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Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können

Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können

Titel: Kultur für Banausen - alles was Sie wissen müssen, um mitreden zu können
Autoren: Bastei Lübbe
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Florenz auf – ein technisches Meisterwerk, das die Florentiner staunen ließ, und ein Triumph der Renaissance. Außerdem gilt Brunelleschi als Erfinder der Perspektivzeichnung (siehe Kapitel Malerei).
      3.  Gian Lorenzo Bernini (1598–1680). Früher waren die Baumeister noch Universalgenies. Bernini begegnen wir auch im Kapitel Bildhauerei mit seiner »Verzückung der Heiligen Theresa«. Als Architekt arbeitete der Meister des Barock am Petersdom mit und gestaltete den Petersplatz davor.
      4.  Otto Wagner (1841–1918). Der Österreicher ist ein wichtiger Vertreter des Jugendstils, dessen Wiener Variante Sezession heißt. Zu seinen Hauptwerken gehören die Österreichische Postsparkasse in Wien und die sogenannten Wienzeilenhäuser, die um die Jahrhundertwende entstanden.
      5.  Frank Lloyd Wright (1869–1959). Der Amerikaner entwickelte das Konzept der »organischen Architektur«, das heißt, die Gebäude sollten sich in ihre Umwelt einpassen. Sein bekanntestes Werk: das Salomon-R.-Guggenheim-Museum in New York mit seinem berühmten spiralförmigen Aufgang im Innern (der genau genommen ein Abgang ist, weil ein Aufzug die Besucher nach oben transportiert, von wo aus sie die Spirale nach unten gehen und dabei die Bilder betrachten können).

MALEREI
    A m 12. September 1940 tobten Marcel, Jacques, Georges und Simon, vier Jungen aus dem Dörfchen Montignac in Aquitanien, in einem Tal zwei Kilometer südlich ihres Heimatortes im Südwesten Frankreichs herum. Plötzlich war ihr kleiner Hund Robot verschwunden. Er schien wie vom Erdboden verschluckt. Die Kinder machten sich auf die Suche nach dem Tier und entdeckten dabei eine bislang unbekannte Höhle, die 140 Meter in das Innere eines Berges führte. Als sie in die Höhle krochen, entdeckten sie dort Hunderte von Wandzeichnungen: Bisons, Stiere, Hirsche, Bullen, Jäger mit Pfeil und Bogen in kräftigen Farben und kunstvollem Schwung. (Den kleinen Robot fanden sie übrigens auch wieder!)
    Die herbeigerufenen Experten bestaunten in der Höhle von Lascaux mit offenen Mündern die insgesamt rund 2000 Figuren und Zeichen. Sie sind 15000 bis 17000 Jahre alt und damit noch immer nur etwa halb so alt wie die ältesten uns bekannten Höhlenzeichnungen.
    Die steinzeitlichen Maler haben keineswegs unbeholfene Kritzeleien angefertigt. Sie waren keine tumben, Keulen schwingenden, fellbehangenen Jäger. Diese Menschen zeichneten beim Schein von Steinlämpchen mit den Fingern, mit Halmen oder Ästchen großartige Kunstwerke. Sie mischten die Farbe aus zermalmtem Stein (Eisenoxid), Manganerde und Tierfett. Der französische Schriftsteller Georges Batailles bezeichnete die Höhlenbilder von Lascaux einst als die »Geburt der Kunst«. Besonders den Tierbildern merkt man ihreKraft und Wildheit an. Zum Beispiel einem Stier, der im Moment des Sprungs festgehalten wird: Seine Vorderbeine sind nach vorn gestreckt, die Hinterläufe drücken sich kraftvoll vom Boden ab. Sein ganzer Körper symbolisiert Spannung und Bewegung.
    Wir wissen nicht, wozu diese Bilder den Menschen in der Steinzeit dienten. Erfüllten sie religiöse Zwecke, etwa um das Jagdglück zu beschwören? Oder waren sie bereits Ausdruck eines Sinnes für Schönheit an sich? Möglicherweise beides. Ebenso wie die Malerei in Europa vom Frühmittelalter bis zur Renaissance im 14. Jahrhundert nur als Verherrlichung Gottes denkbar war, aber gerade deshalb zugleich das Empfinden für Schönheit ansprechen sollte. Denn nur mit dem Schönsten konnte man Gott gebührend preisen.
    In diesem Kapitel schildern wir die Geschichte der Malerei anhand von dreizehn Gemälden. Wir müssen dabei naturgemäß ungerecht sein, wollen wir den vorgegebenen Rahmen nicht sprengen. Also lassen wir gleich zu Beginn fast 30000 Jahre Kunstgeschichte unter den Tisch fallen.
    Auf die Höhlenmaler folgten nämlich die frühen Hochkulturen. Von den Ägyptern kennen wir malerische Zeugnisse, die sich in ihren Gräbern erhalten haben. Viele sind es zwar nicht. Aber sie haben eine signifikante Anmutung, sodass man sie sofort wiedererkennt, sobald man einmal ägyptische Wandbilder gesehen hat. Vielleicht erinnern Sie sich an den Song »Walk Like an Egyptian« (»Gehen wie ein Ägypter«) von The Bangels, der 1986 ein Nummer-1-Hit war. In ihrem Video tanzte die Popgruppe dazu in einer seltsam verdrehten Körper- und Armhaltung, was einen solchen Boom auslöste, dass sich Mitte der 80er-Jahre Millionen von Menschen mit dem »Egyptian-Walk« auf
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