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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)
Autoren: India Grey
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Handbewegung. „Reine Geldverschwendung, denn letzten Endes wurde sie wegen Diebstahls der Schule verwiesen.“ Sie nippte an ihrem Champagnerglas. „Es war kurz vor dem Schulball. Eine Freundin von uns hatte Geld von ihrer Mutter bekommen, um sich ein Kleid zu kaufen. Tja, das Geld aus dem Schlafsaal verschwand und plötzlich – welch ein Zufall! – besaß Miss Greenham, die bislang nur auf Flohmärkten eingekauft hatte, ein wunderschönes neues Kleid.“
    „Und da hast du zwei und zwei zusammengezählt“, sagte er mit eisiger Stimme.
    Olympia wirkte überrascht und ein wenig empört. „Und bin zu dem offensichtlichen Ergebnis vier gelangt. Ihre Tante hat zugegeben, ihr kein Geld geschickt zu haben. Summer hingegen behauptete steif und fest, ihre Mutter habe ihr das Kleid gekauft. Wie glaubwürdig ist das denn? Ihre Mutter wohnte in einem Bus und hatte sich über ein Jahr nicht blicken lassen. Praktischerweise war sie auch jetzt wieder verschwunden, man konnte sie also nicht fragen. Sie besaß nicht mal ein Telefon …“
    Kopfschüttelnd lachte Kit leise auf. „Praktischerweise konnte sie also auch die Version ihrer Tochter nicht bestätigen.“
    „Ach, bitte, Kit“, rief Olympia in einem Tonfall aus, der suggerierte, Kit solle sich nicht so anstellen und ihnen vor allem nicht ihren Spaß verderben. „Manchmal braucht man keine Beweise, weil jeder auch so die Wahrheit erkennt. Und außerdem …“, sie bedachte ihn mit einem koketten Blick, „… wenn die Jaspers Freundin ist, weshalb checkt sie dann mit einem anderen Kerl in ein Zimmer im Pub ein? Alexia und ich waren dort, um uns nach der Messe ein bisschen aufzuwärmen. Da haben wir sie gesehen.“ Ihr Lächeln wurde triumphierend. „Zimmer drei, falls du mir nicht glaubst.“
    Wenn Sophie gewusst hätte, dass sie vom Ort zum Schloss würde laufen müssen, hätte sie ihre „Nimm-mich“-Schuhe im Schrank gelassen und stattdessen etwas Vernünftigeres angezogen.
    Nur der Gedanke an Kit, an das, was er ihr zu sagen hatte, trieb sie vorwärts.
    Außerdem musste sie Jasper finden und ihm sagen, dass Sergio hier war. Sie hatte ihm ein ordentliches Frühstück bestellt und gewartet, bis er alles aufgegessen hatte und schläfrig aufs Bett gesunken war.
    In den nächsten Stunden dürfte er keinen Ärger machen. Aber nachdem nun der offizielle Teil der Beerdigung vorüber war, würde Jasper ihn auch sehen wollen. Zudem konnte sie es nicht erwarten, die Verantwortung abzugeben. Auf der Bettkante zu sitzen und Sergios endlosen Monologen über seine Gefühle, über jeden Gedanken, der durch sein Gehirn gehuscht war, zuzuhören, weckte in ihr den Wunsch nach einem großen und vor allem starken Drink.
    Jetzt biss sie die Zähne zusammen und beschleunigte ihre Schritte.
    Ihr Herz schlug schnell, als sie endlich die Stufen zum Schloss hinaufeilte. In der großen Halle blieb sie einen Moment stehen, richtete ihr Jackett und glättete mit zitternden Händen den Rock.
    Sie blickte sich nach Kit um. Er wandte ihr den Rücken zu, sie konnte sein Gesicht nicht erkennen. Trotzdem zauberte sein Anblick Schmetterlinge in ihren Bauch.
    Und dann sah sie, mit wem er sich unterhielt. Die Schmetterlinge verwandelten sich in eine zuckende Masse züngelnder Schlangen.

13. KAPITEL
    Immer unterwegs zu sein, praktisch ohne jede Privatsphäre und Besitz zu leben, immer bereit, von einem Moment auf den nächsten weiterzuziehen, all das hatte Sophie in vielerlei Hinsicht geprägt. Zum Beispiel reiste sie stets mit leichtem Gepäck.
    Nachdem sie sich um Jasper gekümmert hatte, brauchte sie folglich nicht lange, um ihre Tasche zu packen. Ein bisschen länger dauerte es, bis sie sich genug gesammelt hatte, um sich von ihrem kleinen Zimmer zu verabschieden.
    Sie schlüpfte hinaus und ging den Flur entlang zur hinteren Treppe, die in den Waffensaal führte. Lauter werdende Stimmen und Gelächter drangen an ihr Ohr, was vermutlich am Champagner lag, der mittlerweile gereicht wurde. Unwillkürlich lauschte sie nach Kits Stimme. Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie ihn nie lachen gehört hatte. Zumindest nicht ohne zynischen oder ironischen Unterton.
    Aber vielleicht lachte er jetzt. Mit Olympia.
    Sie erreichte die letzte Stufe. Vor ihr lag die Tür nach draußen. Mit gesenktem Kopf steuerte Sophie rasch darauf zu.
    Als sie hindurchging, traf die Kälte sie wie ein Fausthieb. Sie rang nach Luft, und ihre Augen begannen zu tränen. Hektisch wischte sie die salzigen Perlen mit dem Ärmel ihres
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