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Küsse im Mondschein

Küsse im Mondschein

Titel: Küsse im Mondschein
Autoren: Stephanie Laurens
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Demon an ihr interessiert war.« Plötzlich hellte ihre Miene sich auf. »Wenn ich gewinne, werde ich sie ihm schenken.«
    Er würde ihr den Hals umdrehen.
    Reggie stieß ein deutlich vernehmbares Stöhnen aus. Lächelnd sah Amanda Connor in die Augen. »Ein Robber Whist, glaube ich, sagtet Ihr?«
    Damit hatte sie endgültig die Grenze überschritten und sich auf wirklich gefährliches Terrain vorgewagt. Noch während sie die Worte aussprach, noch während sie den kalten, berechnenden Ausdruck wahrnahm, der plötzlich in Connors Augen erschien, verspürte Amanda ein elektrisierendes Gefühl der Erregung in sich aufsteigen, stärker als alles, was sie je zuvor empfunden hatte. Gespannte Erwartung, vermischt mit einer Spur von Furcht, durchströmte sie; die Intensität dieses Gefühls trieb sie an. »Euer Partner?« Sie sah Connor fragend an.
    Mit ausdrucksloser Miene winkte er zu dem düsteren Ende des Raumes hinüber. »Meredith.«
    Aus einem der Lehnsessel erhob sich ein dünner Gentleman und verbeugte sich steif.
    »Er sagt zwar wenig, hat aber ein ausgezeichnetes Kartengedächtnis.« Connors Blick schweifte zu Reggie hinüber. »Und wer wird Euer Partner sein, Miss Cynster? Carmarthen hier?«
    »Nein.« Reggies Ton ließ unzweideutig erkennen, dass er für sich persönlich eine Grenze gezogen hatte und sich auch nicht dazu verleiten lassen würde, diese zu überschreiten. Aufgebracht zog er an Amandas Arm. »Das ist doch der helle Wahnsinn! Komm jetzt, lass uns gehen, sofort! Was kümmert es dich, was solche Subjekte von dir denken? Das kann dir doch völlig gleichgültig sein.«
    Es war ihr aber eben nicht gleichgültig - und genau da lag der Hase im Pfeffer. Sie konnte es nicht erklären, und doch konnte sie sich nicht vorstellen, dass einer ihrer Cousins Connors nur spärlich verhüllten Beleidigungen aus dem Weg gegangen wäre. Nicht, bevor er nicht Vergeltung dafür eingefordert hätte.
    Und es klang ganz so, als ob Connors Araberstute genau das richtige Maß an Vergeltung wäre. Und selbst wenn sie die Partie verlöre, dann würde sie sich immer noch ein ganz besonderes Vergnügen daraus machen festzulegen, wo genau sie die geforderten drei Stunden an Connors Seite verbringen würde. Vergeltung, jawohl! Das würde den Kerl lehren, sich nicht über Damen des Cynster-Clans lustig zu machen, ganz gleich, wie jung sie auch sein mochten!
    Aber zuerst musste sie noch einen Whistpartner finden, und zwar vorzugsweise einen, der ihr dabei helfen würde zu gewinnen. Amanda verschwendete nicht eine Sekunde mit dem Versuch, Reggie zum Mitspielen zu überreden - der hatte ja schon Schwierigkeiten damit, sich die Farben der Karten zu merken! Sie lächelte ihm beruhigend zu, um seine wachsende Besorgnis zu zerstreuen, dann wandte sie sich ab, um ihren Blick durch den Raum wandern zu lassen und die Spieler an den anderen Tischen in Augenschein zu nehmen - wobei an allen Tischen mittlerweile jegliche Aktivität zum Erliegen gekommen war.
    Es musste doch wohl irgendeinen Gentleman geben, der bereit war, ihr zu Hilfe zu kommen...
    Ihre Stimmung sank schlagartig. Keiner der Anwesenden ließ heiteres, augenzwinkerndes Interesse erkennen, auf keinem der Gesichter zeichnete sich jene verschmitzt-verwegene Miene ab, die Amanda zu sehen erwartet hatte, und die zu besagen schien: »Ich bin bereit, bei jedem Spaß mitzumachen.« Stattdessen glitzerte Berechnung, eiskalt und unverhüllt, in den Augen sämtlicher Männer. Die Gleichung, die sie alle gerade aufstellten, war nicht schwer zu begreifen: Wie viel würde sie, Amanda, dafür geben, um vor Connor gerettet zu werden?
    Ein Blick in die Runde genügte. Für die Männer an den Spieltischen war sie ein leichtes Opfer, eine saftige, arglose Taube, reif zum Rupfen. Das Hochgefühl und die prickelnde Erwartung, die Amanda gerade eben noch empfunden hatte, schwanden schlagartig und machten einem flauen Gefühl in ihrer Magengrube Platz.
    In Anbetracht des genauen Wortlauts ihrer Wette war sie zwar überzeugt, dass Connor sie nicht in eine Falle gelockt hatte, sondern dass es tatsächlich nur um die Stute gegen drei Stunden in ihrer, Amandas, Gesellschaft ging. Sie hatte die Wette selbstverständlich annehmen müssen, das war sie ihrem Stolz schuldig. Allerdings stellte sich auch die Frage, wie sie am Ende des Spiels dastehen würde, wenn sie einen dieser Männer zu ihrem Whistpartner nahm.
    Triumphierend, das sicherlich, und zwar ungeachtet dessen, wie das Ergebnis auch lauten mochte;
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