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Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)

Titel: Küss mich, Sweetheart: Roman (German Edition)
Autoren: Suzanne Simmons
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oder?«
    »Nein, mach ich nicht.«
    Er wartete auf einen Nachsatz. Als der nicht kam, sagte er schließlich: »Okay, erzähl mir mehr.«
    Und das tat Trace dann auch. »Gillian Charles ist eine gebürtige New Yorkerin. Sie ist irgendwo in der Gegend von Central Park West geboren und dort auch aufgewachsen. Sie besuchte nur die besten Privatschulen, einschließlich der Hewitt School, direkt hier in Manhattan, und eines piekfeinen Mädcheninternats in der Schweiz mit der ganzen Palette: Reitstunden, Tennisunterricht, Ballettunterricht, Klavierunterricht und sogar Origami.« Nach kurzem Papierrascheln fuhr er fort: »Die Sommer verbrachte man natürlich in Newport.«
    »Natürlich.«
    »Das Fest, mit dem sie in die Gesellschaft eingeführt wurde, wurde in den Klatschspalten als der eleganteste Event des Jahres, wenn nicht sogar des Jahrzehnts gehandelt. Man tuschelte, dass sich die Kosten auf mehr als eine Viertelmillion Dollar belaufen hatten.«
    »O Gott«, stöhnte Sam.
    »Sie graduierte an der Sarah Lawrence. Im Hauptfach studierte sie, glaube ich, Kunstgeschichte. Aber da bin ich mir nicht hundertprozentig sicher.« Am anderen Ende der Leitung entstand eine kurze Pause. Trace überflog wohl so etwas wie den Lebenslauf seiner künftigen Klientin. »Sie verbrachte auch einige Zeit in England.«
    »Und ging auf die Fuchsjagd?«
    »Nein, außer es hätte in Oxford zum Lehrplan gehört«, erwiderte Trace. »Sie hat darüber hinaus ein Jahr an der Sorbonne studiert. Und sogar im Cordon Bleu gearbeitet.«
    »Sie kann kochen.«
    »Das glaube ich weniger.« Er zog den Satz in die Länge und betonte jedes Wort gleichmäßig. »Sie spricht mehrere Sprachen fließend. Neben Englisch natürlich.«
    »Das ist in der Ecke Central Park West bestimmt von großem Nutzen.« Sam setzte sich in seinem Sessel um. »Und weiter?«
    »Nun, sie ist ganz speziell.«
    In Sams Kopf fingen die Alarmglocken an zu läuten. »Was stimmt nicht mit ihr?«
    »Es stimmt alles«, versicherte Trace ihm. »Ms. Charles ist einfach nur Upper -Upperclass.«
    Sam spürte, wie er langsam ungeduldig wurde. Er nahm einen Stift und klopfte damit rhythmisch gegen den Telefonapparat. »Und was genau bedeutet das?«
    Traces Stimme verriet eine gewisse Nervosität, als er erklärte: »Das bedeutet, dass sie eine Angehörige der Schickeria ist, die ihr ganzes Leben damit zugebracht hat, im Luxus zu baden. Das bedeutet, dass sie, falls sie sich nicht gerade auf dem noblen Familiensitz in Manhattan aufhält, aller Wahrscheinlichkeit nach in einem Fünfsternehotel in London oder Venedig oder Rom oder sonst irgendwo in der Welt anzutreffen ist. Das bedeutet, dass sie immer nur das Beste vom Besten gewöhnt ist.«
    »Das bedeutet, dass sie eine königliche Arschgeige ist und einem tierisch auf die …«
    Trace fiel ihm ins Wort. »… die Nüsse? Den Sack? Den Senkel gehen kann?«
    Sam lachte aus vollem Herzen. »Ja, wenn du das sagst, Ballinger.«
    »Du wirst ja Gelegenheit haben, selbst herauszufinden, was sie für ein Mensch ist«, erklärte Trace weiter. »Gillian Charles soll in ein paar Monaten nach Sweetheart kommen.«
    »Sie kommt her?«
    »Du hast’s erfasst.«
    »Ich hoffte« – Sam hatte gehofft und gebetet und was man sonst noch alles denken konnte -, »Jacob würde den ganzen Kram noch zu seinen Lebzeiten regeln.«
    »Nun, hat er nicht. Er hat nicht mal mit Thaddäus Martin oder mir etwas abgesprochen. Jetzt hat er alles seiner Enkelin überlassen.«
    »Und mir.«
    »Und dir.«
    »Lass mich mal raten: Ms. Charles ist nicht unbedingt ein Sweetheart-Typ, oder?«
    Trace bestätigte seine Vermutung. »Ich bezweifle, dass sie in ihrem Leben jemals in einer Kleinstadt im Mittleren Westen war, Sam. Und ganz gewiss nicht in einer Stadt wie Sweetheart, Indiana.«
    »Allmächtiger Gott«, murmelte er in seinen Bart. Genau das, was er nun wirklich nicht brauchte: eine pflegeintensive Klientin, die seine ungeteilte Aufmerksamkeit beanspruchen würde! Eine verzogene, gehätschelte, reiche junge Frau, die von einem erwartete, unterhalten zu werden, und für die ein Aufenthalt im Holiday Inn ein primitives Leben bedeutete.
    Dabei gab es in Sweetheart noch nicht einmal ein Holiday Inn.
    Besucher hatten die Wahl zwischen dem Sweetheart Bed & Breakfast, einem monströsen viktorianischen Bau, der einst als Sweethearts alleiniger und einziger Herrensitz galt, und einem heruntergekommenen Motel am Rande der Stadt. Die meisten Leute entschieden sich wohlweislich für das B &
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