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Kuess mich toedlich

Kuess mich toedlich

Titel: Kuess mich toedlich
Autoren: Ruth Adelmann
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Es ist nur noch meine Vergangenheit .«
    »Das kann ich verstehen. Es ändert für mich sowieso nichts, egal, woher du kommst. Was du aus dir gemacht hast, weil du es wolltest, ist wichtiger. Also, lass uns ihnen ihre verdammte Götterdämmerung geben und dann nichts wie weg hier !«
    Ben nickte, entfernte die Terminalverkleidung und schoss mit seinem Gewehr die gesamte Elektronik zusammen, bis nur noch Metallschrott übrig war. Hier gab es nichts Brennbares, doch jeder Computerchip war inzwischen völlig unbrauchbar. Sarah sah panisch auf die Uhr. Sie mussten schnell raus, sie hielten sich schon zu lange hier auf. Ben folgte ihr und sie liefen gemeinsam den kleinen Gang zurück, der sie hierher geführt hatte. Gerade als Sarah die Treppen hochsteigen wollte, hielt Ben sie zurück. Sie ließ sich von ihm von der gleißenden Sonne zurück in den Schatten der Kammer ziehen. »Was ist ?«
    »Ich wollte warten, bis wir wirklich frei von ihnen sind, bevor ich es dir sage .«
    »Mir was sagen ?« Sarahs Magen zog sich fest zusammen.
    Ben kam einen Schritt näher und legte seine von der Wüste rau gewordene Hand an ihre weiche, heiße Wange. Sie spürte, dass sie errötete, so wie sie es früher immer getan hatte. Immer, wenn Ben sie so ansah.
    »Dass ich mir nichts mehr wünsche, als irgendwann ein Kind mit dir zu haben. Ich muss nicht wissen, woher ich komme, weil ich will, dass du meine Familie bist. Ich will dein Mann sein, mit allem, was dazugehört, ein Leben mit dir leben und nichts würde mich glücklicher machen, als ein kleines Mädchen mit deinen braunen Augen.«
    Sarah hatte das Gefühl, ihr ganzes Gesicht brannte. Ben hatte sie völlig unvorbereitet erwischt. Diesen Gedanken hatte sie nie an ihm wahrgenommen, dennoch sah sie in seinen Augen, dass er die Wahrheit sagte. Dieser gemeine, wundervolle Kerl hatte also tatsächlich ein Geheimnis vor ihr wahren können. Spürte sie etwa schon wieder Tränen in ihren Augenwinkeln? »Und was, wenn es ein Junge wird ?« , neckte sie ihn mit belegter Stimme.
    Ben begann sie auf unwiderstehliche Art anzulächeln, als er ganz nah an ihre Lippen herankam und halb schon küssend antwortete: »Dann üben wir so lange, bis noch ein Mädchen nachkommt .«
    Sarahs Herz schlug doppelt so schnell wie in dem Moment, als sie das Buch angezündet hatte. Sie küssten einander lang und leidenschaftlich, ehe Ben sie auf die Stiegen zuzog. So rasch sie konnten, liefen sie zum Plateau zurück.
    Nach einer weiteren kalten Nacht in seinen Armen machte sich Sarah mit Ben an ihrer Seite an den Abstieg, um sich mit ihrem Führer zu treffen. Danach würden sie für immer von hier verschwinden.

Kapitel 24
    Schatten der Vergangenheit
     
     
     
    D er Schein des Lagerfeuers führte sie im Zwielicht zum Lager. Ihr sudanesischer Führer schlief bereits, tief in seine Decken gewickelt. Ben ging auf ihn zu und wollte ihn wecken, doch als er ihn herumdrehte, sah er die starr aufgerissenen Augen. »Er ist tot .«
    Sarah machte einen Schritt zurück. Ihre Stiefel blieben im Sand stecken. Ben sah sich still und konzentriert um, während er sein Gewehr von der Schulter nahm. In der Senke war niemand zu sehen. Nur der pfeifende Wüstenwind, in einer beginnenden Dämmerung, war zu hören und Sarahs leiser angespannter Atem. Ben konnte die Panik in ihrem Blick sehen, konnte sehen, wie fest sie die 9-mm-Automatik umklammerte.
    Das ausgehende Lagerfeuer warf schaurige Schatten auf das Lager und die Dünen. Sie hatten also doch einen Alarm ausgelöst. Jemand war ihnen auf den Fersen. Aber wenn es die Familie war, wieso zögerten sie dann? Das ergab keinen Sinn.
    Sarah blickte ihn fragend an. Er schüttelte nur den Kopf. Nicht einmal seine Assassineninstinkte hatten eine Ahnung, was hier los war. Sarah ging einen weiteren Schritt auf Ben zu, den er erwiderte, denn er wollte, egal, was noch geschehen würde, sie so nahe wie möglich bei sich haben. Doch während er weiterhin in einer Drehbewegung mit der Waffe im Anschlag die Dünen rund um das Nachtlager im Auge behielt, hörte er das Rieseln von Sand.
    Erst, als Ben Sarahs erschrecktes Aufkeuchen hörte, sah er, dass sich ein Mann hinter ihr aus dem Sand wühlte. Innerhalb einer Sekunde umklammerte er sie fest. Bens Herz schlug heftig gegen seine Brust.
    »Hallo Bruder«, begrüßte ihn Sarahs Angreifer, den Sand ausspuckend.
    Michael! Ben starrte ihn an. Dort stand ein toter Mann, Sarah in seiner Gewalt. Das konnte doch nicht wahr sein. Wie zur Hölle
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