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Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)

Titel: Küss mich, bis der Sommer geht (Bianca) (German Edition)
Autoren: Donna Alward
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Abendessen zu Herzen genommen. Vorsichtig wendete sie den Pfannkuchen. Genau im richtigen Moment: Die Unterseite war goldbraun, genau, wie es sich gehörte. Dann bekam er diesmal endlich eine Kostprobe davon, wie gut sie kochen konnte – nachdem sie ihm gestern das zerkochte Essen aus der Mikrowelle hatte servieren müssen.
    Sie ließ den fertigen Pfannkuchen auf einen Teller gleiten. „Wann wollen Sie heute zu Mittag essen?“
    „Ach, normalerweise esse ich mittags bloß ein Sandwich zwischen Tür und Angel.“
    „Wie bitte? Nachdem Sie den ganzen Morgen auf der Ranch gearbeitet haben? Davon wird ein Mann wie Sie doch nie im Leben satt.“
    Er sah ihren fassungslosen Gesichtsausdruck und musste laut lachen. Seine Augen funkelten, auf einmal wirkte er befreit und unbefangen … und gefährlich attraktiv. Schnell griff Emily nach dem Pfannenwender.
    Komisch: Wenn Luke ihr einsilbig und mürrisch begegnete, wünschte sie, er würde freundlicher zu ihr sein. Und jetzt, wo er auf einmal richtig zugänglich wirkte, bekam sie weiche Knie, und die Sache wurde ihr regelrecht unheimlich.
    Flirtete er etwa mit ihr? So etwas konnte sie wirklich nicht gebrauchen. Und nach den ganzen Jahren mit Rob wusste sie ohnehin überhaupt nicht mehr, wie so etwas ging. Außerdem wollte sie nicht noch einmal zulassen, dass ein Mann sie so sehr verletzte, wie Rob es getan hatte.
    „Machen Sie sich etwa über mich lustig?“
    „Na ja, Sie klingen schon genau so wie meine beiden Schwestern. Die machen sich auch immer Sorgen, ob ich wohl genug zu essen bekomme. Dabei falle ich bestimmt nicht vom Fleisch.“
    Bis eben hatte Emily noch versucht, sich auf die Pfannkuchen zu konzentrieren, jetzt musste sie doch hochschauen. Sie wollte wissen, ob er gerade zu ihr sah. Und wirklich: Er betrachtete sie so intensiv mit seinen strahlendblauen Augen, dass sie wünschte, ihn nicht angesehen zu haben.
    Sie reichte ihm einen Teller Pfannkuchen und achtete genau darauf, dass sich ihre Finger dabei nicht berührten. „Hier bitte. Diesmal frisch aus der Pfanne, nicht aus der Mikrowelle.“
    „Das riecht ja großartig! Ach so, und wegen des Mittagessens … ich versuche einfach, gegen zwölf hier zu sein, da machen die Hilfsarbeiter nämlich Pause. Wäre das in Ordnung? Es kann aber sein, dass ich demnächst über Mittag wegbleibe, dann nehme ich mir einfach ein Lunchpaket mit. Ich sage Ihnen aber rechtzeitig Bescheid, ok?“ Er zwinkerte ihr zu.
    Emily biss sich auf die Lippe. Jetzt machte er sich definitiv lustig über sie, aber es war bestimmt nicht böse gemeint. Trotzdem musste sie sofort an Rob denken. Ihr war es damals so vorgekommen, als hätte er sie urplötzlich und ohne jeden Anlass verlassen. Aber sie musste sich eingestehen, dass es zwischen ihnen schon lange nicht mehr gut gelaufen war. Immer wieder hatte er sich darüber beschwert, dass er sich bei ihr ständig an irgendwelche Zeitpläne halten musste und sich dadurch eingeengt und kontrolliert fühlte. Emily wiederum hatte immer großen Wert darauf gelegt, dass sie als Familie gemeinsam aßen. Für sie war das ein wichtiges Ritual.
    Aber von Luke durfte sie so etwas nicht verlangen. Er gehörte nicht zu ihrer Familie, er war ihr Arbeitgeber. „Das hier ist Ihr Zuhause, da können Sie machen, was Sie wollen“, erwiderte sie also. „Es tut mir leid, wenn ich gestern Abend zu weit gegangen bin. Sagen Sie mir einfach, wann Sie essen wollen, dann bereite ich Ihnen etwas zu. Dafür haben Sie mich ja auch eingestellt, stimmt’s?“
    „Alles in Ordnung bei Ihnen?“
    „Natürlich. Wieso?“
    „Na ja, Sie sind auf einmal so … nachgiebig. Nennen Sie mir doch einfach Ihre Vorstellungen. Ich gebe Ihnen schon Bescheid, wenn mir etwas nicht gefällt.“
    Sie schluckte. Hatte Rob sie etwa schon so eingeschüchtert, dass sie sich gar nicht mehr traute, für sich einzustehen? „Okay“, sagte sie. „Ich fände es gut, wenn wir uns auf feste Essenszeiten einigen könnten, dann kann ich nämlich besser planen.“
    Sie hörte, wie er den Stuhl zurückschob. Einen Moment später griff er an ihr vorbei nach dem Ahornsirup auf der Arbeitsplatte. Luke stand direkt hinter ihr, gefährlich nah. Sie schnappte nach Luft und atmete dabei seinen Duft ein: Er roch nach Duschgel, nach Leder und ein bisschen auch nach Pferden. Ihre Wangen glühten.
    „Na, war das so schwer?“, wollte er wissen.
    Verwirrt versuchte sie sich daran zu erinnern, worüber sie eigentlich gerade gesprochen hatten. Ach so, ja –
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