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Küss mich, Cowgirl!

Küss mich, Cowgirl!

Titel: Küss mich, Cowgirl!
Autoren: Ruth Jean Dale
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wir ihn mit einem herzlichen Applaus willkommen!”
    Alle klatschten. Toni, die mit ihrer Familie an einem Tisch nahe der Bühne saß, wartete mit gespannter Neugier. Sie mochte es, wenn ein Mann mit dem Lasso arbeitete – wenn er gut war. Sie lachte auf. Als ihre Schwestern ihr skeptische Blicke zuwarfen, zuckte sie nur die Schultern. Es tat gut zu lachen und ausgelassen zu sein. Es stimmte, sie war ein Miesepeter gewesen. Vielleicht würde dieser Abend ein Wendepunkt sein. Sie hoffte es inständig.
    Die Lichter gingen aus, und das Spotlight auf der Bühne ging an. Der Scheinwerfer fuhr suchend herum, bis er den Star gefunden hatte – besser gesagt sein Lasso, das träge auf dem hinteren Teil der Bühne kreiste.
    Langsam kam der Lassokünstler nach vorn, während das Spotlight dem Lasso folgte. Obwohl das Gesicht des Cowboys im Dunkeln lag und er den Kopf gesenkt hielt, war zu erkennen, dass er wie die Musiker, die noch immer leise in der Ecke spielten, eine rote Maske trug.
    Ein Schauer der Erregung durchlief Toni, während sie ihn bei der Arbeit mit dem Seil beobachtete. Mehr als einmal hatte sie verkündet, dass sie, sollte sie jemals einen Mann finden, der ihr das Lassodrehen richtig beibrachte, ihn schon allein aus Dankbarkeit heiraten würde. Dieser Mann machte seinen Job hervorragend – obwohl er manchmal die Schlinge verlor oder eine Bewegung verunglückte, wofür Toni volles Verständnis hatte.
    Er war Amateur, zweifellos, aber ein sehr talentierter. Sie beugte sich fasziniert vor und versuchte die Art, wie er mit dem Lasso umging, zu studieren. Er arbeitete selbstbewusst und mit sicherer Hand und …
    Sie runzelte die Stirn. Aus irgendeinem Grund kam ihr der Mann bekannt vor: die Art, wie er sich bewegte, seine Körperhaltung. Sie drehte sich zu Niki um, um sie zu fragen, woher er kam, als Santa Claus erneut ins Mikrofon sprach.
    “Der einsame Lassowerfer sagt, er braucht eine hübsche Assistentin. “Haben wir vielleicht Freiwillige unter uns?”
    Gelächter erhob sich in der Menge. Toni lachte mit, bis sie merkte, wie mehrere Hände sie nach vorn schoben.
    “Hier!” Dani erhob sich halb und deutete auf ihre Schwester. “Toni meldet sich freiwillig!”
    Toni winkte ab.
    “Nein, tut sie nicht”, widersprach sie. “Nehmt jemand anderen.”
    “Doch, sie will!” Niki zog sie hoch und zischte ihr zu: “Sei keine Spielverderberin. Schließlich weißt du, wie er sich da oben fühlt.”
    “Weiß ich nicht. Ich habe noch nie im Leben versucht, vor einem so großen Publikum Lassotricks vorzuführen.”
    Aber diese Spitzfindigkeiten halfen ihr nicht mehr. Als sie gegen die niedrige Bühne stieß, war ihr klar, dass sie den Kampf verloren hatte. Sie konnte ebenso gut würdevoll nachgeben. Aber das würde sie ihren Schwestern heimzahlen!
    Sie kletterte auf die Bühne und beschattete ihre Augen gegen das grelle Scheinwerferlicht. Noch bevor sie sich orientiert hatte, wurde ein Lasso um sie geworfen und festgezogen, sodass ihre Arme an ihren Körper gefesselt waren.
    “He, Moment mal!”, protestierte sie. “So behandelt man keine unschuldige Zuschauerin!”
    “Wenn du eine unschuldige Zuschauerin bist, bin ich Will Rogers.”
    Diese Worte, die ersten aus dem Mund des geheimnisvollen Lassowerfers, trafen sie wie ein Schlag. Sie kannte diese Stimme! Obwohl er gut war, Will Rogers, der berühmte Lassokünstler, war er nicht.
    Der einsame Lassowerfer zog sie langsam zu sich heran, bis sie in seinen Armen lag. Und bei der ersten Berührung durchzuckte es sie wie ein elektrischer Schlag. Sie kannte diesen Mann! Das konnte nicht sein! Sie schob ihm den Hut vom Kopf und die Maske zur Seite. “Du!”, schrie sie ungläubig. “Was machst du hier?”
    Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. “Ich mache dir den Hof”, verkündete er und drehte sie mit dem Lasso ein kurzes Stück von sich, ehe er sie wieder heranzog. “Hast du nicht selbst gesagt, du könntest einem Mann mit einem Lasso nicht widerstehen?”
    “Damit meinte ich einen Mann, der mit dem Lasso umgehen kann!” Es war schwer, genug Atem zum Streiten zu finden, wenn sie so eng an seinen muskulösen Körper gepresst war.
    “Spar dir die Spitzfindigkeiten.” Irgendwie gelang es ihm, die Schlinge zu lockern. Er hielt sie mit dem linken Arm weiter fest, während er mit der freien Hand eine Schlinge kreisen ließ, in deren Zentrum sie sich beide befanden.
    Da sie ihm den Trick nicht verderben wollte, hielt Toni so still, wie ihr Zittern es
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