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Küss mich, Cowgirl!

Küss mich, Cowgirl!

Titel: Küss mich, Cowgirl!
Autoren: Ruth Jean Dale
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zuließ. Sie fühlte sich so lebendig wie seit Monaten nicht mehr.
    Simon ließ das Lasso hochsteigen und wieder herunterfallen. “Da du einen Cowboy wolltest, habe ich mich gleich nach meiner Abreise im August an die Arbeit gemacht”, berichtete er. “Zuerst habe ich mir den besten Lassolehrer im ganzen Land gesucht.”
    “Das glaube ich kaum. Der Beste muss Jeff Conners sein, und er ist in …”
    “Kalifornien. Ich weiß. Ich fuhr dorthin, um bei ihm zu lernen. Er hielt mich für verrückt. Ich hielt mich selbst für verrückt. Aber ich habe es trotzdem getan.”
    “Warst du dort, als ich …” Sie biss sich auf die Lippe.
    “Als du was?” Er ließ die Schlinge zu Boden fallen, wo sie um ihrer beider Füße lag. “Hast du versucht, Kontakt mit mir aufzunehmen?”
    “Nein, ich …” Sie wandte sich ab von ihm und schaute direkt in die Gesichter der gebannten Zuschauer. “Simon! Du sollst Lassotricks vorführen!”
    “Oh. Natürlich. Geh nicht weg.” Er bückte sich und nahm das Lasso auf, um es erneut zu drehen. “Ich habe außerdem Stunden im Sattel verbracht und jeden John-Wayne-Western gesehen, der je gedreht wurde.”
    “Im Ernst?”
    “Allerdings.”
    “Aber wieso?”
    Erneut zog er die Schlinge zu, sodass sie diesmal aneinandergefesselt waren. “Du hast gesagt, du willst einen Cowboy, und genau das bin ich. Zumindest soweit es mir möglich ist, bei meinem späten Start.”
    “O Simon!” Jeder Widerstand, ob falsch oder echt, schmolz dahin.
    “Lass uns von der Bühne verschwinden, bevor ich etwas tue, was du nachher bereust.” Er nahm ihre Hand und wirbelte Toni in Richtung Publikum. “Und damit endet dieser Teil der Show, Ladies und Gentlemen. Jetzt bitte ich Sie um einen Riesenapplaus für die nächste Nummer – meine Schwester, ‘The Singing Stranger’.” Er zog Toni nach links von der Bühne, während sie nur widerstrebend folgte, weil sie die Frau sehen wollte, die jetzt von rechts die Bühne betrat.
    “Marilee?”, rief sie erstaunt. “Sind Sie das?”
    Marilee blinzelte hinter ihrer mit Pailletten besetzten Maske. Sie sah umwerfend aus in ihrem weißen, mit Fransen und Strass geschmückten Cowgirl-Outfit. “Warten Sie, bis Sie Kent gesehen haben”, rief sie zurück. “Er ist der Mundharmonika spielende Stranger. Ich kann Ihnen sagen, das war vielleicht eine Leistung.”
    Mehr bekam Toni nicht mit, weil Simon sie hinter den Vorhang zog und küsste, während sie sich genauso an ihn klammerte wie in ihren Träumen.
    Atemlos lösten sie sich schließlich voneinander. “Wieso hast du mir diese Zeitungsausschnitte geschickt, die mir zeigen sollten, was ich mir entgehen ließ?”
    Er bestritt nicht, dass er hinter Kents Briefen gesteckt hatte. “Ich wollte dir nicht zeigen, was du dir entgehen lässt, sondern was ich anzubieten habe.”
    “O Simon.” Sie seufzte. “Warum hast du dich bei deinem Abschied im August für die Missverständnisse der Vergangenheit und Zukunft entschuldigt?”
    Er machte ein erstauntes Gesicht. “Das hast du nicht verstanden? Ich wollte nur klarstellen, dass ich dich noch immer zu heiraten beabsichtigte. Nichts hatte sich seit jener Nacht, in der ich dir den Antrag gemacht habe, geändert. Außer dass du wütend wurdest und das Offensichtliche nicht wahrhaben wolltest.”
    “Das Offensichtliche?”
    “Dass du mich liebst, natürlich. Was denn sonst?”
    “Und du?”, fragte sie zögernd.
    “Ich liebe dich, Toni Keene. Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt. Ich hatte nie Zweifel, dass wir am Ende doch zusammenkommen. Ich musste nur einen Weg finden, um dich zu überzeugen. Dann erzähltest du mir, wie du zu erobern bist. Und hier stehen wir nun.”
    “Ich habe dir erzählt, wie ich zu erobern bin?”
    Er nickte. “Zuerst sagtest du mir, du könntest einem Mann mit einem Lasso nicht widerstehen. Dann meintest du, du wolltest einen Cowboy heiraten. Außerdem sagtest du, sechs Monate sei der richtige Zeitraum, um eine Frau zu umwerben.”
    Diese Zahl hatte sie sich spontan einfallen lassen. Trotzdem spielte sie mit. “Sechs Monate sind aber noch nicht ganz um.”
    “Eigentlich sind es erst vier Monate und einundzwanzig Tage. Aber ich hoffe, du zählst nicht mit, weil ich nämlich nicht länger warten kann.”
    Das war ihr ganz recht, denn sie konnte auch nicht mehr warten.
    “Wohin können wir?”, fragte Simon in seinem silbernen Sportwagen, den Toni noch nie vorher gesehen hatte. “Ich will nicht den ganzen Weg nach San Antonio
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