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Küchenfee

Titel: Küchenfee
Autoren: S Conrad
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an den Tisch und gab Lilli einen Kuss. »Was liegt morgen an? Können wir unser Wochenende genießen und ausschlafen, oder hast du was geplant?«
    »Morgen treffe ich mich mit Gina zum Frühstück, wir wollen unseren Triumph vom letzten Wochenende noch einmal feiern.«
    »Renates Silberhochzeit?«
    Lilli nickte.
    »Dann kann ich ja ins Büro fahren. Ich habe da noch was auf meinem Schreibtisch liegen.« Armin wirkte erleichtert.
    Kati sagte: »Ich komme mit zu Tante Gina, ja? Tobi und ich waren schließlich auch dabei.«
    Lilli bemerkte, dass Svenja bei Katis Worten theatralisch die Augen verdrehte und sich dann ihrem Vater zuwandte, um ihm ein Stück Mettwurst abzuschwatzen.
    »Na klar, Kati, ich hätte dich sowieso gefragt. Ohne euch hätten wir das niemals geschafft.«
    »Uuuuh, Kati und ihr Verliebter … knutsch, knutsch«, säuselte Svenja.
    »Was weißt du denn schon, du kindisches Minimonster.«
    »Ich bin immerhin schon dreizehn!«, schrie Svenja empört.
    Armin sah vom Teller hoch, der gefüllte Löffel verharrte in Höhe seines Mundes. »Verliebt? Wer ist verliebt? Habe ich irgendetwas verpasst, Kati?«
    »Quatsch, Papa. Tobi ist mein bester Freund, sonst nichts. Svenja liest zu viel Bravo .«
    »Na klar, der starrt dich nur immer so an, weil er deine Pickel zählt«, stänkerte Svenja weiter.
    Kati drehte sich zu ihrer kleinen Schwester um und hielt ihr den Mund zu. Svenja zappelte und quiekte unter Katis unbarmherzigen Griff.
    »Kati, wenn du schlau bist, bringst du deine Schwester erst um, wenn ihr mit Spülen fertig seid«, sagte Lilli.
    Armin stand auf und tupfte sich mit seiner Serviette umständlich den Mund ab. »Ich muss dann mal eben telefonieren, wegen morgen. Wir sind doch fertig hier?«
    Als er eilig die Küche verließ, sah sie ihm hinterher. An welchem Projekt arbeitete er eigentlich gerade? Oder hatte er es ihr erzählt, und sie konnte sich nicht daran erinnern? Und seit wann konnte er es kaum erwarten, auch samstags ins Büro zu gehen?
    Sie wusste es nicht.

Kapitel 3
     
    Als Lilli und Kati am nächsten Morgen bei Gina klingelten, öffnete Tobias ihnen die Tür. »Morgen, Tante Lilli!«, rief er fröhlich, dann murmelte er leise: »Hallo Kati. Schön, dich zu sehen.«
    Kati boxte ihren Freund vor die Schulter. »He, warum so schüchtern?«
    Lilli hatte Tobis veränderten Tonfall bei Katis Begrüßung sehr wohl registriert. Der Junge war verliebt. Aber ihre Tochter schien das nicht zur Kenntnis zu nehmen.
    Tobi war verstummt und deutete nur auf die offene Terrassentür.
    »Ist deine Mutter im Garten?«, fragte Lilli knapp, um den armen Kerl möglichst schnell zu erlösen.
    Tobi nickte und schaute Kati, die sofort auf die Terrasse gegangen war, geradezu waidwund hinterher.
    »Ich mache dann mal Kaffee, Tante Lilli. Kann ich dir irgendetwas abnehmen? Die Tasche vielleicht?«
    Er seufzte schwer und schlurfte, ohne ihre Antwort abzuwarten, mit hängenden Schultern zurück in die Küche.
     
     
    Lilli ging durch Ginas Wohnzimmer und den gemütlichen Wintergarten, in dem bereits der Frühstückstisch gedeckt war, hinaus auf die Terrasse.
    Gina stand mitten in einem trotz der frühen Jahreszeit üppig und bunt sprießenden Blumenbeet und schnitt Blumen. Sie arrangierte langstielige Tulpen in Zartrosa, Violett und kräftigem Pink zu einem farbenfrohen Strauß. Dann zog sie eine kleine Gartenschere aus ihrer hinteren Hosentasche und gab sie mit ein paar Worten an Kati, die daraufhin von einem blühenden Mandelbäumchen einige Zweige abkniff. Gina schnitt mit ihrem Messerchen noch eine Handvoll kleinblütiger, gelber Narzissen.
    Lilli blieb auf der Terrasse stehen und beobachtete die beiden. Ihre beste Freundin Gina war eine der nettesten und attraktivsten Frauen, die sie kannte. Sie hatte nicht nur das Temperament, sondern auch die schwarzen Locken ihrer italienischen Mutter geerbt und strahlte eine Lebensfreude aus, die jeden bezauberte.
    »Morgen, Gina«, rief Lilli, »pflückst du die für den Tisch? Lass sie doch im Beet stehen – das sieht so schön aus. Ich freue mich immer, wenn nach dem Winter die ersten Blumen blühen.«
    Gina lachte und hielt den Strauß in die Höhe. » Ciao bella! Du weißt doch, ein gedeckter Tisch ohne frische Blumen hat einfach keinen Stil. Nichts kann gut schmecken, wenn das Auge nicht erfreut wird. Und außerdem ist der Strauß für euch, den sollt ihr später mitnehmen.«
    Gina nahm Kati die rosa blühenden Zweige ab, kam in den Wintergarten und arrangierte die
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