Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kubu und der Tote in der Wueste

Kubu und der Tote in der Wueste

Titel: Kubu und der Tote in der Wueste
Autoren: Michael Stanley
Vom Netzwerk:
protestierte Joy. »Wein ist mir stark genug. Ich möchte morgen früh keinen Kater haben.«
    Als Kubu zurückkehrte, entspannten sich die fünf und redeten über Pleasant und Bongani.
    »Ob Bongani weiß, worauf er sich da einlässt?«, meinte Ian lächelnd. »Vielleicht sollte ich ihn mal zum Mittagessen einladen und ihn über die Ränke der Frauen aufklären.« Er hob sein Glas. »Ein Toast! Auf junge Liebe!« Keiner hatte mehr den Mumm zum Aufstehen, deshalb hoben alle nur ihre Gläser und tranken.
    Eine Zeitlang genossen alle das gemütliche Schweigen, jeder in seine eigenen Gedanken versunken. Kubu fragte sich, ob die anderen sehnsüchtig an junge Liebe dachten oder ob sie, genau wie er, einfach zufrieden waren, den unbeschwerten Augenblick zu genießen.
    Mabaku durchbrach das Schweigen, indem er aufstand und zu dem Tisch ging, auf den Kubu rücksichtsvoll eine Flasche Scotch gestellt hatte. Er goss sich ein großes Glas ein.
    »Was für ein Schlamassel, dieser ganze Fall«, sagte er, mehr zu sich selbst als zu den anderen. »Sieben Menschen tot, und wir haben nichts vorzuweisen. Der einzige Verdächtige, den wir hatten, ermordet einen Polizisten und flüchtet über die Grenze. Ich bezweifle, dass die Angolaner ihn jemals finden und ausliefern werden. Was für ein Fiasko!«
    Mabaku ging zur Treppe und blickte hinauf zu den Sternen. Schließlich drehte er sich um und verkündete: »Und es gibt immer noch manches, das wir nicht aufgeklärt haben. Nicht um alles in der Welt will mir in den Kopf, warum der Brief, den Cecil Hofmeyr von Frankental erhielt, für so viel Wirbel gesorgt hat. Stellt euch das vor: Er verursachte einen Einbruch bei BCMC und wahrscheinlich die Tode von Frankental, Kobedi und dem Auftragskiller. Cecil war bereit, tausende Pula zu zahlen, um ihn zurückzubekommen, obwohl nichts wirklich Wichtiges drinstand.«
    »Was für ein Brief war das?«, fragte Ian. »Davon weiß ich ja noch gar nichts.«
    Kubu erwiderte: »Es war ein Brief, den Frankental an Cecil Hofmeyr geschrieben hatte. Ich schließe mich dem Director an. Ich habe keine Ahnung, warum dieser Brief ein solches Problem war. Er enthielt einige abwertende Kommentare über den Minenmanager Ferraz, die, wie ich vermute, absolut berechtigt waren, und die Vermutung, dass die besten Diamanten gestohlen wurden. Aber die Antwort hätte eine Untersuchung der Vorgänge sein sollen und nicht Bestechung, Erpressung und Mord!«
    »Hast du eine Kopie des Briefs hier?«, fragte ihn Ian. Kubu rieb sich das Kinn und fühlte Abendstoppeln. »Ich glaube, ich habe eine Kopie in meiner Aktentasche. Ich hatte sie mit zur Mine genommen, um eventuell Jason damit zu konfrontieren, und sie noch nicht rausgenommen.« Er stand auf, suchte im Gästezimmer herum und kehrte mit der Kopie wedelnd zurück. »Hier, Ian! Ich bin ja mal gespannt, welche brillanten Einsichten du daraus gewinnst.« Nachdem er Ian den Brief überreicht hatte, ging er hinein, um eine weitere Flasche Rotwein zu öffnen. Er war dankbar, dass die anderen Männer etwas Stärkeres tranken und die richtig guten Sachen ihm überließen.
    Ian grub in seiner Hosentasche und holte seine Pfeife heraus. Dann nahm er eine kleine Büchse zur Hand, stopfte ein wenig Tabak in
    g ,pg den Pfeifenkopf und klopfte ihn kräftig mit dem kleinen Finger fest. So sehr sie Ian mochte: Joy widerstrebte die Vorstellung von Pfeifenrauchschwaden. Doch Ian machte keine Anstalten, die Pfeife anzuzünden. Er steckte sie nur in den Mund und saugte zufrieden daran, während er begann, die drei gedruckten Seiten von Aron Frankentals Brief zu studieren.
    Während Ian las, wandte sich Marie an Joy und fragte, wie Kubu die wachsende Zahl der unaufgeklärten Morde verkraftet habe. Joy schürzte die Lippen. »Mit der Zeit wurde er immer angespannter. Er war mir gegenüber aufmerksam wie immer – so ist er eben −, aber ich merke, dass er unter Stress steht, wenn er aufhört zu singen. Dabei singt er für sein Leben gern, besonders Opern. Ja, Opern«, fügte sie hinzu, als sie Maries hochgezogene Augenbrauen sah. »Er hält sich für großartig, aber in Wahrheit ist er nur enthusiastisch. Jedenfalls habe ich ihn seit Wochen nicht singen hören.«
    »Mit Mabaku ist es das Gleiche. Er redet nicht über den Druck oder die Probleme bei der Arbeit. Er geht einfach in den Garten und gräbt Löcher für neue Pflanzen. Dabei ist es normalerweise unendlich mühsam, ihn zur Mithilfe zu bewegen.«
    Beide Frauen lachten über die Eigenarten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher