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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein
Autoren: Stephanie Laurens
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Rücken in einem Lehnsessel in einigen Metern Entfernung und schaute missmutig zu. Connor saß auf Amandas linker Seite, Meredith rechts von ihr. Als Mellors mit den bereits angezündeten Armleuchtern erschien, zuckten sowohl Connor als auch Meredith sichtlich zusammen.
    Seelenruhig wies Martin Mellors an, die Kandelaber auf kleine Tische zu beiden Seiten von Amandas Sessel zu stellen. Connor warf Martin einen giftigen Blick zu, sagte aber nichts; Martin, so schien es, übte jene gewisse Art von Autorität aus, die nur wenige anzuzweifeln wagten. Eingehüllt in den goldenen Schein der Kerzen, fühlte Amanda sich nun schon erheblich wohler. Sie entspannte sich und merkte, dass es ihr bei dem hellen Licht doch um einiges leichter fiel, sich zu konzentrieren.
    Die erste Partie bestand aus einer Reihe von Tests, bei der die Gegner einander einzuschätzen versuchten - Connor prüfte Amandas und auch Martins Stärken und Schwächen, während Martin wiederum sowohl Connor als auch Meredith taxierte und dabei zugleich genauestens Amandas Spielweise verfolgte. Wie so oft hatte sie ausgesprochen gute Karten, doch einen Gegner von Connors Kaliber zu schlagen war keine leichte Aufgabe. Und dennoch, dank Martins geschickter Führung hatten sie Erfolg und gewannen die erste Partie.
    Da beim Robber die beste von drei Partien den Ausschlag gab, war Amanda geradezu entzückt über den Sieg. Sie lehnte sich in ihrem Sessel zurück, streckte die Arme und lächelte Mellors an, als dieser ihr ein Glas Champagner servierte. Rund um sie herum wurden weitere Gläser verteilt. Amanda trank einen großen Schluck, nippte dann aber nur noch an der perlenden Flüssigkeit. Die Männer hingegen stürzten ihren Champagner in zwei Zügen hinunter, woraufhin Mellors die Gläser gleich wieder vollschenkte, und zwar einschließlich Amandas.
    Martin hob ab, Connor gab, und die zweite Partie begann.
    Als ein Blatt auf das andere folgte, war Martin sich zum ersten Mal seit langer Zeit nicht sicher, ob er gewinnen würde. Und noch erstaunlicher war, dass ihm selbst das eigentlich gar nichts ausmachte, sondern dass es ihn in erster Linie um des Engels willen beunruhigte, der ihm da gegenübersaß. Jenes bezaubernde Geschöpf mit dem blonden Lockenschopf, der im flackernden Licht der Kerzen wie von einem filigranen Muster aus Gold überzogen schien. Es war üppig und dicht und glänzend, ihr Haar. Und es juckte Martin förmlich in den Fingern, es zu berühren, zu streicheln - und nicht nur ihr Haar. Ihr Teint war makellos, von jener milchweißen Vollkommenheit, die sich nur bei einem bestimmten englischen Mädchentyp fand. Viele bemühten sich angestrengt darum, mit diversen Mittelchen und Cremes die gleiche Wirkung zu erzielen, doch Amanda Cynsters Haut war von Natur aus wie glatter, fleckenloser Alabaster.
    Und was ihre Augen anging - die waren kornblumenblau, von der gleichen intensiven Farbnuance wie die teuersten Saphire. Sie waren Kleinode im wahrsten Sinne des Wortes. Und sie hatten etwas ausgesprochen Waches, Aufgewecktes und zugleich seltsam Unschuldiges an sich, und doch... und doch war Amanda Cynster nicht kindlich-naiv, sondern einfach noch gänzlich unberührt von weltlichem Zynismus. Noch nicht vom Unrat des Lebens befleckt. Sie war noch Jungfrau, da war Martin sich ganz sicher.
    Für einen Kenner seines hoch entwickelten, ausgeprägt exotischen Geschmacks war sie die vollkommene englische Rose.
    Eine Rose, die nur darauf wartete, gepflückt zu werden.
    Und genau das wäre mit großer Wahrscheinlichkeit am Ende dieses Abends mit ihr passiert, wenn er, Martin, nicht eingeschritten wäre. Was zum Teufel sie sich eigentlich dabei dachte, ihren Fuß in diese Spielhölle zu setzen und sich darin herumzutreiben wie ein Köder in einem Teich voller hungriger Forellen, das war ihm völlig schleierhaft.
    In Wahrheit wollte er auch lieber nicht allzu intensiv über sie und ihre Einfälle, ihr Tun, ihre Wünsche und Sehnsüchte nachdenken. Denn sein einziger Beweggrund dafür, sie aus dem Loch herauszuziehen, in das sie gefallen war, war rein altruistischer Natur. Er hatte beobachtet, wie sie zunächst noch versucht hatte, dem alten Wüstling Connor auszuweichen und sich dabei trotzdem ihren Stolz zu bewahren. Und er hatte verstanden, warum sie sich plötzlich auf die Hinterbeine gestellt, sich gegen die Beleidigungen aufgelehnt und sich dann aller Vernunft und Vorsicht zum Trotz doch dazu hatte hinreißen lassen, Connors Herausforderung anzunehmen.
    Er
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