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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich
Autoren: Ruth Adelmann
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Fahrer, ehe er begann ein Camp aufzubauen. Erst, wenn sie von ihrer angeblichen Foto-Wandertour zurück waren, bekam er das restliche Geld und sollte sie wieder nach Halfa bringen. Sarah war nicht gerade bester Dinge, als sie im Schein des Lagerfeuers in der kalten Nacht ihren Rucksack packte.
    Die Waffe kam in das kleine Fach vorn. Ben hatte längst alles vorbereitet und verabschiedete sich vom Führer, denn sie würden schon im Morgengrauen aufbrechen.
     
    Ben weckte sie. »Wir müssen jetzt los. Wir werden ganz langsam gehen. Versprochen.«
    Aber egal, was Ben versprach, für Sarah waren die nächsten Stunden eine Tortur. Das um ihren Kopf gewickelte Tuch schützte sie zwar vor der Sonne, die ihre helle Haut verbrannte, aber Staub und Schweiß konnte es nicht abhalten. Durch das Training der vergangenen Monate war ihr Körper den Anstrengungen des Wanderns und des steilen Aufstiegs gewachsen, aber das Atmen fiel schwer und schien sie nur unzureichend mit Sauerstoff zu versorgen. Ständig war sie außer Atem. Ben schien am Ende des Tages ebenfalls zu kämpfen und suchte einen schattigen Felsvorsprung, damit sie beide trinken und etwas Brot essen konnten.
    »Wir schlafen auf dem Plateau. Von dort aus können wir mit dem digitalen Fernglas das Wadi Abd El Malik auskundschaften. Vielleicht erkennst du ja was .«
    Ihr fehlte die Kraft zum Antworten. Die Zunge klebte am Gaumen und war dicker als üblich. Also nickte sie nur.
     
    Nach einer unruhigen Nacht am Rande des Plateaus weckte Ben sie, als die Sonne anfing, aufzugehen und die ungewöhnliche Kälte der Wüstennacht von der Morgenhitze vertrieben wurde.
    »Hier. Sieh mal .« Ben gab ihr das Fernglas. Sarah sah sich das lang gezogene Tal an, wegen dem sie hier waren. Sie war sich nicht sicher, aber etwas an einer Felsgruppe an der linken Seite der Formation kam ihr vertraut vor, als hätte sie es schon einmal gesehen. Sie zeigte Ben ihre Entdeckung. »Dann sollten wir uns das näher ansehen .«
    So verdeckt, wie die Witterung es zuließ, stiegen sie das Gelände im Geröll bergab und gingen die hohen Klippen des Wadis entlang. Nach drei Stunden standen sie vor der Felsformation. Ben sah fragend zu ihr und sie nickte. Sie hatte dieses Bild schon einmal gesehen. Eine Weile gingen sie am Felsen entlang. Sarah tastete mal hier mal dort über den rauen Stein, ohne zu wissen, weshalb. Sie wollten schon aufgeben, als ihre Finger plötzlich ein paar schmale Sprünge entlangfuhren, bis ihre Fingerspitzen etwas Metallenes berührten. Aufgeregt sah sie zu Ben, der sofort das brüchige Gestein von der Metallplatine entfernte. Zum Vorschein kam ein Eingabefeld, das Sarah ebenfalls bekannt vorkam. Sie kramte in ihren geraubten Erinnerungen. »14 88 22 67 71.«
    Ben zögerte keine Sekunde und tippte die Zahlen in das Nummernfeld ein. Die Tastatur leuchtete kurz grün auf, dann sprang vor ihnen im felsigen Sand ein Viereck hoch. Eine Metalltür, mitten in den Boden geschlagen, hatte sich geöffnet. Ben nahm das Gewehr von der Schulter und visierte den Eingang an, während er Sarah bedeutete, die Bodenluke zu öffnen. Mit angespannten Muskeln hielt er das Gewehr fest, doch außer einer Metallstiege kam nichts zum Vorschein. Sie entdeckten einen winzigen leeren Raum. Als Sarah runterklettern wollte, hielt er sie am Arm fest und schüttelte den Kopf. Hatte sie einen Fehler begangen, sie in Gefahr gebracht?
     
    *
     
    Erst als Ben die Tür und die Stufen gründlich nach Alarminstallationen und Minen abgesucht hatte, stieg er hinab. Sie folgte ihm. Als er die letzte Stufe erreichte, sah er die Druckplatten, die in den Boden eingearbeitet waren. Vielleicht gab es hier Audio- oder Videoaufzeichnungen. So still wie möglich deutete er auf seinen Rucksack, den Sarah ihm daraufhin reichte. Flink band er sich das Kletterseil um die Hüfte und befestigte eine Schlinge um einen hervorstehenden Felsvorsprung in Kopfhöhe. Als Ben sicher war, dass seine Konstruktion halten würde, straffte er das Seil und kletterte schräg an der Wand entlang, ohne den Boden zu berühren, zur Metalltür am Ende des kleinen Raumes. Er krallte sich am Griff fest und seine Füße fanden Halt auf einem schmalen Steinvorsprung.
    Sarah stieß erleichtert den Atem aus. Sie stellte sich auf die letzte Stufe. Ben ließ das Seil zu ihr zurückschwingen. Sie fing es auf und band es fest. Langsam und vorsichtig kraxelte auch sie zur anderen Seite, ohne den Boden zu berühren. Ben nahm sie in Empfang und drückte sie gegen
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