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Küss mich, Cowgirl!

Küss mich, Cowgirl!

Titel: Küss mich, Cowgirl!
Autoren: Ruth Jean Dale
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eine rasche Bewegung seine Aufmerksamkeit. Er drehte sich um und sah, wie ein Pferd über einen Zaun hinwegsetzte und sich vom Hauptgebäude entfernte. Auf dem Rücken des Pferdes saß Toni und trieb es zu einem wilden Galopp an.
    Simon sah ihr nach, bis sie zwischen einer Baumgruppe verschwand. Sie musste ihn gesehen haben. Vielleicht hatte sie es deshalb so eilig gehabt. Schließlich war er noch immer bloß ein Stadtmensch, und was sie davon hielt, hatte Toni deutlich klargemacht. Stadtmenschen, die als Urlauber auf die Ranch kamen, waren ihr Job, aber sie würde niemals mit einem zusammen sein wollen.
    Sie dachte vielleicht, dass sie in dieser Sache das letzte Wort hatte. Doch da würde sie sich noch wundern. Simon straffte die Schultern und drehte sich zu dem wartenden Wagen um. Miss Toni Keene musste noch ein paar Dinge lernen, und er war genau der richtige Mann, um sie ihr beizubringen. Doch zuerst hatte er selbst ein paar Dinge zu lernen …
    Dobe kam gerade um die Hausecke und blieb verblüfft stehen, als er die Limousine entdeckte. “Was ist los? Haben Sie etwas vergessen?”
    “Allerdings”, bestätigte Simon. “Ich habe etwas vergessen.” Er stieg in das luxuriöse Gefährt. “Vergessen” war jedoch nicht der richtige Ausdruck. Wie konnte man etwas vergessen, was man erst noch lernen musste?
    Die nächste nur aus Frauen bestehende Urlaubergruppe kam gegen ein Uhr an. Toni war froh, von dem Trubel der Anmeldung und der Einteilung der Hütten abgelenkt zu werden. Ihr Herz pochte heftiger, als sie neue Gäste zur Wild-Bill-Hütte begleitete, in der Simon gewohnt hatte. Doch in der Hütte selbst war nicht mehr das geringste Zeichen von ihm zu entdecken. Es war, als hätte sie ihn nur erträumt.
    Diesmal ging alles glatt. Es tauchten tatsächlich nur Frauen auf, und kein eigensinniger Mann erzwang die Aufnahme in die Gruppe. In dieser Woche würde Toni nicht irgendjemandes Cowgirl sein und daher ihrer Großmutter mehr Arbeit abnehmen können. Sie sollte also zufrieden sein.
    “Du siehst elend aus”, bemerkte Tilly, während sie Kohl für den Salat zum Abendessen raspelte. “Ich dachte, nach dem Gespräch mit Simon würde es dir besser gehen.”
    “Wir haben nicht mehr miteinander gesprochen.” Toni wusch sich die Hände, bevor sie sich eine Schürze umband.
    “Nein?” Tilly runzelte die Stirn. “Wahrscheinlich ist er deshalb zurückgekommen.”
    Tonis Herz setzte einen Schlag aus. “Er ist zurückgekommen? Wann?”
    “Na ja, einige Minuten nach seiner Abfahrt.”
    “Bist du dir sicher?” Wenn er gekommen war, um mit ihr zu reden, konnte das alles Mögliche bedeuten.
    Tilly schüttelte den Kopf. “Nein, sicher bin ich mir nicht. Dobe erwähnte es, und ich dachte natürlich …”
    An diesem Abend wandte sie sich beim Steakgrillen an Dobe.
    “Ja”, bestätigte der alte Cowboy. “Simon kam zurück. Anscheinend hatte er was vergessen. Er sprang aus dem Wagen und lief zum Haus. Dann änderte er plötzlich seine Meinung und fuhr wieder weg. Wahrscheinlich war es doch nicht so wichtig.”
    “Nein, so wichtig kann es nicht gewesen sein”, stimmte Toni ihm zu. Doch ihr Herz brach bei diesen Worten.
    Als sie in dieser Nacht ins Bett ging, brauchte sie nicht mehr die Tage zu zählen, denn er war jetzt fort. Na schön, dachte sie, eine Woche kann kaum ausreichen, um einen Stadtmenschen in den Mann meiner Träume zu verwandeln. Oder etwa doch?
    Nein, selbstverständlich nicht. Aus den Augen, aus dem Sinn. In einer Woche würde sie sich nicht einmal mehr an seinen Namen erinnern.
    Seufzend zog sie sich die Decke über das Gesicht – etwas, das sie in letzter Zeit immer häufiger tat.

9. KAPITEL
    Die Zeit verging, und Tonis Leben verlief wieder in gewohnten Bahnen. Die zweite “Frauenwoche”, begeisterte alle Teilnehmerinnen. Ohne Simon, der Ansprüche an sie stellte, konnte Toni auch ihren Teil der Arbeit erledigen.
    Allerdings machte es nicht mehr so viel Spaß. Simon mochte zwar fort sein, aber vergessen war er noch längst nicht. Alles erinnerte sie an ihn, und alles, was sie tat, wäre durch seine Anwesenheit besser gewesen.
    So aber erledigte sie beinahe mechanisch, was von ihr erwartet wurde, und fragte sich plötzlich immer öfter, ob das eigentlich schon alles war in ihrem Leben. Vielleicht brauchte sie Urlaub von der Ranch. Oder ein ganz neues Leben.
    “Toni, hier ist Post für dich!”
    “Was?” Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass Niki sie nicht zum ersten Mal rief.
    “Aus San
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