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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein
Autoren: Stephanie Laurens
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Blick sah, was sie an ihm spürte, war Verständnis - das und selbstironische Belustigung.
    »Falls Ihr einen Partner braucht… Es wäre mir eine Ehre, Euch aushelfen zu dürfen.«
    Die Stimme passte zu seinem Körper - tief, kehlig, ein klein wenig rau -, so als ob sie zu wenig gebraucht worden wäre und infolgedessen eingerostet war. Amanda fühlte seine Worte ebenso deutlich, wie sie sie hörte, spürte, wie ihre Sinne schlagartig erwachten und ihr Herz höher zu schlagen begann. Seinen Blick unbewegt auf ihr Gesicht gerichtet, musterte er kurz ihre Züge, bevor er ihr abermals ruhig und unverwandt in die Augen sah. Obwohl er nicht zu Reggie hinübergeblickt hatte, wusste Amanda, dass ihm keineswegs entgangen war, wie ihr Freund sie unentwegt am Ärmel zupfte und dabei zusammenhanglose Ermahnungen zischte.
    »Danke.« Sie vertraute dem Fremden - vertraute jenen achatgrünen Augen. Und sollte sie sich irren, so war ihr das auch egal. »Miss Amanda Cynster.« Sie reichte ihm die Hand. »Und Ihr seid?«
    Er ergriff ihre Hand, und seine Lippen verzogen sich zu einem leisen Lächeln, als er sich elegant vor ihr verbeugte. »Martin.«
    Amanda bezweifelte allerdings stark, dass er ein Mister Martin war. Dann doch wohl eher Lord Martin. Sie erinnerte sich vage daran, schon einmal von einem Lord Martin gehört zu haben.
    Martin ließ ihre Hand wieder los und wandte sich an Connor. »Ich gehe doch wohl recht in der Annahme, dass Ihr nichts dagegen einzuwenden habt?«
    Als Amanda Martins Blick folgte, erkannte sie, dass Connor durchaus einen Einwand hatte - sogar einen sehr schwerwiegenden, wenn der finstere Ausdruck in seinen Augen die Wahrheit sprach. Wundervoll! Perfekt! Vielleicht würde Connor jetzt ja einen Rückzieher machen …
    Noch während ihr dieser Gedanke durch den Kopf ging, wurde ihr klar, wie unwahrscheinlich das wäre. Männer und ihre albernen Regeln!
    Und tatsächlich nickte Connor denn auch prompt zustimmend. Er hätte zwar am liebsten protestiert, hatte aber das Gefühl, dass er das nicht konnte.
    Amanda sah Reggie an. Der Gesichtsausdruck ihres Begleiters war zutiefst erschrocken, über alle Maßen fassungslos. Er öffnete den Mund. Sein Blick schnellte an ihr vorbei, dann kniff er die Lippen langsam zu einer schmalen Linie zusammen. »Ich hoffe nur, du weißt, was du tust.«
    Leise drang sein Gemurmel an ihr Ohr, während sie sich gerade zu ihrem neuen Partner umwandte.
    Martin hielt den Blick derweil auf Connor gerichtet. »Vielleicht sollten wir jetzt anfangen.« Er wies in das Halbdunkel im hinteren Teil des Raumes.
    »In der Tat.« Schwerfällig drehte Connor sich um und stampfte hinüber in das trübe Zwielicht. »Die Nachtstunden haben so etwas Beflügelndes an sich.«
    Bei dem Gedanken an die Düsterkeit, die sie erwartete, musste Amanda unwillkürlich eine Grimasse unterdrücken. Sie schaute auf und stellte fest, dass Martins Blick wieder auf ihrem Gesicht ruhte; dann sah er über ihren Kopf hinweg zum anderen Ende des Raumes hinüber. »Zwei frische Päckchen Spielkarten, bitte, Mellors.« Martins Blick kehrte zu Amandas Gesicht zurück. »Und zwei brennende Armleuchter.«
    Er zögerte einen flüchtigen Moment, dann bot er Amanda seinen Arm. »Wollen wir?«
    Sie lächelte, legte ihre Hand auf seinen Arm und spürte augenblicklich die stählerne Kraft der Muskeln unter dem Stoff. Er führte sie zu jener Ecke hinüber, in der Connor und Meredith bereits standen und warteten.
    »Seid Ihr ein guter Spieler, Sir?«, wollte Amanda von ihrem Whistpartner wissen.
    Mit einem amüsierten Zucken um die Mundwinkel blickte Martin auf sie hinunter. »Ich gelte eigentlich als ganz passabler Spieler.«
    »Das ist gut, weil Connor nämlich ein Experte ist, und ich bin es nicht. Und ich denke, er spielt häufig mit Meredith zusammen.«
    Nach einem kurzen Moment des Schweigens fragte Martin: »Und Ihr? Wie gut spielt Ihr?«
    »Einigermaßen gut, aber Connors Klasse habe ich nicht.«
    »In diesem Fall werden wir beide schon irgendwie zurechtkommen.« Als sie sich den anderen näherten, senkte er die Stimme. »Spielt offen und ehrlich und ohne irgendwelche krummen Touren. Versucht nicht, besonders raffiniert oder gerissen zu sein. Das überlasst besser mir.«
    Für weitere Instruktionen blieb ihm keine Zeit mehr, doch seine Anweisungen waren auch so klar genug. Und Amanda hielt sich an sie, als die erste Partie in Gang kam. Sie hatten die Ecke, in der sie saßen, ganz für sich. Reggie lümmelte mit gekrümmtem
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