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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)
Autoren: Donna Alward
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an feste Zeiten zu halten. Das engt mich ein.“
    Emily wandte sich ihrem Sohn zu. „Sam? Lauf doch schon mal hoch und zieh dir deinen Schlafanzug an, ja?“ Aufmunternd sah sie ihn an.
    Sofort stand er auf und ging zur Tür.
    Luke blickte auf. „Der Junge gehorcht Ihnen aber gut.“
    Nachdem Sam aus der Küche war, war es mit Emilys Selbstbeherrschung vorbei. „Tja, ich habe ihm eben beigebracht, wie man sich anständig benimmt“, entgegnete sie mit scharfem Unterton. „Rücksicht auf andere Menschen gehört für mich dazu. Ich habe mir mit diesem Abendessen wirklich Mühe gegeben und hätte es schön gefunden, wenn Sie das auch anerkannt hätten. Oder wenn Sie meinen Sohn zumindest kurz begrüßt hätten, statt ihn wie Luft zu behandeln.“
    Luke ließ seine Gabel auf den Teller fallen. „Wenn ich mich recht erinnere, habe ich nach einer Haushälterin gesucht, nicht nach einer Anstandsdame.“
    „Solche Dinge wie Höflichkeit und Rücksichtnahme sind mir eben wichtig. Wenn Sie nicht mit uns essen wollen, respektiere ich das natürlich. Dann decke ich in Zukunft nur noch für Sam und mich, und sie können sich Ihr Essen aufwärmen, wann immer Sie wollen.“
    Einige Sekunden lang war es still im Raum. Schließlich sagte Luke: „Also gut. Ich gebe mir ab sofort alle Mühe, mich an feste Essenszeiten zu halten – wenn Sie sich damit abfinden können, dass ich es manchmal einfach nicht schaffe, weil ich noch dringend etwas zu Ende bringen muss.“
    „Das ist eine gute Lösung, finde ich.“
    „Und ich wollte Ihren Sohn bestimmt nicht wie Luft behandeln.“
    „Sam hat auch Gefühle, er ist sogar sehr sensibel. Besonders seit sein Vater uns verlassen hat.“
    Luke stocherte mit der Gabel in seinem Reis herum. „Daran hatte ich nicht gedacht.“
    „Na ja, wir kennen uns ja auch noch nicht so lange“, erwiderte Emily. Inzwischen war ihr Ärger schon wieder verraucht. Luke wirkte regelrecht kleinlaut, und das hatte schon wieder eine komische Seite. Irgendwie erinnerte sie sein schuldbewusster Blick an Sam. So ähnlich guckte ihr Sohn sie auch an, wenn sie ihn zurechtwies.
    „Es tut mir leid, dass ich Sie eben so heftig angegangen bin“, sagte sie. „Aber ich habe mir solche Mühe mit unserem ersten Abendessen gegeben und war … nun ja, ich war verärgert, dass Sie nicht gekommen sind.“
    Luke hob den Kopf. Als ihre Blicke sich begegneten, fing Emilys Herz plötzlich an, schneller zu schlagen. So kam es ihr jedenfalls vor.
    „Das tut mir leid. Ich lebe schon so lange allein, da denke ich über solche Sachen nicht nach“, erklärte er. „Haben Sie bitte etwas Geduld mit mir.“
    „Ein bisschen Geduld tut uns wahrscheinlich allen ganz gut“, erwiderte sie leise.
    Er lächelte. Und diesmal wirkte das Lächeln echt, nicht so gezwungen wie vorhin bei ihrer Ankunft.
    Emily schluckte. „Es gibt übrigens noch Nachtisch.“ Es war eine Art Friedensangebot.
    „Hmmm, klingt gut“, erwiderte er und lächelte erneut.
    Während sie ein Stück Blaubeerkuchen auf einen Teller tat, ging ihr sein Gesicht nicht mehr aus dem Kopf.
    Was war bloß los mit ihr? Sie hatte sich ihm gegenüber gerade ganz gut behauptet. Und dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, dass sie in der Klemme steckte.
    Am nächsten Morgen wurde Emily schon früh durch die ersten Sonnenstrahlen geweckt. Auch Luke war offenbar schon wach: Sie hörte, wie er über den knarrenden Dielenboden zur Treppe ging, und warf einen Blick auf die Uhr. Stand er etwa immer um diese Zeit auf?
    Schnell schlüpfte sie in Jeans und T-Shirt und ging in die Küche, um Frühstück zu machen. Sie rührte gerade den Pfannkuchenteig an, als Luke aus dem Schuppen kam. Er zog die schmutzigen Schuhe aus, stellte sie auf die Matte und kam auf Socken in die Küche. Plötzlich blieb er stehen und betrachtete Emily lange. Sein Blick verunsicherte sie, nervös rührte sie in der Schüssel herum.
    „Sie sind ja schon wach“, bemerkte er endlich.
    „Ja, ich habe sie vorhin gehört, da bin ich auch aufgestanden, damit ich den Morgen nutzen kann, um einiges wegzuschaffen.“ Sie ließ einen Klecks Butter in der Pfanne schmelzen und gab eine Kelle Teig darauf. „Sie kommen genau richtig – gleich ist der erste Pfannkuchen fertig.“
    „Pfannkuchen – das ist ja toll“, schwärmte er. „Ich habe sonst morgens immer nur Cornflakes gegessen.“
    Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Offenbar hatte er sich ihren Vortrag über sein Verhalten beim gestrigen
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