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Kurzgayschichten

Kurzgayschichten

Titel: Kurzgayschichten
Autoren: E. Meyer
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kraus.
    „Ich nehme an, ich kann dich jetzt loslassen und du wirst nicht auf die glorreiche Idee kommen, deinen ausgebrannten Schädel zu bewegen ...“
    Ein teils wütendes, teils schmerzerfülltes Zischen war das einzige, was ich als Antwort bekam. Vorsichtig ließ ich das Gesicht des Punks los und ging in die Küche, um eine der Tabletten aufzulösen. Großartig, da durfte ich also wieder das Hausmütterchen für den Burschen spielen!
    Entnervt ging ich mit dem Glas zurück zu dem Jungen, der alles andere als gut aussah.
    „Hier, trink das!“, war alles, was ich rausbrachte, irgendwann war es auch genug und ich hatte weiß Gott besseres zu tun, als hier den Babysitter zu spielen!
    Als er sich prompt verschluckte, stützte ich missbilligend seinen Kopf und verfluchte Niclas innerlich zu Tode.
    Nachdem das Glas geleert war, stellte ich es auf den kleinen Couchtisch und sah den Zerstörer meiner Nerven abwartend an.
    „Gib mir deine Nummer, damit deine Eltern dich abholen können, die machen sich sicher schon Sorgen.“ Nicht dass es mich interessierte, ob seine Erzeuger zu Hause herumheulten, aber eines stand fest, der Junge musste weg!
    „Niemals!“
    „Fein, dann rufe ich jetzt die Polizei, die freut sich doch immer kleine Punks mitzunehmen und die wollen deine Eltern bestimmt gerne kennen lernen!“
    Gerade als ich mich erhob, wurde ich unsanft an meinem Shirt gezogen.
    „Ey, das kannst du nicht machen, Alter!“
    „Ach nein, wahrscheinlich wirst du mich davon abhalten, hm?“ Er musste definitiv weg!
    Gerade als ich seine Hand unsanft von meinem T-Shirt zog, klingelte es an der Tür. Etwas niedergeschlagen stand Niclas in der Tür und gab mir Oberteil und Hose ordentlich gefaltet wieder zurück, bevor er meine Wohnung betrat. Ja, ich empfand Genugtuung bei seinem Anblick und sprach das Wahrscheinliche auch sogleich so neutral wie möglich aus, auch wenn ich innerlich breit grinsen musste.
    „Er hat es nicht verstanden, hm?“
    Niclas schüttelte nur den Kopf. „Er war ziemlich aufgebracht.“
    „Da wird er nicht der Einzige sein.“ Ich grinste verheißungsvoll und sah zu dem Punk, der mehr als nur verärgert meinen Ex fixierte. Ja, so ließ es sich durchaus aushalten!
    „Darf ich vorstellen, Niclas, Blondie, Blondie, Niclas, der Mann, der gestern bei dir sein Rohr verlegt hat ...“ Ich deutete vom Sofa zu Niclas und zurück.
    Das verhieß doch noch ganz spannend zu werden.
    „Euhm ... Hi ...“, war alles, was mein dusseliger Ex von sich geben konnte, während Paul Anstalten machte aufzuspringen, den Kopf zwar gerade hielt, aber dann zurück in die Kissen fiel, da ihm anscheinend schwindelig wurde.
    „Ich bring dich um, du Schwuchtel!“, keuchte der Punk gedämpft. Er schien immer noch Schmerzen zu haben.
    Niclas setzte sich im gehörigen Abstand ihm gegenüber auf den Sessel und versuchte sich zu erklären.
    „Hey, das tut mir leid, ich meine, du warst in einer Szenebar, wie hätte ich denn da wissen sollen, dass du hetero bist ...“
    Paul erwiderte nichts darauf und so fuhr Niclas fort. „Immerhin hast du dich nicht gewehrt, als ich dich angefasst und geküsst habe ...“
    „Ich war besoffen!“, war alles, was von dem Jungen kam und langsam wurde es mir zu langweilig.
    „Man kann gar nicht so besoffen sein, wenn man noch mit jemandem schlafen kann ...“, lenkte Niclas ein, was sein Gegenüber zum Kochen brachte.
    „Hast du dir dein Hirn weggefickt oder was? Zur Information, ich bin hier ja wohl derjenige, der eindeutig gefickt wurde, dafür braucht man nicht unbedingt ’ne Latte!“
    Er machte Anstalten sich aufzurichten und seine geballten Fäuste einzusetzen, scheiterte aber wieder.
    „Zur Information: Dafür dass du das arme geschundene Jungchen sein willst, bist du gestern ganz schön abgegangen!“, giftete mein Ex zurück.
    Niclas konnte ja richtig schlagfertig sein! Irgendwie hatte ich das Bedürfnis beide achtkantig rauszuwerfen und so klinkte ich mich ein.
    „Bei welcher Soap soll ich euch anmelden, ‚Verbotene Liebe‘?“
    Beide sahen mich gleichermaßen wütend an.
    „Schön, dann kannst du deine Eroberung von letzter Nacht ja wieder mitnehmen und ihr diskutiert das einfach bei dir aus, hm?“, schlug ich Niclas vor und grinste die beiden zufrieden an.
    „Deine schlechten Witze kannst du dir sonst wohin stecken!“, kam es entnervt von Blondie und auch Niclas meldete sich zu Wort.
    „Außerdem kann er ja nicht mal richtig aufstehen ...“, gab er zu bedenken und ich
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