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Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher

Titel: Krishna-Zyklus 10 - Die Kontinente-Macher
Autoren: Lyon Sprague de Camp
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U-Bahn fanden.
    Für Gordon begann die Welt jenen rosaroten Schimmer anzunehmen, den sie immer annahm, wenn er gerade mal wieder die Frau seiner Träume kennen gelernt hatte. Seine jüngsten eisernen Entschlüsse? Vergessen. Was, wenn seine Freunde ihn schief angucken würden, wenn sie erfuhren, dass die Frau, die er zu ehelichen gedachte, ein Wesen von einer anderen Gattung war? Na und? Sollten sie doch! Was zählten solche Kleinigkeiten, wenn die Macht der Liebe waltete! Er hatte eine Partnerin gefunden, nach der sich jeder den Hals verrenkte, eine Seelenverwandte, eine Zuhörerin. Was sonst sollte da noch zählen!
    Sie nahmen einen Expresszug zum Bedford Park Boulevard und schlenderten Richtung Osten weiter bis zu dem Punkt, wo der Mosholu Parkway aus dem Bronx Park heraustritt, die untergehende Junisonne im Rücken. Zwischen den Apartmenthäusern standen versprenkelt ein paar alte Einfamilienhäuser. Einige davon waren mehrere Jahrhunderte alt.
    »Es muss irgendwo hier in der Nähe sein«, sagte Graham. »S-sagen Sie, Betty, welch ein Klub ist diese Churchill-Gesellschaft eigentlich?«
    Sie antwortete: »The’erhiya sagte mir, sie versuche zu beweisen, dass die Dramen, die ein gewisser George Bernard Shaw, ein Dramatiker des zwanzigsten Jahrhunderts, geschrieben haben soll, unmöglich von ihm stammen können. Der wahre Autor sei statt dessen ein Staatsmann aus derselben Epoche, ein gewisser Winston Churchill.«
    »Churchill? War das nicht ein britischer Labour-Führer so um die Jahrhundertwende, der sozialkritische Romane schrieb?«
    »Sie müssten es eher wissen als ich, Gorodon.« (Sie sprach seinen Namen immer dreisilbig aus – ein Fehler, den er ausgesprochen reizend fand.)
    »Wir können es später nachsehen, aber ist es nicht lustig, dass ein Osirer sich für solche Dinge interessiert? Wer ist dieser The’erhiya?«
    »Meine Freunde in Booton sagten mir, er sei ein berühmter Spekulant. Ich habe ihn auf der Party kennen gelernt, zusammen mit seinem Partner, dem Thorianer Adzik. Er trug Adzik auf dem Arm herum …«
    »Oho! Sind Sie sicher, dass Sie nicht Adzik, den Thorianer, sondern Adzik, den Thothianer, meinen?«
    »Wieso?«
    »Thorianer sind zu groß, als dass irgend jemand sie auf dem Arm herumschleppen könnte. Wir nennen sie Straußenmenschen.«
    »Sie müssen recht haben. Thorianer – Thothianer – ich bringe eure irdischen Namen für die anderen Planeten immer durcheinander. Warum habt ihr zwei Bezeichnungen gewählt, die zum Verwechseln ähnlich klingen?«
    »Reiner Zufall. Sie müssen wissen, dass wir die Planeten unseres eigenen Sonnensystems nach römischen Göttern benannt haben, lange vor dem Raumzeitalter; und als wir dann andere Planeten entdeckten, benannten wir sie nach anderen Mythologien. Euer System bekam indische Götter; Epsilon Eridani nordische und Procyon ägyptische Götter.«
    »Aber warum müsst ihr fremden Sternen und Planeten eure Namen geben? Ist das nicht ein bisschen – anmaßend?«
    »Wenn wir die Eingeborenen eines fremden Planeten fragen, wie sie ihren Planeten nennen, geben sie uns Antworten in hundert verschiedenen Sprachen, von denen wir die Hälfte nicht aussprechen können und die alle sinngemäß etwas in Richtung von ›Heim‹ oder ›Land‹ bedeuten. Manche sprechen noch nicht einmal, sondern verständigen sich, indem sie mit ihren Tentakeln herumfuchteln. Aber erzählen Sie doch bitte mehr von The’erhiya!«
    »Nun, wie gesagt, er trug den Thothianer – war das jetzt richtig? – auf dem Arm wie – wie …«
    »Wie einen Teddybär – meinen Sie das?«
    »Teddybär? Jedenfalls mag ich Osirer nicht besonders, obwohl ich sagen muss, dass dieser The’erhiya sehr höflich war. Sie machen mir angst mit ihren großen scharfen Zähnen und dieser pseudohypnotischen Kraft, über die sie angeblich verfügen.«
    »Ach, das würde ich nicht sagen. Ich habe einige kennen gelernt, die keine schlechten Kerle waren, trotz ihrer Schuppen und dieses merkwürdigen zischenden Akzents. Sie sind vielleicht ein wenig zu impulsiv und gefühlsbetont, aber ansonsten unterscheiden sie sich geistig nicht sehr von Erdenmenschen und Krishnanern. Was hat Ihnen The’erhiya sonst noch erzählt?«
    »Nicht viel. Er wurde nämlich – wie sagt man? – ohnmächtig.«
    »Tatsächlich?«
    »Ja. Wie Sie sicher wissen, können sie nicht aus solchen Tassen oder Gläsern trinken, wie wir sie benutzen, sondern verwenden ein Gefäß, das aussieht wie ein Ölkännchen. Nun, nicht lange,
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