Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss
Autoren: Lynn Raye Harris
Vom Netzwerk:
ihr.
    Sie schüttelte den Kopf.
    „Nein, ich habe bloß viel zu tun. Und ich denke, du solltest dich etwas ausruhen, Renzo. Du überforderst dich.“
    Entnervt fuhr er sich mit den Fingern durchs Haar.
    „Es ist immer etwas stressig vor Saisonbeginn“, rechtfertigte er sich.
    „Aber dein Bein …“
    „Bitte misch dich da nicht ein, Cara “, fuhr er sie an.
    Faith schnappte nach Luft. Sie fühlte sich, als hätte er sie geohrfeigt. Warum stieß er sie weg? Warum sagte er ihr nicht ehrlich, dass er Angst hatte? Dass er schrecklich müde war? Dass er sich Sorgen machte?
    Sie bedeutete ihm nicht mehr als Katie Palmer. Und den Gedanken konnte sie kaum ertragen.
    „Wir wissen doch beide, wie es um dich steht …“, versuchte sie es ein letztes Mal. „Du kannst mir nichts vormachen.“
    Seine Augen funkelten vor Wut bei ihren Worten.
    „Kümmere dich bitte um deinen Kram, Faith.“
    Dann drehte er sich um und knallte die Tür hinter sich zu.
    Erschöpft ließ Renzo sich in seinen Stuhl fallen. Er hätte Faith nicht so anschnauzen sollen. Sein Bein schmerzte seit einigen Tagen mehr als sonst. Er war ständig gereizt. Und wenn er ihr sagte, dass die Schmerzen schlimmer geworden sind, würde sie ständig auf ihn einreden, die Viper einen anderen fahren zu lassen.
    Sein Team war klasse. Aber ein Sieg bedeutete seinen Mitarbeitern nicht so viel wie ihm.
    Seit sie vor einigen Tagen an der Villa de Lucano vorbeigelaufen waren, war er entschlossener denn je, es seinem Vater noch einmal richtig zu zeigen. Er würde den zehnten Weltmeistertitel gewinnen und dann aufhören.
    Renzo wusste, dass sein Vater jedes Rennen verfolgte. Er hatte den Conte sogar einmal in den Zuschauerrängen gesehen. Natürlich drückte er Gavretti die Daumen. Die de Lucanos und die Gavrettis waren seit Jahren befreundet und machten hin und wieder gemeinsam Geschäfte.
    Dio. Renzo legte sein Bein auf den Tisch und massierte die verhärteten Muskeln. Er überlegte, ob er Faith rufen sollte. Aber sie würde noch wütend auf ihn sein. Er gab es ungern zu, aber natürlich hatte sie recht mit allem, was sie gesagt hatte.
    Seufzend zog er die Schreibtischschublade auf und schüttete ein paar Schmerztabletten aus einer kleinen Flasche in seine Hand. Nachdem er die Pillen genommen hatte, griff er nach dem Telefon und tippte eine vertraute Nummer. Als er ihre Stimme hörte, wusste er, er tat das Richtige. Für sie würde er noch einmal gewinnen. Für sie würde er dem Conte erneut einen Sieg vorführen. Für die Ehre seiner Mutter würde er alles tun.
    „So kann ich ja gar nicht mit dir losgehen, Cara “, murmelte er und küsste sie auf die Wange, während sie die Augen schloss und seinen frischen Duft inhalierte. „Du siehst viel zu sexy aus.“
    Faith griff nach ihrer Stola und legte sie sich um die Schultern.
    „Tja, nun ist es wohl zu spät, sich noch einmal umzuziehen“, entgegnete sie.
    Als sie vor dem Florenzer Museum ausstiegen, wimmelte es bereits vor Reportern und Fotografen, die sich auf die Partygäste stürzten, kaum dass sie aus ihren Autos stiegen. Faith zögerte einen Moment, bevor sie die Beine aus dem Wagen schwang, und Renzo drückte ihre Hand. Er führte sie mit einer Selbstverständlichkeit über den roten Teppich, als hätte er nie etwas anderes gemacht.
    Faith setzte ein angestrengtes Lächeln auf und war froh, als sie schließlich drinnen waren. Ein Kellner bot ihnen Champagner an, und Faith nahm dankbar ein Glas.
    Die Party wurde von einem von Renzos Geschäftspartnern veranstaltet, und es wurde erwartet, dass Renzo sich zeigte.
    Während Faith nervös an ihrem Champagner nippte, musste sie daran denken, wie Renzo sie am Nachmittag zurechtgewiesen hatte. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als das Beste zu hoffen. Er wollte nicht mit ihr über sein Bein sprechen, und sie musste das akzeptieren.
    Langsam schlenderten sie durch die Menge. Renzo stellte sie so vielen Leuten vor, dass ihr ganz schwindelig wurde. Sie würde sich niemals all die Namen merken können. Er sagte weder, dass sie seine Assistentin sei, noch seine Freundin. Er stellte sie einfach als Faith vor.
    Vielleicht war es albern, so zu denken, aber ihr schien es, als sei dies ein weiterer Beweis dafür, dass sie ihm im Grunde nicht viel bedeutete. War es all den anderen Frauen genauso gegangen? Hatten sie sich auch ständig gefragt, welche Rolle sie eigentlich in seinem Leben spielten? Ob sie mehr für ihn waren als bloß ein warmer Körper in seinem Bett?
    Du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher