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Küss mich, Cowgirl!

Küss mich, Cowgirl!

Titel: Küss mich, Cowgirl!
Autoren: Ruth Jean Dale
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Antonio.” Niki las den Absender. “Von Barnett Enterprises.”
    “Willst du ihn vielleicht auch noch aufmachen und lesen?” Aufgeregt schnappte Toni sich den Brief. Wieso um alles in der Welt sollte Simon ihr schreiben? In der Befürchtung, dass dies keine guten Nachrichten waren, riss sie den Umschlag auf.
    Ein Zeitungsausschnitt flatterte zusammen mit einem Notizzettel auf den Boden.
    “Was ist es?” Niki spähte ihrer Schwester über die Schulter, während Toni sich bückte, um alles aufzusammeln.
    “Nichts.” Sie zerknüllte das Papier und eilte auf die Veranda hinaus. Endlich allein, strich sie den Zeitungsausschnitt wieder glatt und las.
    Verlegung von Barnett Enterprises.
    Das versetzte Toni einen Stich ins Herz. Simon verließ San Antonio? Wollte er plötzlich nicht einmal mehr mit ihr im selben Teil des Landes sein? Sie überflog den Artikel, stieß jedoch nur auf wenig Fakten. Es blieb offen, ob er sein Unternehmen innerhalb von Texas verlegte oder gleich in einen anderen Bundesstaat umgezogen war.
    Einen Moment lang zögerte sie, bevor sie den beiliegenden Zettel las. Vielleicht war es besser, ihn gleich wegzuwerfen. Womöglich machte sie das, was Simon ihr schrieb, noch trauriger, als sie schon war.
    Aber natürlich konnte sie den Zettel nicht einfach ungelesen wegwerfen. Nicht angesichts ihrer brennenden Sehnsucht nach ihm. Langsam strich sie auch diesen Zettel glatt.
    Miss Keene
,
    ich dachte, dies sei möglicherweise von Interesse für Sie. Meine besten Wünsche an Sie und Ihre wunderbare Familie. Kent Jefferson
    Verwirrt starrte sie auf die kurzen Zeilen. Was ging hier vor? Hatte Kent den Brief auf eigene Initiative geschickt oder auf Simons Anweisung? Noch wichtiger war die Frage, wozu das Ganze?
    Falls es darum ging, Toni noch mehr aus der Fassung zu bringen und noch unglücklicher zu machen, als sie es ohnehin schon war, dann hatte er Erfolg gehabt. Sie zerknüllte die Nachricht und steckte sie in die Tasche ihrer Jeans.
    Als sie in dieser Nacht endlich einschlief, lagen die Notiz und der Zeitungsausschnitt in ihrer Nachttischschublade – auch wenn sie nicht die Absicht hatte, sich beides jemals wieder anzusehen. Wie es sich zeigte, war sie mit der konkreten Angelegenheit besser zurechtgekommen, als es mit ihren Träumen und Sehnsüchten der Fall war, die sie bis zum Morgengrauen um den Schlaf brachten. Simon war es gelungen, ihre Nächte ebenso zu beherrschen wie die Tage.
    Am nächsten Morgen passierte es mehrmals, dass die übermüdete Toni die Einzige war, die gerade ans Telefon gehen konnte, als es klingelte – etwas, das sie in diesen Tagen äußerst ungern tat. Es war ihr schleierhaft, wieso sie bei jedem Klingeln Simon am anderen Ende der Leitung erwartete. Doch so war es, und sie hatte jedes Mal Herzklopfen, wenn sie den Hörer abnahm.
    “Toni?”
    “Jack? Bist du das?” In ihre Erleichterung mischte sich Enttäuschung. “Was gibt es? Ist irgendetwas mit Dani?”
    “Ja. Ich wollte euch nur Bescheid geben, dass ich sie gerade ins Krankenhaus gefahren habe. Diesmal ist es kein falscher Alarm.”
    Er klang sehr ernst. “Es ist doch alles in Ordnung mit ihr, oder?”
    “Das sagt der Arzt zumindest. Als man sie mitnahm, ging es ihr gut. Aber ich kann es nicht ertragen, mit anzusehen, wie sie Schmerzen leidet. Das macht mich völlig fertig.” Er zögerte, ehe er hinzufügte: “Ich frage nur ungern, aber kannst du nicht kommen? Grandpa hat es auch angeboten, nur hilft mir das nicht besonders.”
    “Natürlich werde ich kommen. Granny will bestimmt auch mit. Sie ist in der Stadt, um …”
    “Warte nicht auf sie”, unterbrach er sie ängstlich. “Komm sofort her.”
    Das tat sie, nachdem sie Tillys Haushaltshilfe, Sheila, benachrichtigt hatte. Es kostete sie echte Mühe, nicht das Tempolimit zu überschreiten, so wie Simon es getan hatte, als sie Dani ins Krankenhaus gefahren hatten. Toni wünschte, er wäre jetzt hier.
    Halt! Sie würde nicht schon wieder an ihn denken. Sie würde ihre Gedanken auf ihren neuen Neffen oder ihre neue Nichte richten, und darauf, wie sehr sie sich freute, Tante zu werden. Am Krankenhaus angekommen, stürmte sie hinein und erreichte das Wartezimmer genau in dem Moment, als Jack herausstürzte.
    “Sie wird in den Kreißsaal gebracht, und sie will, dass ich bei ihr bin.” Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Toni an und drückte ihre Hand. “O Mann, hoffentlich werde ich nicht ohnmächtig und blamiere sie.”
    “Ganz sicher nicht.”
    Jack
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