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168 - Das fremde Leben

168 - Das fremde Leben

Titel: 168 - Das fremde Leben
Autoren: Thomas Ziebula
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WAS BISHER GESCHAH
    Am 8. Februar 2012 trifft der Komet »Christopher-Floyd« die Erde. Die Folgen sind verheerend. Die Erdachse verschiebt sich und ein Leichentuch aus Staub legt sich für Jahrhunderte um den Planeten. Nach der Eiszeit bevölkern Mutationen die Länder und die Menschheit ist – bis auf die Bunkermenschen – unter dem Einfluss grüner Kristalle aus dem Kometen auf rätselhafte Weise degeneriert. In dieses Szenario verschlägt es den Piloten Matthew Drax, dessen Staffel beim Einschlag durch eine Art Zeitriss ins Jahr 2516 gerät. Nach dem Absturz wird er von Barbaren gerettet, die ihn »Maddrax« nennen.
    Zusammen mit der telepathisch begabten Kriegerin Aruula findet er heraus, dass körperlose Wesen, die Daa'muren, mit dem Kometen – dem Wandler – zur Erde gelangten. Sie veränderten die irdische Flora und Fauna, um einen Organismus zu erschaffen, der zu ihren Geistern kompatibel ist: eine Echse mit gestaltwandlerischen Fähigkeiten. Als die Daa'muren damit beginnen, Atomwaffen zu horten, kommt es zum Krieg, den keine Seite für sich entscheiden kann…
     
    Durch den andauernden Impuls des Wandlers, der alle Technik lahm legt, kann Matt Drax nicht zur Erde zurück. Er fliegt zum Mond – und trifft dort auf die Nachfahren einer Mars-Expedition des Jahres 2009! Als die Marsianer den Heimflug antreten, nehmen sie Matt mit! Seine Ankunft auf dem terraformten Mars sorgt für Streitigkeiten; man fürchtet das barbarische Erbe der Erde. Es kommt zu den ersten Übergriffen zwischen Städtern und Waldbewohnern seit dem Bruderkrieg vor 260 Erdjahren. Matt droht die Exekution, da erweist er sich als unverzichtbar für die Marsianer, als es ihm gelingt, die Schrift der Alten – der vor 3,5 Mrd. Jahren verschwundenen Marsrasse – zu entschlüsseln. Es handelt sich um die Vorfahren der Hydriten, des amphibischen Volkes, das seit Urzeiten in den irdischen Meeren lebt! Matt wird das Studium der Schriften gestattet; man erhofft sich auch die Enträtselung des mysteriösen Strahls, der seit damals auf die Erde gerichtet ist.
    Dabei stehen ihm die Historikerin Chandra Tsuyoshi sowie die Waldleute Sternsang und Windtänzer zur Seite. In einen Maschinenpark der Alten entdeckt man einen gesprungenen
    »Verteilerkristall«, der einst die ganze Anlage versorgte, die Energien aus dem Marsinneren jetzt aber absorbiert. Eine Expedition findet in einem fernen Canyon einen Ersatz-Kristall, muss sich aber gegen mutierte Waldleute wehren, die dort hausen und nun zunehmend Einfluss auf die Marsgesellschaft nehmen. Nach Einsetzen des Kristalls erwacht die gesamte Anlage zu neuem Leben – und offenbart einen Archivraum, in dem Matt, Chandra und Sternsang auf eine uralte Aufzeichnung des Volkes stoßen, das einst den Mars bevölkerte – und in dem Matts Geist durch die Zeiten geschleudert wird, bis er im Bewusstsein des jungen Gilam'esh erwacht. Glaubt Matt erst noch an eine Aufzeichnung, wird ihm bald klar, dass er im Geist des Hydree gefangen ist – für immer?

Solche günstigen Gelegenheiten hatte es nur in den ersten Jahren gegeben. Drax wusste, dass Gilam'eshs Tod seine einzige Chance war. Trotzdem ließ er die Gelegenheiten nicht nur verstreichen, nein, er machte sie zunichte. Warum?
    Vielleicht Schicksal, vielleicht Feigheit, vielleicht Treue.
    Gefühl an Gefühl und Gedanke an Gedanke mit dem Bewusstsein eines anderen zu leben – im selben Schädel, im selben Körper – so etwas ging schließlich nicht spurlos an einem vorüber. Freundschaft wäre ein zu großes Wort, sicher, aber eine gewisse Beziehung schaffte diese Nähe doch, auch wenn es für beide eine unfreiwillige Nähe war. Aber wie sollte man das jemandem erklären, der es nicht selbst erlebt hatte?
    Später gewöhnte er sich nach und nach daran. An den Schädel, der nicht seiner war; an den Körper, den er nur sporadisch benutzen konnte; an Gilam'eshs Trotz und an sein Schweigen; sogar an die gnadenlos verstreichende Zeit.
    Und wo hätte er auch landen sollen, wenn Gilam'esh tatsächlich den Tod und er selbst – beziehungsweise sein Bewusstsein – zurück in seine Zeit und in den Archivraum gefunden hätte? In einem Skelett vielleicht? Mehr war doch von seinem Körper nicht mehr übrig nach all den Jahren! Alle waren sie doch längst tot: Chandra, Windtänzer, Aquarius, Maya; Sternsang sowieso. Und die auf der Erde? Aruula, Rulfan, Jenny und Ann, seine Tochter? Alle tot, auch sie.
    Gott im Himmel, was war das eigentlich, die Erde? Wirklich mehr als
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