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Kuesse niemals deinen Boss

Kuesse niemals deinen Boss

Titel: Kuesse niemals deinen Boss
Autoren: Lynn Raye Harris
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prophezeit, dass er für den Rest seines Lebens am Stock gehen würde.
    Natürlich hatte er dieses Schicksal nicht akzeptieren können. Er hatte trainiert wie ein Wahnsinniger. Und es tatsächlich geschafft, wieder Rennen zu fahren. Sein starker Wille hatte ihm den Spitznamen Eiserner Prinz eingebracht. Eisern, weil er einen eisernen Willen hatte, und Prinz, weil er aus jedem Rennen als Sieger hervorging.
    Und nun sah dieser unbesiegbare Mann so eindringlich aus seinen blauen Augen auf sie herab, dass sie hastig den Blick abwandte und das Telefon zu sich herüberzog.
    „Also, welche Dame wird heute Abend die Ehre haben?“, fragte sie ihn und fluchte innerlich, als sie den schrillen Unterton in ihrem angestrengt leichtfertigen Tonfall bemerkte.
    Mit einer schnellen Bewegung drückte er ihre Hand herunter, als sie gerade den Hörer des Telefons abnehmen wollte. Faith zuckte zusammen. Die unerwartete Wärme seiner Hand auf ihrer Haut irritierte sie. Sie fühlte sich, als stünde sie unter Strom und verkrampfte. Das war gar nicht typisch für sie. Sie war doch sonst nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen.
    „Wenn Sie mich begleiten, Miss Black, wäre sogar ein Bonus für Sie drin“, erklärte Renzo augenzwinkernd. „Sie dürfen das Kleid, das Sie sich für den heutigen Abend kaufen, behalten. Und obendrein werde ich Ihnen ein zusätzliches Monatsgehalt zahlen, wenn Sie meiner bescheidenen Bitte nachkommen. Na, wie klingt das?“
    Faith rang nach Luft. Ein extra Monatsgehalt würde ihrem Konto ziemlich guttun. Gerade jetzt, wo sie auf eine Eigentumswohnung sparte. Wenn sie erst eine eigene Wohnung hätte, hätte sie endlich das Gefühl, etwas erreicht zu haben. Sie könnte all die Erinnerungen an ihr altes Leben in Georgia hinter sich lassen. Und könnte ihrem Vater beweisen, was in ihr steckte.
    Dennoch, sie konnte es sich nicht erlauben, sein Angebot anzunehmen. Denn egal, wo Lorenzo D’Angeli auch war, überall lauerten die Paparazzi und Journalisten auf ihn. Als neue Frau an seinem Arm wäre sie das gefundene Fressen für die Presse. Das war wirklich das Letzte, was sie brauchte.
    Andererseits wäre es nur ein einziger Abend. Wie groß war die Chance, dass jemand ein Foto von Faith Black sehen und sie mit Faith Winston in Verbindung bringen würde?
    Bei dem Gedanken an die Frau, die sie einst gewesen war – eine Frau, die gnadenlos bloßgestellt worden war – begann sie zu zittern. Sie würde es nicht zulassen, den Rest ihres Lebens in Angst zu leben wegen einer einzigen Dummheit. Sie war kein naiver Teenager mehr, sie war eine erwachsene Frau.
    „Wo findet die Party statt?“, erkundigte sie sich. Und verfluchte sich im gleichen Moment. Sie hatte aufgegeben, und er wusste es.
    Der Druck seiner Hand ließ nach. Seine Augen schienen zu glühen. Vielleicht halluzinierte sie auch nur.
    „Manhattan“, erklärte er. „Fifth Avenue.“
    Zufrieden stieß er sich vom Schreibtisch ab und richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Ein selbstgefälliges Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    „Mein Fahrer wird Sie um sieben abholen, Miss Black.“
    „Ich habe noch gar nicht zugestimmt“, protestierte sie hilflos. Es machte sie fast wütend, dass diesem Mann alles in den Schoß zu fallen schien. Er bekam immer, was er wollte. Warum sollte sie es ihm unnötig leicht machen? Sie hatte sich schon einmal von einem Mann zu etwas überreden lassen. Und das hatte katastrophale Folgen für sie gehabt.
    Aber dieser Mann hier war ihr Chef. Und er gaukelte ihr schließlich nicht vor, in sie verliebt zu sein, nur damit sie sich seinem Willen beugte. Was hatte sie also zu verlieren?
    „Sie können nur davon profitieren, Faith, wenn Sie mich begleiten“, fuhr Renzo fort. Faith wurde ganz warm, als sie ihren Namen aus seinem Mund hörte. Dieser leichte italienische Akzent war einfach zu sexy.
    „Ich denke, eine solche Aufgabe war laut Stellenbeschreibung nicht für mich vorgesehen“, beharrte sie.
    Einen Moment lang sahen sie sich schweigend an.
    „Sie würden mir einen großen Gefallen tun, Faith“, erklärte er schließlich. „Und Sie würden auch D’Angeli Motors unterstützen.“
    Und dann lächelte er sein Playboy-Lächeln. Dieses Lächeln, das Supermodels, Schauspielerinnen und Schönheitsköniginnen um den Verstand brachte. Fast erschrocken bemerkte Faith, wie ihr Puls hochging. Offensichtlich ging sein Charme auch an ihr nicht spurlos vorüber. Dabei hatte sie bisher immer gedacht, immun gegen ihn zu sein.
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