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Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)

Titel: Küss mich hier und küss mich jetzt (Julia) (German Edition)
Autoren: India Grey
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sein Gesicht angespannt und aschgrau, aber dennoch so wunderschön, dass Sophie der Atem stockte.
    „Kit.“
    Es war kaum mehr als ein Flüstern. So leise, sie hörte es selbst kaum. Doch in diesem Moment wandte er den Kopf und schaute sie an.
    Diesen Gesichtsausdruck hatte sie noch nie bei ihm gesehen. Unsicherheit. Angst. Dieselben Gefühle, die auch sie empfunden hatte – bis sie ihn gesehen hatte. Gleich darauf änderte seine Miene sich zu finsterer Verdrossenheit, als er die Distanz zwischen ihnen mit wenigen Schritten zurücklegte. Er zog Sophie in seine Arme und küsste sie, hart und hungrig zugleich.
    Tränen liefen ihr über die Wangen, als sie sich schließlich aus seiner Umarmung befreite. Sie fühlte sich ganz zerrissen von den unterschiedlichsten Emotionen, die in ihr wirbelten. Dankbarkeit und Freude und Erleichterung, vermischt mit dem furchtbaren Schmerz, den die Liebe, wie ihr allmählich klar wurde, mit sich brachte.
    „Mein Zug …“, brachte sie krächzend hervor und bereitete sich insgeheim auf die Möglichkeit vor, dass er nur gekommen war, um sich zu verabschieden.
    Langsam schüttelte er den Kopf. „Steig nicht ein.“
    „Warum nicht?“
    Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen und zog Sophie an sich, sodass sie inmitten der vielen anderen Menschen ihr eigenes privates Universum bildeten.
    „Weil ich dann auch einsteigen muss“, murmelte er düster. „Und dann muss ich dir stundenlang gegenübersitzen, muss dich anschauen und deinen Duft einatmen und irgendwie den Wunsch bezähmen, dir die Kleider vom Leib zu reißen und dich noch auf dem Tisch im Abteil zu lieben.“ Bei seinem schiefen Lächeln wurde ihr ganz warm ums Herz. „Ich habe das schon einmal gemacht, deshalb weiß ich, wie hart es ist. Ich habe keine Ahnung, wie viele Verkehrsregeln ich gebrochen habe, um rechtzeitig hier zu sein, aber nun, da ich es geschafft habe, will ich dich nicht gehen lassen. Nicht, bevor ich nicht gesagt habe, was ich dir unbedingt sagen will. Angefangen mit Entschuldigung.“
    Immer noch liefen ihr Tränen über die Wangen. „Kit, du musst dich nicht …“
    „Ich habe das den ganzen Weg seit Alnburgh geübt“, unterbrach er sie und wischte die Tränen mit dem Daumen beiseite. „Wenn du mir also zuhören könntest, ohne mich zu unterbrechen, wäre das gut. Ich habe mit Jasper gesprochen.“
    „Oh! Und …“
    Er runzelte die Stirn. „Ich bin entsetzt …“
    Sophie setzte zu einem Protest an, doch bevor ein Wort über ihre Lippen kam, brachte er sie mit einem Kuss zum Schweigen. Dann fuhr er mit sanfter Stimme fort: „… dass er jemals glauben konnte, ich könnte es nicht gutheißen. Herrje, bin ich wirklich ein so ignoranter Mistkerl?“
    Ein erstickter Laut entrang sich ihrer Kehle, halb Lachen, halb Weinen. „Ich glaube, da fragst du die Falsche.“
    „Es tut mir so leid, Sophie. In meinem ganzen Leben habe ich nie jemandem vertraut, das ist so etwas wie eine schlechte Angewohnheit von mir. Erst als Olympia mir erzählt hat, was sie dir in der Schule angetan hat, und ich ihr am liebsten den Hals umdrehen wollte, wurde mir klar, dass ich dir in jeder Hinsicht vertraue.“
    „Aber was ist mit Sergio? Du dachtest …?“
    Sobald sie nicht mehr von seinen starken Armen gehalten wurde, fühlte Sophie sich wieder, als müsse sie entzweibrechen. Um sie herum wogte die Menschenmenge, ein älterer Mann wuchtete seinen Aktenkoffer schmerzhaft gegen ihr Bein.
    „Nein.“ Er stöhnte auf und zog Sophie wieder in seine Arme, sodass sie das Pochen seines Herzens an ihrer Wange spürte. „Ich war zu überwältigt von Eifersucht, um überhaupt nachdenken zu können. Am liebsten hätte ich ihn windelweich geprügelt. Mir ist klar, dass das kein schöner oder sinnvoller Wunsch ist, aber ich kann nichts dafür. Ich wollte dich eben ganz für mich.“
    Vorsichtig hob sie den Kopf. Durch den Tränenschleier fiel es ihr schwer, sein Gesicht zu erkennen. „Wirklich?“
    Als Antwort küsste er sie wieder, diesmal so zärtlich, dass sie glaubte, er würde ihre Seele liebkosen.
    „Es wird nie funktionieren“, flüsterte sie. „Ich bin nicht gut genug für dich.“
    „Ich glaube …“ Er bedeckte ihre Mundwinkel, dann ihr Kinn mit zarten Küssen. „… wir haben bereits festgestellt, dass du viel zu gut für mich bist.“
    Vor Freude schloss sie die Augen. „In gesellschaftlicher Hinsicht, habe ich gemeint. Ich bin ein Niemand.“
    Mit den Lippen streifte er ihr Ohrläppchen. „Ich auch, schon
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