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Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Küsse, die "Verzeih mir" sagen

Titel: Küsse, die "Verzeih mir" sagen
Autoren: Rebecca Winters
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in der Wohnung geblieben, weil sie noch etwas erledigen und später nachkommen wollte.“ Seine Stimme zitterte.
    „Ein Glück“, echote Vance.
    „Wir wollten im Herbst heiraten; ich hatte ihr schon einen Antrag gemacht. Nach der Explosion ist sie nach Kalifornien zurückgekehrt, weil sie dachte, ich sei tot. Allerdings hatte ich keine Ahnung, dass sie schwanger ist – wir hatten verhütet.“
    „Sonst hättest du dich bei ihr gemeldet?“, fragte Vance mit belegter Stimme.
    Chase seufzte. „Ich weiß es wirklich nicht. Überall in den USA waren zu der Zeit Al-Qaida-Zellen aktiv, und ich hatte solche Angst, sie würden sie verfolgen, weil sie Mitglied des Ausgrabungsteams war. Mir blieb nichts anderes übrig, als sie in dem Glauben zu lassen, ich wäre bei der Explosion umgekommen. Ganz abgesehen davon – was hätte sie mit einem Mann voller Narben anfangen sollen, der ihr keine Kinder schenken kann?“
    Vance verzog das Gesicht. „Kann ich verstehen.“
    „Die CIA hatte all die Jahre ein Auge auf sie, aber sie haben mir nie etwas über sie berichtet. Und ich kann mir auch denken, warum. Seit ich weiß, dass ich eine Tochter habe …“ Er schüttelte den Kopf. „Kannst du dir denken, was in mir vorging, als ich Annie gestern an der Absturzstelle gesehen habe?“
    „Chase …“
    „Das war einer dieser Zufälle, die es eigentlich gar nicht geben dürfte. Und sie hat mich erkannt. Meinen Namen gerufen. Meinen richtigen Namen. Zum Glück dachten die anderen Jungs, ihr Mann hieße Robert, und haben sich nichts dabei gedacht.“
    Vance rieb sich nachdenklich das Kinn. „Und vorher, an der Schranke, hast du von ihrer Tochter erfahren. Von dem Moment an warst du nicht mehr derselbe.“
    Chase nickte. „Ich habe vor ein paar Minuten mit Mark gesprochen. Meine Tochter ist zehn Jahre alt.“
    „Hat er gesagt, wie sie heißt?“
    „Roberta.“
    Vance stieß einen leisen Pfiff aus. „Na, da brauchst du wohl keinen Vaterschaftstest mehr.“
    „Ja, aber was soll ich jetzt tun?“, fragte Chase verzweifelt.
    „Was willst du denn tun?“
    „Das ist eine verdammt gute Frage. Laut meinem Kontakt bei der CIA sucht Al Qaida immer noch nach mir. Du kennst ja ihre unglaubliche Hartnäckigkeit. Bis jetzt hat meine Tarnung funktioniert, aber ich werde immer das Gefühl haben, verfolgt zu werden. Es ist schon schlimm genug, dass ich den Park und euch damit in Gefahr gebracht habe. Für Annie und Roberta wäre es besser, wenn ich mir eine neue Identität zulege und verschwinde, noch bevor sie aus dem Krankenhaus entlassen wird.“
    Vance schüttelte den Kopf. „Das alles ist sehr lange her. Dass sie dich oder Annie hier im Park aufspüren, ist noch unwahrscheinlicher als der Hubschrauberabsturz. Wo könntest du deine Frau und Tochter besser beschützen als hier in der Abgeschiedenheit? Ich lasse dich nicht gehen. Auf keinen Fall!“
    „Und ich dachte, du bist wütend auf mich, weil ich dich so lange belogen habe.“
    „Red keinen Blödsinn. Als dein Chef gebe ich dir jetzt so lange frei, bis du deine Angelegenheit geregelt hast. Du hast ja wohl zehn Jahre nachzuholen.“ Vance stand auf und ging zur Haustür. „Und da haben Rachel und ich uns die ganze Reise über den Kopf zerbrochen, wie wir die richtige Frau für dich finden …“
    „Bestimmt nicht die ganze Reise lang, oder?“
    „Nein, zum Glück nicht“, erwiderte Vance augenzwinkernd. „Gute Nacht, Robert. Oder sollte ich Dr. Myers sagen?“
    „Das klingt inzwischen völlig ungewohnt.“
    „Bestimmt nicht so ungewohnt wie ‚Chase‘ für Annie. Daran wird sie sich gewöhnen müssen. Roberta hat es da einfacher, sie kann einfach Dad zu dir sagen.“
    „Immer eins nach dem anderen.“ Chase seufzte. „Ich fürchte, Annie wird mir nie verzeihen, dass ich mich nicht bei ihr gemeldet habe – ganz egal, aus welchem Grund.“
    „Dann bring sie dazu, sich neu in dich zu verlieben. Rachel sagt, du bist ein Traummann. Habe ich dir eigentlich schon erzählt, was mir Chief Sam gesagt hat, bevor wir abgereist sind?“
    Der alte Paiute-Häuptling war ein Schamane, dessen Visionen schon mehr als einmal eingetroffen waren. Chase bekam immer eine Gänsehaut, wenn er sprach.
    „Er meinte, er hätte einen Peregrinfalken zu seiner Gefährtin in ihrem Horst in den Klippen über dem Tal fliegen sehen. Wir hatten hier seit über zehn Jahren keine Falkenhorste. Mysteriös, was?“
    Bevor er die Tür hinter sich schloss, wandte er sich noch einmal um. „Ich könnte den
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