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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich
Autoren: Ruth Adelmann
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…?
    Seine wasserstoffgebleichten Haare wirkten fast absurd an diesem Ort. Er hatte deutlich an Gewicht verloren und wirkte vielmehr drahtig als wie früher halbwegs athletisch. Aber eigentlich sollte er schon längst tot sein.
    »Du starrst mich an Benny-Boy? Fragst dich bestimmt, warum ich noch am Leben bin, hm ?«
    Ben antwortete nicht. Alles, was er tat, war Michael im Schussfeld seiner Waffe zu behalten und Sarahs panischen Blick zu beobachten, der Ben den Magen umdrehte. Er konnte fühlen, wie ihre Angst zunahm. Er hasste jeden Moment, den er gezwungen war, sie in der Gewalt dieses Monsters zu lassen.
    »Du und deine Schlampe …Ihr dachtet, ihr hättet mich erledigt. Doch deine Kopfschüsse waren auch schon mal besser .« Michael atmete tief ein, die Wut verzerrte sein ohnehin fratzenhaftes Gesicht noch mehr. Wie er diesen Kerl hasste. »Dennoch. Deinetwegen habe ich über vier Monate im Koma gelegen .« Er drückte die Waffe in seiner Hand gegen Sarahs Unterkiefer. Bens Innerstes schrie auf. Nur ein kurzes Ziehen am Abzug war nötig, und er würde sie wieder verlieren. Diesmal für immer. »Kurz nachdem ich wieder da war, haben sie mir gesagt, was du meinem Vater angetan hast. Und danach kamen noch weitere vier, fünf Monate Reha. Alles, woran ich von morgens bis abends denken konnte, was mich am Leben gehalten hat, war die Hoffnung, dich eines Tages wiederzufinden und dir wegzunehmen, was dir am meisten bedeutet. Dieses verfluchte Miststück hier …« Er schrie Ben an. Sarah würgte. Hoffentlich hielt sie ihre Blockade aufrecht. Sie würde es nicht überstehen, wieder in seinen geistigen Abgrund zu fallen. Oder, genauso schlimm …Er würde Sarah töten. Er würde sie vor seinen Augen erschießen!
    »Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen …«, redete Michael weiter und schickte Ben ein breites Grinsen. »… habe ich euch kurz glauben lassen, ihr hättet uns vernichtet. Aber da habt ihr euch geirrt .« Sein Blick zuckte kurz zu einem Tablet , das in einer Seitentasche an seiner Armeehose steckte. »Schon vor Monaten habe ich mich von der Familie ins Militärlager am anderen Ende des Gilfs schmuggeln lassen, das wir seit Jahren infiltrieren und für unsere Zwecke nutzen. Als ich die Nachricht erhielt, dass du eine ganze Einheit fertiggemacht hast und wieder mit ihr entkommen bist, wusste ich, früher oder später würdest du hier auftauchen. Ich hatte nicht so früh mit dir gerechnet, dennoch habe ich bereits alle Informationen gesichert, die wir brauchen, um einen neuen Basisstandort aufzubauen. All die verkommenen Blutlinien hier in meiner Hand.« Michael wedelte provozierend mit dem Tablet . »Dank mir und dem Tablet meines Vaters, das mir die Familie zur Verfügung gestellt hat, um als ihr kleiner Infohandlanger zwischen Lager und Höhle zu dienen, war eure ganze Zerstörungsaktion umsonst. Mit den Codes vom guten alten Herrn kam ich an alle Daten ran, nicht nur an die freigegebenen. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich mich gefreut habe, im Camp die Alarmsignale zu hören. Damit ich euch ganz allein erledigen kann, hab ich sie abgestellt, bevor die anderen etwas mitkriegen konnten. Du gehörst mir, Benny. Mir ganz allein.« Sein Brüllen verlor sich in der Weite der Wüste. Bens Nerven gingen beinahe mit ihm durch. Alles sollte umsonst gewesen sein? Er sollte Sarah auch noch verlieren, ausgerechnet durch ein Monster wie Michael? Niemals! »Du willst mich für dich allein ?« , brüllte er zurück. »Hier bin ich! Du kannst mit mir machen, was du willst! Du mieser Feigling! Lass sie gehen und wir machen es unter uns aus. Ein für alle Mal !« Bens Brust hob und senkte sich heftig. Michael begann zu lachen.
    »Bist du verrückt? Warum sollte ich das tun? Ich habe alles, was ich brauche. Denk ja nicht, dass ich sie einfach nur umbringen werde. Nein! Zuerst wirst du zusehen, wie ich sie vor dir vergewaltige. Im Staub soll sie kriechen vor mir. Dein kleiner Psycho-Rotschopf wird dabei alles sehen, was ich mir vorstelle, und glaub mir, das wird sie garantiert um den Verstand bringen .« Michael, dieses miese Arschloch, leckte sich lüstern die Lippen. »Dann erst werde ich ihr eine Kugel ins Hirn jagen. Du wirst so lange zusehen, bis ich entscheide, dass du sterben darfst .«
    Ben konnte Michaels widerliche Erregung spüren. Sarahs Ekel brach ihm das Herz. Sie zuckte und blickte zu ihm. Ihr Gesicht war tränenverschmiert. Das konnte er nicht zulassen. Wie sollte er sie nur aus Michaels
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