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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)
Autoren: India Grey
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erfährst.“
    „Die Wahrheit spielt manchmal keine Rolle. Wichtig ist, was wir bereit sind zu glauben.“ Er schluckte, seine Kehle fühlte sich sehr rau an. „Diese andere Sache … dass Sophie mit einem Mann im Pub ein Zimmer genommen hat. Hat Olympia sich das auch nur ausgedacht?“
    „Nein, das stimmt.“ Sie musterte ihn fast flehentlich. „Ist wirklich alles okay, Kit? Kann ich dir helfen?“
    Er spürte, dass ihr Schmerz dem seinen glich. Und diese Erkenntnis ließ ihn sanfte Worte finden. „Nein, ist es nicht. Aber du hast mir bereits geholfen.“
    Er setzte sich wieder in Bewegung. Als er den Parkplatz erreichte, rannte er fast. Zwischen den vielen Schuhabdrücken erkannte er Sophies High Heels sofort. Der Anblick ließ ihn glauben, sie noch nicht ganz verloren zu haben.
    Am frühen Nachmittag hielten sich nur wenige Gäste im Pub auf. Der Wirt saß hinter der Theke und las eine Rennsportzeitung.
    „Major Fitzroy“, rief er, als Kit hineinstürmte. „Ich meine Lord Fitzr…“
    „Ich suche jemanden“, unterbrach er den Mann, für Etikette hatte er jetzt keine Zeit. „Ich glaube, er wohnt in Zimmer drei. Bemühen Sie sich nicht, ich finde den Weg.“
    Ohne den aufgeregten Wirt eine Antwort finden zu lassen, steuerte er auf die Treppe zu. Zwei Stufen auf einmal nehmend, hastete er hinauf. Zimmer drei befand sich am Ende eines kurzen Flurs. Kit hämmerte gegen die Tür.
    „Sophie!“
    Er lauschte, konnte jedoch nur die gedämpften Stimmen aus einem Fernseher und seinen eigenen hastigen Atem hören. In seiner Vorstellung sah er den Mann vom Friedhof, der gerade dabei war, den Reißverschluss von Sophies Kleid hinunterzuziehen, innehalten. Mach dir keine Sorgen , glaubte er Sophie wispern zu hören, er geht gleich wieder …
    Aber das würde er nicht. Nicht, bevor er sie nicht gesehen hatte.
    „Sophie!“
    Er ballte die Hand zur Faust und wollte gerade wieder an die Tür hämmern, als sie einen Spalt geöffnet wurde. Ein unrasiertes Gesicht erschien in der Öffnung.
    „Sie ist nicht hier.“
    Fluchend stemmte Kit sich mit der Schulter gegen die Tür. Sein Gegenüber leistete kaum Widerstand, die Tür schwang auf. Kit blieb lange genug stehen, um zu erkennen, dass der Mann bis auf ein kleines Handtuch um die Hüften nackt war, dann betrat er das Zimmer.
    Binnen eines Augenblicks sah er, dass etliche Kleidungsstücke auf dem Boden verstreut lagen, die Laken auf dem Bett waren zerwühlt, die Vorhänge zugezogen. Einen Moment glaubte er, er würde in Ohnmacht fallen.
    „Kit …“ Ein Laken um sich wickelnd, sprang Jasper aus dem Bett. Blinzelnd schüttelte Kit den Kopf und versuchte das, was er sah, mit dem in Einklang zu bringen, was er erwartet hatte.
    „Jasper?“
    „Ich wollte nicht, dass du es so herausfindest.“ Jasper schwieg kurz und senkte den Kopf, dann schien er sich zu fangen und schaute Kit unverwandt in die Augen. „Aber es ist vielleicht an der Zeit, dass du es erfährst. Ich kann nicht länger verstecken, wer ich wirklich bin. Ich liebe Sergio. Und ich weiß, was du jetzt denkst, aber …“
    Erleichtert lachte Kit auf. „Es sind die besten Nachrichten, die ich seit langer Zeit gehört habe. Wirklich. Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue.“ Er drehte sich um und schüttelte dem verwirrten Sergio die Hand. Anschließend zog er Jasper in eine kurze, aber herzliche Umarmung. „Eine Frage … Wenn Sophie nicht hier ist, wo, zum Teufel, steckt sie?“
    Jaspers Lächeln verblasste. „Sie ist fort. Sie hat den Zug nach London genommen. Ist etwas zwischen euch passiert, Kit, weil …“
    Kit wandte sich ab, Verzweiflung stieg in ihm auf. Dann fluchte er. Und noch einmal. „Ja, es ist etwas passiert“, murmelte er, während er auf die Tür zuging. „Ich war nur zu dumm zu begreifen, was genau es war.“
    Die gute Nachricht war, Sophie brauchte nicht lange auf den nächsten Zug zu warten. Die schlechte, dass es nur eine Direktverbindung am Tag nach London gab, und die war schon vor Stunden abgefahren. Jetzt saß sie in einer kleinen Bimmelbahn, die an jedem Bahnhof hielt und in Newcastle endete.
    Immerhin war es warm im Zug, der Waggon fast leer. Sophie kuschelte sich in eine Ecke und schloss die Augen, um Alnburgh nicht sehen zu müssen, das in der untergehenden Sonne wie eine verzauberte Burg aus einem alten Märchenbuch aussah.
    Ich bin daran gewöhnt, sagte sie sich wieder und wieder. Weiterzuziehen war die beste Lösung. Hatte der Gedanke an Beständigkeit ihr
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