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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)
Autoren: Suzanne Simmons
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B.
    »High-Society-Snobs«, stöhnte Sam.
    »High-Society-Snobs«, stimmte Trace ihm mitfühlend zu.
    »Moment mal.« An diesem Punkt des Gesprächs knallte Sam seinen Tintenkuli auf den Schreibtisch und sprang auf die Füße. »Heiratest du demnächst nicht selbst eine dieser High-Society-Snobs?« Mit Nachdruck stach er bei jedem einzelnen Wort mit dem Finger in die Luft.
    »Schuyler ist anders«, behauptete Trace.
    Sam war nicht überzeugt. »Wie anders?«
    »Im guten Sinne anders. Die Verlockungen von Reichtum und Privilegien bedeuten ihr nichts.«
    Sam grummelte vor sich hin. Das hieß im Umkehrschluss, seiner Klientin bedeuteten die Verlockungen von Reichtum und Privilegien durchaus etwas.
    »Was hat sich Jacob nur dabei gedacht?«, grollte Sam, ohne sich bewusst zu sein, dass er seine Gedanken laut ausgesprochen hatte. Das merkte er erst, als Trace ihm antwortete.
    »Das weiß der Teufel. Er glaubte offensichtlich, seiner Enkelin einen Gefallen zu erweisen. Er nannte es sogar sein letztes Geschenk an sie.«
    »Tolles Geschenk.«
    »So jedenfalls drückte er sich Thaddäus Martin gegenüber aus.«
    Und dann fügte sein alter Freund noch hinzu: »Die Reichen sind tatsächlich anders, musst du wissen.«
    Sam reagierte mit einem kurzen, humorlosen Lachen. »Danke für die weisen Worte.«
    »Bitte sehr, gern geschehen.«
    Sam beeilte sich, noch einen ernst gemeinten Dank nachzuschieben. »Und danke für die Warnung.«
    Wenn der Anruf von Trace noch nicht ausgereicht haben sollte, die rote Flagge zu hissen, das Eintreffen eines »Packstücks« per Sondertransport zehn Tage zuvor war allemal Grund genug dafür.
    Wie viele Leute lassen sich schon einen Steinway-Flügel schicken?
    »Mist!« Sam knallte den Brief zusammen mit dem Schriftstück auf seinen Schreibtisch.
    Seitdem das Dokument vor einigen Wochen per FedEx angekommen war, hatte er es wieder und wieder gelesen, mindestens ein Dutzend Mal. Das Ergebnis war immer dasselbe. Nicht nur, dass Ms. Gillian Charles eine königliche Nervensäge sein würde, sie würde ihm auch den restlichen Frühling verderben.
    Unsinn, den ganzen Frühling, den Sommer und den Herbst.

Kapitel 2
     
    Der Mann verhieß Ärger – so wie der aussah.
    Vielleicht waren es die lächerlich breiten Schultern. Oder seine unverschämt maskulinen Züge, obwohl er nicht im Mindesten hübsch war. Möglich auch, dass es sein glattes schwarzes Haar war und die Strähne, die ihm verwegen in die Stirn fiel. Oder aber es war der Ausdruck der Entschlossenheit seines schlanken, athletischen Körpers mit den muskulösen Armen, gemeinsam mit der markanten Kinnpartie. Was immer es war, der Mann schien die ganze Welt dazu herauszufordern, ihm das süffisante Grinsen aus dem Gesicht zu vertreiben.
    Gillian Charles lehnte sich in ihrem Ledersitz zurück. Durch den kühlen Luftzug aus der Klimaanlage der Limousine fühlte sich das Leder eiskalt an, ausgenommen ihr Sitzplatz, der sich durch ihre Körperwärme auf der langen Fahrt vom Flughafen Indianapolis mittlerweile erwärmt hatte. Sie ignorierte die Kälte und konzentrierte sich stattdessen auf die Fotografie auf ihrem Schoß.
    Nachdem sie den Schnappschuss ein, zwei Minuten studiert hatte, kam sie zu dem Schluss, dass die verschiedenen Teile und Partien für sich genommen kein Ganzes ergaben. Wenn sie sich den Fremden genau besah, dann erschienen ihr die einzelnen Merkmale recht alltäglich, ja sogar ziemlich gewöhnlich. Aber alle zusammengenommen, ergaben sie einen Mann, der fantastisch aussah; mehr als fantastisch – einfach umwerfend.
    Er war der Typ von charismatischem Mann, der die Frauen immer noch anziehen würde, wenn er siebzig, achtzig oder noch älter wäre. Ihn umgab eine Aura von Kraft, Selbstsicherheit und Arroganz.
    Waren es seine breiten Schultern, die ihn so vorteilhaft erscheinen ließen? Oder die anmaßende Haltung seines Kopfes? Oder war es die Art, wie er dastand: die eine starke Hand, dunkel gebräunt, mit gespreizten Fingern an die raue Rinde eines Baums gelegt, die andere lässig in der Tasche seiner Jeans vergraben?
    Das Foto war sehr natürlich. Der betreffende Mann lehnte am Stamm eines riesigen Baums, dessen Äste von goldgelben Blüten herabgezogen wurden, Blüten, die seinen Kopf und seine Schultern zu umschmeicheln schienen.
    Im Hintergrund sah man ein Haus, einen kleinen weißen Bungalow mit grünen Fensterläden und einer im selben Farbton gestrichenen Eingangstür; die altmodische Veranda umrankte harmonisch abgestimmt
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