vorlesungen an diesem Vormittag sausen zu lassen, die Nacht war einfach zu lang geworden!
    In der Hoffnung schnell wieder einzuschlafen, drehte ich mich um und stand fast im Bett, als ich einen Fremden in meiner Schlafzimmertür entdeckte.
    Als sich mein Blick wieder klärte, erkannte ich den Bengel von letzter Nacht, der alles andere als dankbar für sein Asyl schien.
    „Ich bring dich um, Alter!“, schrie er heiser, bevor er zu meinem Bett taumelte.
    Instinktiv rutschte ich zur anderen Seite des Bettes, doch das erwies sich als unnötig, als Babypunk kurz vorm Bett einknickte und unsanft auf dem Fußboden landete.
    Gut, das hieß, ich war auf jeden Fall im Vorteil und das erste, was ich tat, war, ihm Halsband und das Band um sein linkes Handgelenk abzunehmen.
    Die Stacheln waren ja lebensgefährlich!
    Der Bursche wehrte sich zwar, aber recht umständlich und kraftlos, er schien all seine Energie für den kurzen Weg vom Sofa hierher verbraucht zu haben. Dafür schien seine Zunge noch ganz gut arbeiten zu können, als er die schönsten Kraftausdrücke unterhalb jeglicher Gürtellinie auf mich abfeuerte. Nach dem vierten „Wichser“ reichte es mir dann und ich packte ihn etwas unsanfter an seinem labbrigen Anarchoshirt.
    „Du hältst jetzt mal schön deine dreiste Klappe, sonst leg ich dir dein Halsband falsch herum wieder um, du kleine Kröte!“
    Seine Blicke wollten mich langsam und qualvoll töten, doch er hielt für wenige Sekunden den Mund, bevor er wieder loslegte: „Woher kommt die Wichse an meinem Arsch?!“
    Ich stutzte kurz. Hatte Niclas den Jungen etwa ...? Ich wollte das Wort nicht mal denken und verwarf den Gedanken gleich wieder, das hatte er schließlich nicht nötig, außerdem war der Typ nicht gerade so heiß, dass man ihn unbedingt „löchern“ musste.
    „Woher soll ich das wissen?!“, erwiderte ich ebenso patzig.
    „Ey, verarsch mich nicht Alter, ich verklag dich wegen Kindesmissbrauch!“
    Sein „Saufen, Fressen und Ficken-Button“ glänzte angriffslustig im morgendlichen Sonnenlicht.
    „Fein, ich freu mich auf dein blödes Gesicht, wenn herauskommt, dass ich deinen Kommunistenarsch nicht entweiht habe! Und jetzt mach, dass du hier verschwindest, bevor ich die Polizei rufe!“
    Allmählich reichte es mir mit dem Rotzbengel!
    Babypunk stutzte kurz und sah mich dann fragend an.
    „Also haben wir nicht gefickt?“, hakte er ungläubig nach.
    „Gott bewahre!“ Soweit kam’s noch! Immer noch sauer stapfte ich in die Küche und kochte mir erst mal einen Kaffee, wie es aussah, würde ich heute keinen Schlaf mehr finden ...
    Blondie brauchte etwas, bis er mir verwirrt hinterher torkelte.
    „Dann haben wir nicht gepoppt?“, fragte er nochmals, kraftlos an den Türrahmen gelehnt.
    Ich goss das heiße Wasser auf und sah erst dann zu ihm.
    „Es tut mir leid dich enttäuschen zu müssen, aber wenn du deinen Entjungferer suchst, musst du nebenan mal klingeln ...“
    Ja, ich empfand tiefste Schadenfreude, als der Möchtegernpunk mit einem „Ich bring ihn um!“, Richtung Tür torkelte.
    Das laute Knallen ließ mich zusammenfahren. Fast wäre ich an meinem Kaffee erstickt.
    Entnervt, weil ich schon befürchtete, dass der Bengel in meinem schönen Wohnzimmer randalierte, ging ich ihm hinterher und fand ihn halb über meinem Beistelltisch, den er samt Telefon und gelben Seiten umgeworfen hatte.
    Das krächzende Geräusch, das fast schon einem heiseren Würgen glich, ließ mich stutzen und aktivierte sämtliche Alarmglocken in meinem Hirn.
    Noch ehe er sich halbwegs wieder aufrappeln konnte, packte ich ihn am Arm und schleifte ihn ins Bad, ich konnte den Toilettendeckel noch geradeso hochklappen, als sich sein Körper schon verkrampfte und er sich haltlos übergab.
    Die Geräusche und Gerüche ließen mich ebenso würgen und so ließ ich ihn allein mit seinem Gekrächze und war froh darüber, rechtzeitig meinen Flokatiteppich gerettet zu haben.
    Genau deswegen hasste ich diese Bälger! Nichts unter Kontrolle, aber große Töne spucken! Sobald das Bürschchen entleert war, konnte Niclas sich mit der kleinen Pest rumschlagen! Mit
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